Die Marke „Pro Violence“ stellt Sport- und Freizeitkleidung her. Sie richtet sich an den Kampfsportbereich, insbesondere im „Freefight“- und Hooligan-Milieu. Im Internet inszeniert sich die Marke als kämpferisch, mit Videos von Schlägereien auf der Facebookseite und martialischen Bildern, die in schwarz-weiß-rot gehalten sind. 2015 berichtet die Initiative „OSZ für Demokratie und Vielfalt“, dass sich auf den Kleidungsstücken Codes wie die „88“ finden lassen – in der Neonazi-Szene steht die Zahlenkombination für „Heil Hitler“. Bei der Marke „Pro Violence“ übersetze man die Zahlen angeblich mit „Hooligans Heaven“, schreibt die OSZ. Sonstige Motive sind vor allem gewaltverherrlichend und arbeiten mit Anspielungen, wie etwa das T-Shirt „Hamburg“ mit der Aufschrift „HH – Eine Stadt wie ein Versprechen“ mit der blutbesprenkelten Silouette von Hamburg.
Der Magdeburger Neonazi Christoph Herpich versuchte 2003 die Marke anzumelden, was ihm aber vom Patentamt verssagt wurde. Frank Kortz, ein bekannter rechtsextremer Kampfsportler, war nach eigenen Angaben bis 2015 Teil des „Pro Violence“-Teams. Er hat nicht nur zwei Hakenkreuz-Tattoos, sein rechtes Handgelenk ziert auch der Schriftzug „Blood & Honour“.
Immer mehr Neonazis, Rassist*innen, Antisemit*innen und Co. tummeln sich auf der Foto und Video-Sharing Plattform Instagram. Sie nutzen Instagram gezielt…
Als NPD-Mann Thorsten Heise Ende März in Ostritz ein öffentlich beworbenes Rechtsrock-Event veranstalte, fand nicht weit entfernt ein konspiratives Treffen inklusive Konzert von „Brigade 8“ und „Combat 18“, dem bewaffneten Arm von „Blood & Honour“ statt. Während sich die mediale Aufmerksamkeit auf das Großkonzert konzentrierte, konnten sich andernorts Neonazis ungestört versammeln, vernetzen und austauschen. Dabei wurden neue Allianzen geschmiedet.
Der Berliner Polizeipräsident tut es, die Fußballclubs St. Pauli, Hertha BSC, Werder Bremen, Borussia Dortmund, der FC Carl Zeiss Jena, Dynamo Dresden und der 1. FC Magdeburg tun es – und auch viele Schulen verbieten, rechtsextreme Kleidung zu tragen. Warum eigentlich?