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Presseschau … 03.11.2021

Antisemitismus im Sport: „Auf einmal hatte er ein Messer in der Hand“ +++ Semiya Şimşek zu zehn Jahren NSU-Selbstenttarnung: „Wir sind immer noch nicht sicher“ +++ Im Visier: Bayerische Neonazis planen den Umsturz +++ Drei Kommunikationstricks der Neuen Rechten – Wie AfD & Co. Diskurse kapern +++ „Ich spreche fließend rechtsextrem“ – Autor Tobias Ginsburg erzählt von seinen Undercover-Recherchen +++ Umgang mit „Querdenkern“ & Co.: „Sie denken: Wir sind im Krieg, Gewalt ist erlaubt“ +++ Künstliche Intelligenz soll Hate Speech löschen – Warum Menschen dennoch eingreifen müssen +++ Das Netzwerk Polylux – von Berlin aus gegen Rechts +++ …

Gewalt und Übergriffe

Antisemitismus im Sport: „Auf einmal hatte er ein Messer in der Hand“

In Frankfurt soll ein gegnerischer Trainer zwei Tennisspieler des jüdischen Vereins Makkabi mit einem Messer bedroht haben. Auf Facebook postete der Mann antiisraelische Einträge. Weil der Vorfall neben dem Platz stattgefunden haben soll, fühlt sich niemand zuständig.

Oury Jalloh – was ist in der Zelle wirklich passiert?

Ein Mann verbrennt in einer Gewahrsamszelle. Die Polizisten behaupten, er hätte sich selbst angezündet. Doch alles spricht dagegen. Was dann beginnt, ist einer der größten Justizskandale in der jüngeren Geschichte Deutschlands. Nun gibt es ein neues Brandgutachten.

Schläge und Beleidigungen: Mehr Angriffe gegen Politiker

Sie werden bedroht, bedrängt und beleidigt. Politikern und Mitarbeitern öffentlicher Ämter schlägt eine Aggression entgegen, die zunehmend stärker wird. Das Innenministerium vermutet, auch die Pandemie könnte etwas damit zu tun haben.

10 Jahre Selbstentarnung NSU

Zehn Jahre nach Enttarnung des NSU

Vor zehn Jahren flog die rechtsextreme Terrorgruppe NSU auf. Doch der rechtsextreme Terror war damit in Deutschland nicht beendet. Die Morde in Hanau und Halle und an Walter Lübcke zeigen, dass der Rechtextremismus die größte Gefahr in Deutschland ist.

Semiya Şimşek zu zehn Jahren NSU-Selbstenttarnung: „Wir sind immer noch nicht sicher“

Warum kann noch immer kein Schlussstrich unter den rechten Terror des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gezogen werden? Diese Frage wurde jetzt bei einem Matinée von Staatstheater Nürnberg und Nürnberger Nachrichten diskutiert – unter anderem mit Semiya Şimşek, Tochter des NSU-Opfers Enver Şimşek

Terrorgruppe NSU vor zehn Jahren enttarnt: Demo in Berlin geplant

Anlässlich des 10. Jahrestages der Enttarnung des NSU wollen am Donnerstag Demonstranten durch Kreuzberg und Neukölln ziehen. 2000 Teilnehmer sind angemeldet.

Parteien

MV: Landtagsabgeordneter Weber verlässt AfD – Partei habe sich verändert

Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat ein Mitglied verloren: den ehemaligen Landtagsabgeordneten Ralph Weber. Er kritisierte, dass die ursprüngliche Professorenpartei jetzt vom burschenschaftlichen Milieu dominiert werde.

Studenten demonstrieren jetzt jede Woche gegen Professor Weber

Knapp 500 junge Menschen versammelten sich vor Ralph Webers erster Vorlesung. Sie wollen den Ex-AfD-Politiker nicht an ihrer Uni haben. Dieser bekam Polizeischutz.

Rechtsextremismus

Im Visier: Bayerische Neonazis planen den Umsturz

Auch zehn Jahre nach der Enttarnung der NSU-Terrorgruppe planen bayerische Neonazis weiter den gewaltsamen Umsturz. Das zeigen BR-Recherchen. In Tschechien üben sie Schießen und im Internet verbreiten sie Mordfantasien.

Drei Kommunikationstricks der Neuen Rechten – Wie AfD & Co. Diskurse kapern

Das Internet ist für die rechtsextreme Szene ein wahrer Wunderkasten. In sozialen Medien begegnen uns deshalb immer wieder Versatzstücke ihrer Gedankenwelten: Rassistische Hassrede, antisemitische Memes oder Gewaltaufrufe gegen von der rechtsextremen Szene als Feindbilder markierte Prominente sind an der Tagesordnung. Dass das Internet gerade für die selbst ernannte „Neue Rechte“ so interessant ist, hat mehrere Gründe. Zum einen handelt es sich allen Mehrheitssimulationen zum Trotz um eine „extreme, gut organisierte und laute politische Minderheit“, wie der Soziologe und Rechtsextremismusforscher Matthias Quent klarstellt.

Vom Koch zum Hetzer: Der Fall Attila Hildmann – so lief die Recherche

Wann hat sich Attila Hildmann so radikalisiert? Warum gab er SPIEGEL TV ein Interview? Und wie kam der SPIEGEL an die Dokumente? Co-Autor Max Hoppenstedt beantwortet Fragen zur Recherche.

Mutterhof etabliert neuen Anastasia-Landsitz bei Irsee

Manuela Grimm errichtet bei Irsee einen neuen Landsitz der völkischen Anastasia-Bewegung. Unterstützung erhält sie vom bis in neonazistische Kreise vernetzten Mutterhof in Unterthingau.

„Ich spreche fließend rechtsextrem“ – Autor Tobias Ginsburg erzählt von seinen Undercover-Recherchen

Er sitzt in einem weißen Raum. Durch den farblosen Vorhang hinter ihm schimmert farbloses Licht, alles grau. Es wirkt, als seien seine blauen Augen und die rote Colaflasche in seiner Hand die einzigen Farbtupfer in seiner Umgebung. Er dreht sich zur Seite, zündet sich eine Zigarette an. Pustet Rauch aus. Und erzählt.
Wovon Tobias Ginsburg erzählt, das wird oft in Hollywood-Filmen abgehandelt. Denn der Mann in dem farblosen Raum – er ist undercover unterwegs. Er schleicht sich in Sphären, in die sich andere nicht einmal im Traum begeben wollen. Er dringt vor bis in die dunkelsten Ecken menschlicher Existenz, skandiert Nazi-Parolen mit frustrierten, sexlosen Männern, lacht über Judenwitze, spricht mit Faschisten über die Ausrottung marginalisierter Gruppen.

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

„Antisemitismus ist keine Meinung“

Zur Feier des Reformationstags der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in der Wiesbadener Lutherkirche hat der Präsident des Zentralrats der Juden den Impulsvortrag gehalten. Er mahnt zu Geschichtsbewusstsein.

Wegen antisemitischer Äußerungen Humboldt Forum lässt Ehrung für Großspender extern überprüfen

Ein 2016 verstorbener Mäzen äußerte sich in Publikationen antisemitisch und pflegte eine Nähe zur Neuen Rechten. Im Portal des Stadtschlosses wird er gewürdigt.

Antisemitismus im Netz: Projekt „Words matter“ gestartet

Hass, Hetze, Fremden- und Religionsfeindlichkeit – Das alles sind Themen, die in unserer Gesellschaft aktuell wieder an Bedeutung gewinnen. Wie wichtig der Kampf gegen Hass und Antisemitismus im Internet ist, hat Sachsen Fernsehen Moderator Florian Müller für Sie herausgefunden.

„Querdenken“ und Verschwörungsideologien

Umgang mit „Querdenkern“ & Co.: „Sie denken: Wir sind im Krieg, Gewalt ist erlaubt“

Rechtsextremismus-Forscher Dittrich rügt: Die Regierung habe es in der Corona-Krise verpasst, die „Querdenker“-Gefahr für die Demokratie ernst zu nehmen. Der harte Kern der Verschwörungsideologen wähne sich im Krieg. Jetzt berge der Klima-Streit neues Radikalisierungspotenzial.

Coronavirus-Faktenchecks: Diese Behauptungen hat CORRECTIV geprüft

Rund um das neuartige Coronavirus und die damit verbundene Pandemie werden seit Wochen zahlreiche Falschinformationen und Halbwahrheiten verbreitet – vor allem in den Sozialen Netzwerken. Hier sind alle Faktenchecks im Überblick.

Markus Lanz und Richard David Precht: „Querdenkern“ nach dem Mund geredet

In ihrem Podcast „Lanz&Precht“ ziehen Markus Lanz und Philosoph Richard David Precht gegen einen angeblichen „Impfdruck“ ins Feld. Es hagelt Kritik auf Twitter.

Internet und Hate Speech

Hochschule Darmstadt: Verfahren zur Erkennung von Hate Speech entwickelt

Die Hochschule Darmstadt entwickelt bis Mitte 2022 ein Verfahren, das Hate Speech erkennen soll.

Hate Speech und Fake News: Warum Patagonia auch andere Marken zum Facebook-Boykott auffordert

Bereits im vergangenen Jahr hat sich Patagonia mit sämtlichen Werbeformaten von Facebook zurückgezogen. Jetzt bekräftigt CEO Ryan Gellert diesen Schritt und ruft andere Unternehmen auf, sich dem Boykott anzuschließen: Solange, bis die Plattform ihre zahlreichen Probleme bezüglich Hasskommentaren und Fehlinformationen in den Griff bekommt.

Künstliche Intelligenz soll Hate Speech löschen – Warum Menschen dennoch eingreifen müssen

Künstliche Intelligenz, die alle Hasskommentare im Netz herausfiltert: Noch ist das wegen einiger Hürden Wunschdenken. Zuerst braucht es viel menschliche Vorarbeit.

Hate Speech: die Sprache der Anderen?

Hassreden waren und bleiben sprachliche Schatten der menschlichen Kulturgeschichte. Sprachliche Armut, die höchst gefährlich ist

Zivilgesellschaft

Viele denken an den Mauerfall, wenige an die Pogromnacht

Die Erinnerung verblasst: Beim historischen Datum 9. November kommt meist der Jubel von 1989 in den Sinn, nicht die Nazi-Gräuel. Und manche verwechseln das Datum.

Preis für Zivilcourage für Initiative gegen Antisemitismus

Die Initiative „Artists Against Antisemitism“ von mehr als tausend Künstlern ist mit dem Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde am Dienstag vom Förderkreis des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin vergeben.

Nürnberg: Junges Forum gegen Antisemitismus gegründet

In Nürnberg hat sich das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft gegründet. Sie wollen vor allem über Antisemitismus aufklären und diesen bekämpfen. Zuerst setzen sie sich mit dem Antisemitismus in der AfD auseinander.

Das Netzwerk Polylux – von Berlin aus gegen Rechts

Das Berliner Netzwerk Polylux unterstützt Projekte und Einrichtungen im Osten, die sich gegen Rechts oder für ein gesellschaftliches Miteinander einsetzen.

Berliner Ausstellung thematisiert „Feindeslisten“ von Rechtsextremen

Tausende stehen auf sogenannten Feindeslisten von Rechtsextremen. Viele fühlen sich alleingelassen, sagt Sophia Stahl. Ein Video über ihre Ausstellung.

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Polizei Berlin Interne Ermittlungen nach rechtsextremen Vorfällen

Ab dem 01. April 2021 soll es eine Ermittlungsgruppe zu Rechtsextremismus in der Berliner Polizei geben, die beim Landeskriminalamt angesiedelt sein wird. Damit reagiert die Polizei auf verschiedene rechtsextreme Vorfälle und Verwicklungen innerhalb der eigenen Reihen. Wie erfolgreich kann eine derartige Ermittlungen unter Kolleg*innen sein? 

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