Weiter zum Inhalt

Bataillon 500

Die Ende der Neunziger Jahre in Rostock gegründete Band entstammt dem in Deutschland verbotenen „Blood & Honour“-Netzwerk und ist im klassischen RechtsRock angesiedelt. Einzelne Bandmitglieder sollen auch bei der Rostocker Neonazi-Band „Nordmacht“ mitgewirkt haben.

 
Durch die grenzenlose Verherrlichung des Nationalsozialismus, durch das Image einer Untergrund-Band und durch ihre Historie als Aushängeschild des „Blood & Honour“-Ablegers in Mecklenburg-Vorpommern gelten „Bataillon 500“ in der Neonazi-Szene als authentisch und gefestigt. (Quelle: Screenshot Youtube)

Mit ihrem Namen bezieht sich die rechtsextreme Musikgruppe auf das Fallschirmjäger-Bataillon 500 der Waffen-SS. Diese Sondereinheit der SS war im Nationalsozialismus für die Zerschlagung des bewaffneten Widerstands gegen das NS-Regime eingesetzt, unter anderem in Jugoslawien.

Bereits die Aufmachungen der ersten Veröffentlichungen von „Bataillon 500“ waren dementsprechend glorifizierend im Bezug auf das Dritte Reich und deren Gräueltaten.Neben Hakenkreuzen und Zeichnungen von Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS tauchen auf den Covern die heroisch wirkenden Alben-Titel „Standfest und Treu“, „Vorwärts…für Deutschland“ oder „Am Feind…!“ auf. Lieder sind betitelt mit „Blut, Volk und Heimat“, „Hißt die alten Fahnen“ oder „Blut und Ehre“. Insgesamt 13 Veröffentlichungen entstanden in der fast 20-Jährigen Schaffensphase der Band. Die strafrechtlich minder relevanten CDs wurden dabei mehrheitlich über  das sächsische RechtsRock-Label „Front Records“ herausgebracht. Die Alben mit eindeutiger NS-Symbolik erschienen bei nicht belangbaren Labels im Ausland oder über nicht real existierende Versände.   

Durch die grenzenlose Verherrlichung des Nationalsozialismus, durch das Image einer Untergrund-Band und durch ihre Historie als Aushängeschild des „Blood & Honour“-Ablegers in Mecklenburg-Vorpommern gelten „Bataillon 500“ in der Neonazi-Szene als authentisch und gefestigt. Das rare Konzertgeschehen, sowie ihr konstantes Wirken im RechtsRock-Geschäft lässt die Neonazi-Band umso attraktiver für langjährige Rechtsextreme wirken, da mit der Musik ähnlich wie bei „Landser“ eine Brücke in die eigene Vergangenheit und Politisierung geschlagen werden kann. Für junge Neonazis scheint die Rostocker Gruppe vor allem hinsichtlich ihres NS-verherrlichenden Charakters beeindruckend zu sein. 

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für ein breites Publikum zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sollen immer frei verfügbar sein und nie hinter einer Paywall verschwinden.
Dafür brauchen wir aber auch Ihre Hilfe.
Bitte unterstützen Sie unseren Journalismus, Sie helfen damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

NPD voelkischer fluegel 13430

„Der Völkische Flügel“ Die NPD will sich wieder stärker für die militante Neonazi-Szene öffnen

Die AfD hat gezeigt, dass Rechtsaußen kein Tabu mehr ist. Das hat auch Auswirkungen auf die NPD, die wahl-politisch kaum mehr relevant ist. Einige Nationaldemokraten ziehen nun Konsequenzen und positionieren sich mit dem „Völkischen Flügel“ neu – sie wollen wieder stärker an die militante Neonazi-Szene anknüpfen.

Von
2017.06.30-RfD-aufmacher1

Neonazis läuten am Samstag Festival-Saison mit “Rock für Deutschland” ein

Sommer, Sonne, Musik und Hass: Auch für Neonazis ist Festival-Saison. Am Samstag findet das erste von drei großen Rechtsrock-Konzerten in Thüringen statt. Bei “Rock für Deutschland” werden waschechte Neonazi-Bands wie “Frontalkraft” ihre hetzerischen Parolen in die Menge brüllen können. Allerdings formiert sich Protest.

Von
1_braune-musik-fraktion

Rechtsextreme Szene Baden-Württemberg: Blood and Honour-Strukturen bestimmen den Ton

Serie: Rechtsextremismus in Deutschland – eine Momentaufnahme (I). Wir wollen wissen: Wie rechtsextrem ist Deutschland? Deshalb haben wir für jedes…

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.