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Der 7. Mai 2008 … nach dem Rechten sehen

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Die NPD darf am Jahrestag der deutschen Bücherverbrennung nicht in Sachsen-Anhalt marschieren, ihr Chef-Ideologe verliert wahrscheinlich seine Immunität und in Italien ermorden Neonazis einen jungen Mann.

Fünf Tage nach einer brutalen Attacke von einer Gruppe Naziskins ist ein 29-jähriger Italiener im Krankenhaus von Verona gestorben. Mitte vergangener Woche war er von fünf Schägern brutal angegriffen worden, wie Spiegel-Online berichtet. Zeugenaussagen zufolge attackierten die fünf Männer den Mann mit Faustschlägen und Tritten, weil er ihnen keine Zigarette geben wollte.

Die Polizei hat in Sachsen-Anhalt hat eine NPD-Demonstration am 75. Jahrestag der Bücherverbrennung in Tangermünde untersagt. Das Verbot betreffe auch jedwede Ersatzveranstaltung, teilte ein Sprecher der Polizei am Dienstag in Magdeburg mit. Die NPD hatte für kommenden Samstag eine Demonstration in Tangermünde im Landkreis Stendal angemeldet.

Wenn es nach der NPD geht, könnte demnächst in Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin) ein rechtsextremes Schulungszentrum entstehen. Die Partei versucht derzeit ein 20 000 Quadratmeter großes Grundstück am Stadtrand zu kaufen. Die Bürger von Rheinsberg aber wehren sich gegen ein Neonazi-Zentrum in ihrer Stadt. „Das müssen wir auf jeden Fall verhindern“, sagte Bürgermeister Manfred Richter der Märkischen Allgemeinen Zeitung.

NPD Chef-Ideologe Jürgen Gansel muss sich vermutlich bald vor Gericht verantworten. Der sächsische Landtag hat empfohlen, die Immunität des NPD-Abgeordneten aufzuheben, um ein Verfahren gegen ihn eröffnen zu können. Nach einem Bericht von Spiegel Online soll er unter anderem die Justiz als „Hure der antideutschen Politik“ bezeichnet haben.

In Berlin wird die Eröffnung der „Hall of Fame des Deutschen Sports“ von Streit überschattet. Kritiker sind empört, dass Nazi-Sportler unter den Geehrten sind. In der heutigen taz ist zu lesen, dass auch Arisierungs-Profiteur Josef Neckermann in die Hall of Fame aufgenommen wurde.

Die Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag fordern die Aufklärung eines rechtsextremen Vorfalls vom 1. Mai. Auf dem Weg zum Aufmarsch in Hamburg-Barmbek hatten sich die Neonazis in einem Regionalzug der Lautsprecheranlage bemächtigt. „Es ist unerträglich, dass es in Deutschland heutzutage möglich ist, dass Rechtsradikale einen Zug kapern, den Zuglautsprecher in ihre Gewalt bringen und darüber rechtsradikale Parolen verbreiten können“, sagte Karl-Martin Hentschel, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag, den Kieler Nachrichten.

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Seit 2019 hat Brasilien mit Jair Bolsonaro einen rechtsradikalen Präsidenten. Wie hat sich das Land seitdem entwickelt? Vor Ort war gerade erst der rechtsextreme Aktivist Nikolai Nerling, aka „der Volkslehrer“. Brasilienexperte Niklas Franzen im Interview: über reisende Neonazis und Rechtsextremismus.

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