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Für Sie gelesen Das Handbuch „Gegen Rechtsextremismus. Handeln für Demokratie“

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In dem Arbeits- und Lesebuch werden 30 Bildungsbausteine zu verschiedenen Aspekten für die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus angeboten. Der Sammelband zielt vor allem auf die Bedeutung von Bildung als Möglichkeit, das demokratische Gemeinwesen zu stärken und überhaupt zum Thema zu machen. Dabei wird Bildung nicht als bloße Wissensvermittlung, sondern als Befähigung zu eigenständigem Denken und Handeln sowie als Erfahrung von Selbstwirksamkeit verstanden.

Die Bausteine sind mit ihren Ideen und Methoden für Multiplikatoren in der Bildungsarbeit konzipiert ? für Lehrer und Lehrerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Bildungseinrichtungen, für zivilgesellschaftliche Initiativen und aktive Bürgerinnen und Bürger. Die Texte sind als Anregungen und Hilfestellung für deren Angebote und Aktivitäten gedacht.

Bausteine aus der Praxis in Schulen und offener Jugendarbeit

Die in sechs Kapiteln gegliederten Beiträge aus der Wissenschaft und Praxis zeigen in einer Mischung aus Analyse, Reflexion und Anwendungsorientierung anschaulich, welche Themenfelder und politisch-gesellschaftlichen Lernorte es gibt beziehungsweise sich den Herausforderungen stellen müssen. So werden zunächst mehr grundlegende Informationen und Reflexionen zu ?Inhalten und Erscheinungsformen des Rechtsextremismus? und zu ?Demokratie und Gesellschaft? angeboten. Dann beziehen sich die Beiträge auf Erfahrungen, Herausforderungen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung in ?Schulen, Kommunen, außerschulischer Jugendarbeit und Zivilgesellschaft? .

Die Bausteine der Handlungsmöglichkeiten sind durchweg gut strukturiert und konkret. Sie beziehen sich unter anderem auf Partizipationsmöglichkeiten, Demokratie leben und lernen in der Schule, Argumentationstrainings, demokratische Kultur in der Kommune, den Umgang in Kommunalparlamenten, Demokratie in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, Jugendkultur, Beratung von Eltern und Angehörigen rechtsextremer Jugendlicher.

Vielfältiges Angebot

Die Stärke des Buches liegt neben der Vielfalt und Verschiedenartigkeit der Beiträge vor allem in seinem Vernetzungsgedanken und der notwendigen Netzwerkbildung und dann in der Perspektive einer kontinuierlichen und qualifizierten Auseinandersetzung. Dieser ?rote Faden? zeigt, dass einerseits alle gesellschaftlichen Institutionen, Organisationen und Bereiche ihre jeweiligen und arbeitsteiligen ?Hausaufgaben? zu machen haben und teilweise schon machen.

Gleichzeitig macht die Textsammlung deutlich, dass es andererseits auf eine vernetzte Struktur ?aller Kräfte? ankommt, wenn der Rechtsextremismus jenseits von Patentrezepten wirksam bekämpft und die Demokratie beziehungsweise demokratische Kultur mit dem ?Mittel? der (politischen) Bildung dauerhaft gestärkt und entwickelt werden soll.

Dietmar Molthagen, Andreas Klärner, Lorenz Korgel, Bettina Pauli, Martin Ziegenhagen (Hg.) (2008): Gegen Rechtsextremismus. Handeln für Demokratie, Dietz Verlag Nachf. GmbH, Bonn, 410 S.

Lesen Sie morgen an dieser Stelle eine Rezension der Broschüre „Mehrheit, Macht, Geschichte – 7 Biografien zwischen Verfolgung, Diskriminierung und Selbstbehauptung: Interviews, Übungen, Projektideen“ (Berlin 2007).

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Heidentum, Heidne

Heiden setzen sich gegen den Missbrauch von Sonnwendfeiern und Symbolen durch Nazis ein

Seit September 2009 gibt es die Kampagne „Heidentum ist kein Faschismus – Heiden für Menschenrechte“. Die Initiatoren hatten es satt, dass Rechtsextreme das Heidentum missbrauchen und in Tradition des Nationalsozialismus rassistisch interpretieren – und klären auf.

Marco Görlich ist der Initiator von „Heidentum ist kein Faschismus – Heiden für Menschenrechte“.

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