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Aktive Fans und Vereine

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Zum Beispiel eine Projektfahrt der B-Jugend-Junioren nach Berlin, bei der die Jugendlichen das Holocaust-Denkmal besichtigten und mit dem Vorsitzenden des jüdischen Vereins Makkabi Berlin diskutierten. Das Engagement des Vereins führte auch dazu, dass in der Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden“ mit mehreren Tafeln über das Leben von Julius Hirsch informiert wird.
Anlass, sich mit Julius Hirsch und Antisemitismus im Sport auseinander zu setzen, war die Ausschreibung des Deutschen Fußball Bunds (DFB) zum gleichnamigen Preis gegen Diskriminierung. Der Julius-Hirsch-Preis wird seit 2005 jährlich verliehen. Mit dem Projekt gehörte der TuS Plettenberg, in dem rund 600 Mitglieder und vier Senioren- und 14-Junioren-Mannschaften aktiv sind, zu den DFB-Preisträgern des Jahres 2007.

Gegen Rassismus und Diskriminierung

„Bunte Kurve“ heißt die Fan-Initiative des FC Sachsen Leipzig, die aus der Initiative „Wir sind Ade“ hervorgegangen ist. Mit dem Slogan „Für Fußball – Gegen Rassismus und Diskriminierung“ organisiert und unterstützt die „Bunte Kurve“ Antirassismus- und Antidiskriminierungsprojekte innerhalb und außerhalb des Vereins. Getragen wird die Kampagne von einer rund 25-köpfigen Kerngruppe von engagierten Fans zwischen 18 und 35 Jahren.

Bekannt wurde die Fan-Initiative, nachdem sie im April 2006 mit der Aktion „Wir sind Ade!“ bundesweit beachtete Aktionen für den ehemaligen FC Sachsen-Spieler Adebowale „Ade“ Ogungbure startete. Der nigerianische Spieler war insbesondere bei Auswärtsspielen wiederholt Opfer von rassistischen Beschimpfungen und tätlichen Angriffen. Auf der Website wir-sind-alle-ade.de zeigten sich die Spieler des FC Sachsen mit schwarz angemalten Gesichtern, um so ihre Solidarität mit ihrem Mitspieler auszudrücken. Einige tausend Fans trugen sich als Unterstützer auf der Website ein.

Aktuell sorgt die Faninitiative gemeinsam mit dem Fanclub „Die Weitreisenden e.V.“ dafür, dass neonazistische Schmierereien in der Nähe des FC Sachsen-Stadions entfernt werden. Und sie unterstützte die Wanderausstellung „Zug der Erinnerung“, mit der an die Schicksale von deportierten Juden im Nationalsozialismus und die Rolle der Reichsbahn erinnert wird.

Netzwerke im In- und Ausland

Viele Projekte und Ideen zum Nachahmen für Fans und Vereine finden sich auf der Website des DFB, der auch in diesem Jahr mit dem Julius-Hirsch-Preis und dem Integrationspreis Vereine und Fan-Initiativen für besonderes Engagement auszeichnet. Bewerbungen sind noch bis zum 30. Juni 2008 und 30. September 2008 möglich.

In der Projektdatenbank des „Bündnis für Demokratie und Toleranz ? Gegen Extremismus und Gewalt“ unter buendnis-toleranz.de finden sich ebenfalls ausgezeichnete Projekte kleiner Sport-Vereine, Fußball-Clubs und Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.

Das Bündnis Aktiver Fußball Fans (BAFF) e.V. stellt mit „Tatort Stadion“ eine Ausstellung zur Verfügung, die sich Vereine und Faninitiativen zum Thema Rassismus für Veranstaltungen vor Ort ausleihen können und vorher unter tatort-stadion.de angesehen werden kann. Das Bündnis ist auch Ansprechpartner bei praktischen Fragen und Problemen.

Football against Racism in Europa ? FARE heißt das europäische Netzwerk und der Aktionsplan mit Partnern fast 40 Ländern. FARE arbeitet seit 1999 mit Fans, Spielern, Organisationen von Migranten und ethnischen Minderheiten sowie mit Verbänden, einschließlich der UEFA und FIFA und organisiert jedes Jahr internationale Aktionswochen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Fußball. Auf der Website farenet.org finden sich aktuelle Informationen über antirassistische Aktionen rings um Fußball in ganz Europa.

Zum Thema

| Initiativen in Ihrem Bundesland

| Im Fussball ist kein Platz für Rassisten – Tipps von Thomas Schneider, Fanbeauftragter der Deutschen Fußballliga

| Rechtsextremismus im Sport ? nicht mit uns!
Broschüre des Landessportbundes (LSB) Thüringen zum Herunterladen

| Broschüre ?100 Tipps für Präventionsarbeit gegen Gewalt und Rassismus im Amateurfußball? von der Arbeitsgruppe ?Sport und Gewaltprävention? Mecklenburg-Vorpommern zum Herunterladen

Weblinks
| www.tus-plettenberg.de
| www.bunte-kurve.de
| www.wir-sind-alle-ade.de
| www.dfb.de
| www.buendnis-toleranz.de
| www.farenet.org

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2017-05-10-anetta-1

Erstmal vor den Füßen kehren üben, als direkt den Dreck der ganzen Stadt nehmen

Zu den wohl ansteckendsten Übeln dieser Welt gehört die schlechte Laune. Sie braucht eigentlich keine Anlässe, weil es immer Dinge gibt, die einen grummeln lassen oder schlimmeres. Schauen wir uns um: Unsere Welt ist voller Ereignisse, die schlechte Laune provozieren. Terror, Feindseligkeiten, himmelschreiende Ignoranz, Rassismus und allenthalben Leid und Unglück. Wenn es mir schlecht geht und ich in eine Stimmung gerate, in der mir angesichts all dessen die Welt hoffnungslos erscheint, dann schaue ich auf einen Brief, den ich mir selbst geschrieben habe. Darin steht an erster Stelle: "Bitte, mach keine Haufen aus ungelösten Problemen. Schichte sie nicht so hoch auf, dass sie wie ein unerklimmbares Gebirge erscheinen." Nun ist es das Wesen der schlechten Laune, dass sie unbeeindruckt bleibt von solchen Tricks. Also kommt der zweite Punkt: "Schau näher hin. Viel näher. Wenn man sich schwach fühlt und die Straße kehren will, dann ist es besser vor den Füßen zu fegen, als an den Dreck der ganzen Stadt zu denken. Das kannst du machen, wenn du ungefähr weißt, wie es geht."
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