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13. September 2008 … Nach dem Rechten sehen

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Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de

Das gestrige Geständnis des Ex-NPD-Schatzmeisters, Erwin Kemna, fast 800 000 Euro veruntreut zu haben, hat die NPD schwer getroffen. Besonders schlecht steht nun NPD-Chef Udo Voigt da. Er muss seinen ?Kameraden? jetzt erklären, warum er selbst offensichtlich keinen Überblick über die eigenen Finanzen hatte. An einen Rücktritt denkt er jedoch nicht. ?Ich werde nicht zurücktreten, weil ich dazu keine Veranlassung sehe?, sagte Voigt gestern.
Lesenswerte Artikel zum Kemna Prozess gibt es hier auf Netz-Gegen-Nazis, bei Spiegel-Online, bei Welt-Online, auf NPD-Blog und bei der Netzeitung.

Laut einem Bericht von Spiegel-Online beginnt am Montag der letzte große Prozess gegen einen mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher in Deutschland. Dann steht in München Josef S. vor Gericht. Als Kompanieführer soll er 1944 in Italien die Ermordung von Zivilisten befohlen haben. Der ehemalige Leutnant der Wehrmacht, muss sich wegen 14-fachen Mordes verantworten. Der 90-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft ist aber davon überzeugt, dass Josef S. den Racheakt in Auftrag gegeben hat. Es gebe mehrere Zeugen. Zudem ist Josef S. bereits am 28. September 2006 von einem italienischen Militärtribunal in La Spezia in seiner Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Als deutscher Staatsbürger wird er aber nicht ausgeliefert.

Gegen vier der fünf Kandidaten der rechtsextremen NPD für die Stadtverordnetenversammlung in Guben (Brandenburg) und den Kreistag Spree-Neiße wird wegen verschiedener Straftaten ermittelt. Wie der Tagesspiegel schreibt, geht es in zwei Fällen um Körperverletzung, in zwei anderen um gemeinschaftliche Sachbeschädigung durch das Sprühen rechter Parolen. Besonders brisant: Einer der Tatverdächtigen ist Alexander Bode. Er war im Prozess um den Tod des Asylbewerbers Omar Ben Noui als Haupttäter verurteilt worden. Die NPD hatte die tödliche Hetzjagd vor kurzem noch als alte ?Klamotte? bezeichnet. Bei den beiden anderen Männern gebe es einen Anfangsverdacht wegen Sachbeschädigung. Sie sollen rechtsradikale Parolen auf Wände gesprüht haben.

Die Allianz-Versicherung wird in den USA mit Nazi-Vorwürfen konfrontiert. Wie Welt-Online berichtet, gibt es in New York massive Proteste gegen die Benennung eines Football-Stadions nach der Firma. Die unrühmliche Firmengeschichte während der Nazi-Zeit lässt einige Fans und Politiker wie den Bezirksvorsteher von Manhattan, Scott Stringer, heftig gegen die Verhandlungen protestieren. Die Allianz „verdient es nicht, belohnt zu werden“, schrieb er an das Management der Football-Teams. Die Anti-Defamation League, ein Verein der gegen die Diffamierung von Juden eintritt, sieht in einem möglichen Allianz-Stadion „eine Verunglimpfung der Erinnerung an Holocaust-Opfer“. Die Allianz war wie andere Versicherer auch im Dritten Reich der Politik der Nationalsozialisten gefolgt und hatte in den 40er-Jahren unter anderem Lebensversicherungen von Juden beschlagnahmt und nicht ausgezahlt. Der Konzern versicherte auch Konzentrationslager wie das in Auschwitz.

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