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25.03.2015 … Presseschau

Nach den Rechten sehen: Attacke in Frankfurt (Oder): Neonazis greifen syrische Flüchtlinge an +++ Opferberatungsstellen warnen: Rassistische und rechtsextreme Gewalt in NRW erreichen neuen Höchststand +++ Prozess: Rechtsextreme quälten wehrloses Nachbarskind.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Attacke in Frankfurt (Oder): Neonazis greifen syrische Flüchtlinge an

Fünf syrische Asylbewerber wurden in Frankfurt (Oder) von einer Gruppe Neonazis angegriffen und verletzt. Drei Tatverdächtige sitzen jetzt in Haft. Die Tat geschah bereits am Sonnabend, wurde aber erst am Dienstag von Polizei und Staatsanwaltschaft veröffentlicht. Nach bisherigen Erkenntnissen hielten sich die Geschädigten und die Täter am Vorabend in einer Gaststätte auf, wo es bereits zu fremdenfeindlichen Äußerungen und strafbaren Parolen von den Tätern gekommen sein soll. Als sich die Syrer gegen Mitternacht auf den Heimweg machten, wurden sie offenbar gezielt von den Tätern verfolgt, bis es gegen 2 Uhr zu einem gewalttätigen Übergriff kam. Dabei wurden zwei Geschädigte durch mehrere Tritte und Schläge verletzt und mussten ärztlich behandelt werden. Bisher wurden gegen drei Beschuldigte im Alter von 19 und 20 Jahren Haftbefehle wegen Wiederholungsgefahr erlassen (TagesspiegelND).

Opferberatungsstellen warnen: Rassistische und rechtsextreme Gewalt in NRW erreichen neuen Höchststand

Rassistische Gewalt steigt in Nordrhein-Westfalen seit 2010 Jahr für Jahr an und erreichte 2014 einen neuen Höchststand. Dies geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Partei „Piraten“ im Landtag NRW hervor. Betroffen sind Geflüchtete, schwarze Deutsche und Menschen mit Migrationsgeschichte, die teilweise seit Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt in NRW haben. Diese Menschen wurden nicht nur von Tätern angegriffen, die mehr oder weniger der organisierten rechten Szene angehören. Viele Menschen, die von den beiden Opferberatungsstellen betreut werden, sind Opfer von Tätern aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Gleichzeitig zeichnet sich in NRW ab, dass militante Neonazis immer offensiver agieren (Nordstadtblogger).

Hof: Bedrohung auf einer neuen Ebene

Mit den Hakenkreuz-Schmierereien am Anwesen des Hofer Oberbürgermeisters Dr. Harald Fichtner, CSU, hat die Bedrohung durch Rechtsradikale eine „neue Qualität“ in der Region erreicht: Diese Ansicht vertrat gestern Martin Becher, Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus in Bad Alexandersbad, im Gespräch mit der Frankenpost. Zwar gebe es in Hof schon seit zwei Jahren das Problem mit derartigen Schmierereien. Doch jetzt sei erstmals das Privathaus einer Person, die sich gegen Nazis positioniert, zum Ziel geworden. „Wenn jemand in die Privatsphäre eindringt, wird es gefährlich“, sagt Becher. „Man muss sich das vorstellen: Man liegt im Bett und schläft, und währenddessen kommen Leute und hinterlassen ein Symbol, das die Aussage hat: ,Du musst aufpassen‘. “ Zu so einer Aktion gehöre ja auch eine gewisse logistische Vorbereitung, gibt Becher zu bedenken: Auch deshalb sei dieser Übergriff anders zu bewerten als beispielsweise Drohbriefe. Und: Mit dem Oberbürgermeister hätten sich die Täter bewusst den obersten Hofer Repräsentanten ausgesucht – somit richte sich die Droh-Botschaft gegen die gesamte Stadt (Frankenpost).

Immer wieder montags: Brandanschläge im Regierungsviertel

Fünf Brandanschläge wurden im Regierungsviertel verübt – jedesmal am ersten Tag der Woche. Und obwohl es auch dieselbe Uhrzeit war, ist der vermutlich rechtsradikale Täter noch nicht gefasst (Tagesspiegel).

Prozess: Rechtsextreme quälten wehrloses Nachbarskind

Für Misshandlungen eines Behinderten, der für sie „vergast gehörte“, kamen zwei Männer mit Bewährungsstrafen davon. Rechenberg-Bienenmühle. Die Stimme der Richterin bebte: „Ein derart menschenverachtendes Verhalten habe ich noch nie erlebt“, schalt Petra Strack, Vorsitzende des Schöffengerichts am Amtsgericht Freiberg, am Dienstag die Gewalttäter Lars G. und Michael U. Doch wollten die zornigen Sätze nicht ganz zu den Bewährungsstrafen von einem Jahr und von zehn Monaten passen, mit denen die 40 und 28 Jahre alten Männer für Misshandlungen eines behinderten Jungen davonkamen, den sie unter anderem eines nachts aus seinem Bett „herausgeschüttet“ hätten, dass er auf den Boden stürzte, und dann auf ihn eintraten, oder dem sie eine Wäscheleine um den Hals banden und ihn daran über den Boden schleiften.  Als der Vater schilderte, sein Sohn sei eine Stunde lang geschlagen worden, fragte die Richterin ungläubig: „Wie hat er das überlebt?“ Das habe er sich auch gefragt, sagte Vater Norbert O. Warum er nie einschritt? „Gegen die hatte ich keine Chance“, sagte der Mann, der laut seiner älteren Tochter selbst Opfer von Prügelattacken wurde. Ob es ein Motiv gegeben habe für die Gewalt gegenüber dem behinderten Sohn? Außer jenen Sätzen, mit denen die Männer ihre rechtsextreme Haltung kundtaten, kenne er keines, so der Vater. Sein Sohn „gehöre erschlagen oder vergast“, habe Lars G. gesagt. Außer durch diese Sätze und die CDs der rechtsextremen Band Landser, die der Haupttäter oft hörte, klang die rechtsextreme Prägung der Täter am Dienstag kaum an (Freie Presse)

Umtriebige Neonazi-Strukturen im Nordosten

Ob bei der MVgida oder im „Thinghaus“ in Grevesmühlen, die braune Szene in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich stabil. Die Teilnehmerzahlen der MVgida in Schwerin stagnieren. Am jüngsten Abendspaziergang gegen „verfehlte Asylpolitik, gegen Islamisierung, Krieg und Gewalt“ beteiligten sich rund 280 Rechte. Die Fäden der MVgida sollen Neonazis wie Antje Mentzel, Chefin des „Rings Nationaler Frauen“ (RNF) der NPD, aus dem Hintergrund ziehen. Mentzel lebt in Stralsund, führte früher eine Kameradschaft in Rostock mit an, die verboten wurde. Augenzeugen berichten, dass sie auch an den MVgidas in der Hansestadt Stralsund beteiligt war und sogar Reden hielt. In Schwerin liefen am Montag unter anderem die NPD-Funktionäre Udo Pastörs, Thomas Wulff sowie Michael Grewe durch das Plattenbaugebiet am Großen Dreesch mit. Der neue Anmelder Torsten Sch. ist bisher noch nicht politisch aufgefallen. Allerdings soll einer der Redner am Montag der polizeibekannte Neonazi Lutz Giesen aus der Nähe von Lalendorf gewesen sein (bnr).

Brauner Erlebnisfrühling in Thüringen

In Thüringen intensiviert die extreme Rechte ihre rassistische Mobilmachung. Zu diesem Zweck arbeiten Neonazis spektrenübergreifend und überwinden auch interne Grabenkämpfe (Störungsmelder).

NPD: Eine Partei als Rückzugsraum

Die NPD spielt in Hessen zwar eine untergeordnete Rolle. Die Naziszene nutzt ihre legalen Strukturen aber trotzdem. Hier scheint die Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) oft von größerer Bedeutung zu sein als die eigene Mutterpartei (FrankfurterRundschau). 

Baden-Württemberg will nicht auf V-Leute verzichten

Anders als Thüringen will Baden-Württemberg nicht vollständig auf V-Leute des Verfassungsschutzes verzichten (RNZ).

Brauner „Arbeiterkampftag“

Die NPD hat am Montag eine weitere Demonstration am 1. Mai angekündigt, inzwischen die dritte Veranstaltung der Partei am „Tag der nationalen Arbeit“. Die Neonazi-Kleinparteien „Die Rechte“ und „Der III. Weg“ planen eigene Aktionen. Der NPD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern rief gestern zu einer Demonstration in Neubrandenburg unter dem Motto „Gute Arbeit hat einen Wert! Gerechtigkeit erkämpfen – Ausbeutung beenden!“ auf. Beginnen soll sie mittags in der Neubrandenburger Oststadt. Bereits zuvor hatte die Partei für Veranstaltungen in Mönchengladbach (bnr.de berichtete) und Erfurt geworben. Am Niederrhein will die NPD unter dem Motto „Wir arbeiten, Fremde kassieren – Asylbetrug macht uns arm!“ einer Ankündigung der Partei zufolge gegen „Asylbetrug“ und „für mehr soziale Gerechtigkeit für die einheimische Bevölkerung“ demonstrieren. Als Redner sollen der NRW-Landesvorsitzende Claus Cremer, seine Stellvertreterin Ariane Meise, der NPD-Organisationsleiter und Berliner Landeschef Sebastian Schmidtke und das Mönchengladbacher NPD-Stadtratsmitglied Manfred Frentzen vor den erwarteten rund 150 Teilnehmern ans Mikrofon treten (bnr).

Staatsanwaltschaft rollt Fall um toten NSU-Tippgeber wieder auf

Die Polizeipanne im Fall des früheren Neonazis und möglichen NSU-Zeugen Florian H. ruft die Staatsanwaltschaft Stuttgart erneut auf den Plan. Die Anklagebehörde nimmt das im April 2014 eingestellte Todesermittlungsverfahren wieder auf, teilte eine Behördensprecherin am Montag mit. Grund seien neue Erkenntnisse, die im NSU-Untersuchungsausschuss zutage gefördert worden waren. Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Wolfgang Drexler, und der OB-Mann der Grünen im Gremium, Jürgen Filius, begrüßten die Wiederaufnahme der Ermittlungen (WeltBILD).

NSU-Ausschuss: CDU möchte zuständige Minister laden

Nach Bekanntwerden der Ermittlungspannen möchte die CDU Reinhold Gall und Rainer Stickelberger vor den NSU-Ausschuss laden. Am Donnerstag werde laut dem Vorsitzenden Wolfgang Drexler ein Vertreter der Staatsanwaltschaft gehört (Stuttgarter Nachrichten).

Bagida akzeptierte wieder Neonazis und ließ bereitwillig Attacken auf Medienvertreter zu

Im Schnitt 150 Pegida-Anhänger gingen gestern in München auf die Straße. Dabei erzwang eine Blockade einen leicht verkürzten Weg. Organisatorisch und inhaltlich unterschied sich der Aufzug kaum noch von einer Neonazi-Demo. Fotografen wurden zu Freiwild erklärt – und am Ende feierte sich Bagida mit einem Goebbels-Zitat (Endstation rechts Bayern).

Schwenningen: SBH-Gida weicht am Sonntag auf den Muslenplatz aus

Der Pegida-Ableger SBH-Gida kündigt für Sonntag, 29. März, eine erneute Kundgebung an. Der Stadt liegt eine Anmeldung für 80 Personen vor. Zum ersten Mal findet die Kundgebung auf dem Muslenplatz in Schwenningen statt (Südkurier).

Anschlag, Aufmarsch und Drohgebärden : Ein „ganz normales“ Wochenende in Güstrow

Einen Vorfall an einem Flüchtlingsheim nutzten Neonazis aus dem Raum Güstrow, um das zweite Wochenende in Folge auf die Straße zu gehen. Dabei tritt die rechtsextreme Szene zunehmend aggressiv auf: Am Vorabend der Demonstration gab es einen Anschlag auf ein Gebäude des politischen Gegners. Während der Veranstaltung geriet zudem der NPD-Stadtvertreter in eine tätliche Auseinandersetzung mit der Polizei (Endstation rechts).

Zirndorfer Neonazi inszeniert sich vor Gericht als Opfer

In Nürnberg hat am Dienstag der Prozess wegen Volksverhetzung gegen den Zirndorfer Neonazi Gerhard Ittner begonnen. Noch ehe die Sitzung eröffnet wird, stellt der 56-jährige Angeklagte einen Befangenheitsantrag gegen die vorsitzende Richterin. Als Gerhard Ittner vor Eröffnung der Sitzung in den Saal geführt wird, wendet er sich gleich an die Zuschauer: Er sei ein Opfer von „Meinungsverfolgung“, der Prozess gegen ihn sei politisch, es solle ein „Terrorurteil“ gegen ihn gesprochen werden, lässt er wissen (InFrankenBRnordbayern.de).

Stramm rechte SWG

Hamburg – An einem Seminar der „Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft“ (SWG) in Hamburg hat auch eine bekannte Holocaust-Leugnerin teilgenommen. Auch Alexander Gauland von der AfD war dort (BnRmopo.de).

„Pro Mainz“–Stadtrat verlässt die AfD – zu wenig „nationalkonservativ“

Heinz-Werner Stumpf, einziges Stadtratsmitglied der rechtspopulistischen „Bürgerbewegung Pro Mainz“ und zweiter Vorsitzender der Gruppierung, hat seine Mitgliedschaft bei der Partei Alternative für Deutschland (AfD) gekündigt. Er kommt damit seinem drohenden Rauswurf aus der AfD zuvor. Stumpf begründet diesen Schritt unter anderem damit, dass die AfD sich „schäme“, „nationalkonservative Positionen zu vertreten“. Zudem werde der Mainzer Kreisverband von einem „ehemaligen Mitglied der Mauermörderpartei SED“ geführt (AllgemeineZeitung).

Lucke-Kritiker wird Chef der neuen AfD-Stiftung

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat eine parteinahe Stiftung gegründet. DieErasmus-Stiftung wird sich der politischen Bildung widmen, wie die rechtspopulistische Partei mitteilt. Sie soll demnnach „die staatsbürgerliche Bildung fördern, wissenschaftliche Untersuchungen in Auftrag geben, der internationalen Verständigung dienen sowie die Aus- und Weiterbildung begabter junger Menschen unterstützen“ – etwa durch die Vergabe von Stipendien oder auch durch wissenschaftliche Rechercheaufträge. Die Stiftung trägt den Namen des christlichen Humanisten Desiderius Erasmus von Rotterdam, der als Vordenker der europäischen Idee gilt. „Der Name steht für die proeuropäische, aber eurokritische Haltung der Partei“, teilt die AfD zur Wahl des Namens mit (Spiegel).

Neurechte Veranstaltung der AfD: Familientreffen der Verschwörer

AfD-Kreischefs luden zum „Alternativen Wissenskongress“. Es kamen die Verbreiter krudester Thesen: Jürgen Elsässer, Andreas Popp, Eberhard Hamer. AfD-Chef Bernd Lucke hatte die Veranstaltung kritisiert, war am Ende aber machtlos. Am Sonntag fand im westfälischen Witten der selbst ernannte „1. Alternative Wissenskongress“ statt, organisiert von lokalen Funktionären der Alternative für Deutschland rund um den Gütersloher Kreisvorsitzenden Udo Hemmelgarn. „Alternatives Wissen ist wichtiger denn je. Der Mainstream (und das ist nicht die Mehrheit) dominiert und versucht, die bestehenden Machtverhältnisse zu zementieren. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sind immer stärkeren Manipulationsvorwürfen ausgesetzt. Mit der Zwangsabgabe GEZ-Gebühr wird dieser Irrsinn auch noch vom Bürger finanziert. Die Zeit ist reif, für ein eigenes Programm“, hieß es in der Einladung (taz).

Mitarbeiter wegen rassistischer Sprüchen abmahnen?

Der Arbeitgeber bemerkt, wie verstärkt fremdenfeindliche Sprüche in der Belegschaft zunehmen. Das duldet er nicht. Aber kann er wegen angeblichen Witzen abmahnen? (ZEIT)

Schüler gegen rechten Lehrer in Bonn: „Wir sind jung, aber nicht blöd“

Mit einem Brief wehren sich Schüler gegen einen Lehrer, der in einer rechten Burschenschaft ist. Die Schulleitung soll einem Schüler gedroht haben. „Nazi oder Lehrer?“ – Diese Frage stellen Schüler der Fachoberstufe 12 und 13 des Robert-Wetzlar-Berufskollegs in Bonn in einem offenen Brief an ihren Politiklehrer Gerald K. Nicht ohne Grund: Er ist aktives Mitglied bei der extrem rechten „Alten Breslauer Burschenschaft der Raczek zu Bonn“. Der Schulleitung werfen sie sogleich vor, ihrem Mitschüler M., der diese Verbindung thematisierte, mit dem Rauswurf gedroht zu haben, wenn dieses „Mobbing“ nicht unterbliebe. „Wir nehmen diesen Brief sehr ernst“, sagt Barbara Löcherbach, Pressesprecherin des Bildungsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen, der taz. Die Schulaufsicht in Köln sei eingeschaltet. Auf Facebook haben die Schüler den Brief gepostet. Darin schildern sie, dass ihrem Mitschüler M., der einen migrantischen Hintergrund habe, am 7. September 2014 Lehrer K. bei einer Buchmesse im Hause der Burschenschaft auffiel. In einer „Art militärischer Uniform“ habe er am Eingang die „feinen Gäste“ begrüßt (taz).

Internet-Troll jubelt H&M Nazi-Bands unter

Die Online-Community ist komplett verwirrt: Verkauft H&M tatsächlich Kleider mit Logos von Nazi-Bands? (20min.ch)

Kreativer Konter zur NPD-Demo in Pirna

Rechtsextreme machen gegen angebliche Überfremdung mobil. Doch ungewollt unterstützt jeder Teilnehmer damit Asyl-Projekte. Auf Pirnas Marktplatz wird es heute finster, im doppelten Sinne. Für 19 Uhr ist eine NPD-Kundgebung angemeldet. Offiziell wendet sich die Demo gegen angeblichen Asylmissbrauch und Überfremdung, Mitinitiator ist der Pirnaer NPD-Stadtrat Olaf Rose. Es wird jedoch auch tatsächlich finster, denn Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke hat angekündigt, die Marktplatz- und Rathausbeleuchtung während dieser Zeit auszuschalten. Doch das ist nicht die einzige Reaktion. Für jeden Teilnehmer der Demo sollen Projekte für Asylsuchende fünf Euro erhalten. Die Stadt ruft dazu auf, die Arbeit mit Flüchtlingen auf diese Weise zu unterstützen (mehr dazu morgen). Sollte die Summe nicht allein aus Spenden zusammenkommen, hat die Ostsächsische Sparkasse Dresden zugesagt, den Restbetrag zu begleichen. Eine solche kreative Gegenaktion hat in der Region Seltenheitswert. Ähnliches gab es jüngst im bayerischen Wunsiedel, wo einst der Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess begraben war. Dort wehrte man sich gegen den alljährlichen Neonazi-Aufmarsch zum Volkstrauertag. Für jeden Meter, den ein Rechtsextremer dort zurücklegte, gab es Geld (sz-online).

Bremen: Aktionsplan gegen Homo-, Trans- und Interphobie vorgestellt

Der Bremer Senat hat am Dienstag seinen 39-seitigen Landesaktionsplan gegen Homo-, Trans- und Interphobie der Öffentlichkeit präsentiert. „Mit dem Aktionsplan liegt ein weiterer wichtiger Baustein vor, um Diskriminierung im Land Bremen zu beseitigen“, erklärte Sozial-Staatsrat Horst Frehe (Grüne). „Aufbauend auf bestehenden Maßnahmen, werden vier Handlungsfelder mit Maßnahmen benannt, um die Teilhabe aller in unserer Gesellschaft weiter zu stärken.“ Aufgeführt werden die Bereiche Lebensphasen, Vielfalt der Lebenshintergründe, Lebenswelten und Antidiskriminierung (queer.de).

„Brauner Gürtel“ in Salzburg, OÖ und Bayern

Die rechtsextreme Szene in Salzburg, Oberösterreich und Bayern ist gut vernetzt – Polizei und Experten sprechen von einem „braunen Gürtel“. In der Stadt Salzburg ist die rechtsextreme Szene seit gut eineinhalb Jahren sehr aktiv: So wurde das Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten neben dem Schloss Mirabell im Vorjahr zerstört, mehr als 70 Stolpersteine zum NS-Gedenken wurden mit Ruß oder Farbe beschmiert, rechtsextreme Graffitis wurden an viele Gebäuden in der Stadt geschmiert, auch die Anti-Rechts-Plakate der Stadt wurden vom Müllner Steg gerissen. Alle diese Aktionen haben gemeinsam, dass sich die Täter gegen die Erinnerung an NS-Opfer ausdrücken, Präsenz zeigen und ein Revier markieren (ORF).

Warum Medien und Politik umgehend Islamischen Staat und Islamophobie abschaffen sollten

Sprachlich haben Pegida und IS mächtige Verbündete in Deutschland. Ob bewusst oder ungewollt, spielt zunächst keine Rolle. Effizient ist der verbale Beistand allemal. Riskante Sprachbilder prägen den Diskurs und führen zu einem gravierenden kognitiven Problem. Die Folge: Pauschalurteile und verzerrte Wahrnehmungen realer Verhältnisse. Höchste Zeit für ein Umdenken! (Carta.info). 

Wie kann man Rechtsextremismus und Gewalt verhindern? Schüler haben gute Ideen

Ayse, Tom, Deniz, Maria, Nikita, Mirsad und Sejad sind junge Erwachsene mit sehr unterschiedlichem Hintergrund, die in Freiburg jeder für sich etwas bewegen. An diesem Abend stehen sie zusammen – jüdisch, muslimisch, kurdisch, Roma, christlich und atheistisch – bei einer Podiumsdiskussion vor dem Publikum im Gemeindehaus der Christuskirche in der Wiehre. „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ heißt das neue Bundesprogramm, weswegen sie hier sind (Badische Zeitung).

Front National und der Antisemitismus

Die Rechtspopulisten der Front National haben 25% bei der Départementswahl in Frankreich bekommen. Zwar sind Konservative und Sozialdemokraten klar vor ihnen, doch die Frage ist: Wie lange noch? Nicht umsonst titelte die Süddeutsche “Wie der Front National eine “normale” Partei wurde”. Offen ist jedoch ihr Verhältnis zum Antisemitismus (Die Freiheitsliebe).

»Meine Lehrerin war rassistisch«

Eltern von Migrantenkindern erwarten mehr interkulturelle Kompetenz an den Schulen. Von wegen bildungsferne Migranten … Anders, als Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland oft und gern unterstellt wird, sind diese an Bildung für ihre Kinder sogar höchst interessiert (ND).

Rechtsextreme Aktivitäten in Schweden stark gestiegen – Zeitschrift

Die Aktivitäten von Neonazis und anderen rechtsextremen Gruppen haben sich in Schweden innerhalb von drei Jahren annähernd verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Anti-Rechtsextremismus-Zeitschrift „Expo“. Insgesamt verzeichneten die Verantwortlichen der Studie im vergangenen Jahr über 2.800 öffentliche Aktionen rechtsextremer Gruppen. „So viele Aktivitäten haben wir noch nie beobachtet“, sagte „Expo“-Redakteurin Anna-Sofia Quensel“ in einem am Dienstag ausgestrahlten Radiointerview. Unter den in dem Report definierten Begriff „Aktivitäten“ fallen sowohl Übergriffe gegen Personen und Einrichtungen, Protestaktionen, Kundgebungen und das Verbreiten von Propagandamaterial (tt.com).

Germanwings-Absturz: Verschwörungstheoretiker verbreiten puren Unsinn in den sozialen Netzwerken

Das Internet macht es für jeden Nutzer möglich, seine Meinung öffentlch kundzutun. Das ist positiv, und oft genug wird dadurch ein wichtiger Wissensaustausch angeregt. Manchmal jedoch würde man sich wünschen, der ein oder andere User würde seine Meinung für sich behalten und besser schweigen. Das gilt leider auch für das aktuelle Flugzeugunglück in Frankreich, bei dem Maschine der Fluggesellschaft Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf von den Radarschirmen verschwand und offenbar abgestürzt ist. Es dauerte Minuten, bis sich selbst ernannte Experten zu Wort meldeten und über die Unglücksursache spekulierten. Ein buntes Konglomerat von Verschwörungstheoretikern, Putin-Freunden und Hobbyforschern tat bisweilen krude Ansichten in den sozialen Netzwerken kund. Bisweilen war es in den Mittagsstunden schwer zu ertragen, den auf diese Weise artikulierten Unsinn mitzulesen (Huffington Post).

Medien verschlafen interne rechte Vorwürfe

AfD-NPD-Kontakte Die Massenmedien werden als „linke Lügenpresse“ diffamiert. Tatsächlich sind sie – bezogen auf den rechten Rand der AfD – zu wenig investigativ aktiv (Der Freitag – Leserbeitrag).

In viralem Video beschreiben Kinder, was es heißt, männlich zu sein

Was ist es eigentlich, was einen Mann ausmacht? Muskeln? Kraft? Nicht vor anderen zu weinen? In einem Viral Video der Internetseite „SheKnows“ sprechen Kinder nicht nur darüber, wie es in den Medien dargestellt wird, männlich zu sein, sondern auch darüber, warum sie sich nicht so viel aus diesen Stereotypen machen (Erdbeerlounge).

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Gehört zur „Münchner Verlagsgruppe“ Hier publiziert Thilo Sarrazin seine rassistischen Thesen, zuletzt „Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert…

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New York Attentat mit Verschwörungs-Hintergrund?

Im morgendliche Berufsverkehr schießt ein Mann in einer New Yorker U-Bahn wahllos um sich. Der mutmaßliche Täter produzierte bis zum Tag vor dem Anschlag zahllose Verschwörungsvideos.

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