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Kriminalitäts-Mythos

Es habe in Nazi-Deutschland kaum Kriminalität gegeben

 

Gern beschworener Mythos ist auch die Vermutung, im Dritten Reich habe es keine nennenswerte Kriminalität gegeben. Das behauptete zunächst die nationalsozialistische Propaganda, die den Rückgang von verurteilten Straftaten auf das energische Wirken des Regimes zurückführte. Die amtliche Kriminalstatistik zeigt ein anderes Bild.
Delikte wie Mord und Totschlag, Diebstahl und Raub, räuberische Erpressung nahmen ab 1939 deutlich zu. Und was die Propaganda verschwieg: Die Urteile der Militär- und Sondergerichte erschienen in der zivilen Kriminalstatistik überhaupt nicht.
Auch die Straffälligkeit in der jungen Generation, die angeblich in der Hitler-Jugend und dem Bund Deutscher Mädel Zucht und Ordnung übte, passte weder ins Bild zeitgenössischer Propaganda noch in die spätere verklärende Erinnerung. Die Jugendkriminalität wies schon vor dem Krieg eine zunehmende Tendenz auf.

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