Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Christine Böckmann Ständiges Skandalgeschrei und Springen über jedes Stöckchen

Von|

Diejenigen, die Menschenverachtung und Ausgrenzung propagieren, sind oft besser aufgestellt und lauter als diejenigen, die Demokratie und Menschenrechte verteidigen. Als Reaktion darauf erheben einige ständig ein Skandalgeschrei und springen über jedes Stöckchen, das ihnen die Menschenfeinde hinhalten. Andere versuchen, mit „allen“ ins Gespräch zu kommen – so als würde sich Menschenfeindlichkeit in „Bürgerdialogen“ mit der richtigen Gesprächsstrategie in Luft auflösen. Und viele schauen dem zu und schweigen. 

„Was würde helfen, sie wieder zu beleben?“

Diejenigen, denen Demokratie und eine offene Gesellschaft wichtig sind, sollten die Diskussionen dort führen, wo sie ihnen begegnen: in Alltagssituationen und im eigenen Umfeld – also dorthin gehen und den Mund aufmachen, wo es unangenehm wird, weil wir die Menschen kennen, die die Menschenverachtung verbreiten. Und anstatt über Hass im Netz oder in den Kommentarspalten zu lamentieren, sollten sie sich dort in die Diskussionen begeben und den Streit aufnehmen. Denn sie werden gebraucht. Kurz: nicht jammern, sondern Haltung zeigen und sich einmischen.

„Was hat das Internet damit zu tun?“

Das Internet bietet allen mit einem Internetzugang die Möglichkeiten, mit anderen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und Inhalte zu verbreiten. Wie wir diese Möglichkeiten nutzen, ist unsere Entscheidung. Wir alle müssen miteinander aushandeln, wie sich die Kommunikation im Netz so organisieren lässt, dass auch dort ein respektvoller Umgang miteinander unterstützt wird. Und natürlich sollten wir auch im Internet nicht zusehen, wenn Menschenverachtung und Ausgrenzung propagiert werden.Christine Böckmann, Theologin und Trainerin für gewaltfreie Konfliktaustragung, arbeitet bei Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit e.V. in der Bildungs- und Netzwerkarbeit.

 

Alle Beiträge zum Thema Debattenkultur

Weiterlesen

flag-21096_1920 (2)

Antisemitismus Die BDS-Kampagne gegen Israel oder die Taktik der Diffusität

Aktuell findet der Eurovision Song Contest in Israel statt. Wie so oft, wenn es um den jüdischen Staat geht, werden Boykottaufrufe laut. Die moderne Version von „Kauf nicht beim Juden“ nennt sich BDS. Am 17.05. will der Bundestag sich offiziell zu dieser Kampagne positionieren. In der Broschüre „Man wird ja wohl Israel noch kritisieren dürfen…“ der Amadeu Antonio Stiftung geht es auch um diese Form der „Israelkritik“. Ein Auszug.

Von|
2020-07-14 11_43_39-Erinnerungskultur und Schuldabwehr - YouTube

Antimoderne Kontinuitäten Erinnerungskultur und Schuldabwehr

Die Erinnerung an die Shoah gehört zum gesellschaftlichen Selbstverständnis. Deshalb ist es wichtig, einerseits die Erinnerungskultur grundlegend zu verteidigen und sie andererseits immer wieder in den Kontext aktueller Antisemitismusdebatten zu stellen.

Von|
Eine Plattform der