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In der Jugendfeuerwehr, in der ich Mitglied bin, will eine rechtsextreme Clique einsteigen. Was kann ich machen?

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Zunächst einmal hat nach der Jugendordnung der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) prinzipiell jeder das Recht, in eine Jugendfeuerwehr einzutreten. In der DJF stimmen meistens die Jugendlichen mit ihren Jugendwarten über Neuaufnahmen ab. Deshalb hat jeder auch das Recht, über seine Befürchtungen offen zu diskutieren. Die Gruppe entscheidet also demokratisch, wer in die Feuerwehr passt und wer nicht.

Die Jugendwarte sind in der Regel in den Bundesländern und Landkreisen sehr gut vernetzt – mit Hilfsstrukturen und Beratungsstellen, mit zivilgesellschaftlichen Netzwerken sowie mit der Polizei und bieten Unterstützung an. Die Initiativen können ? orientiert an ihren Möglichkeiten – über die Gefährlichkeit der jeweiligen rechtsextremen Personenkreise Auskunft geben..

Sollte die rechte Clique nun tatsächlich bislang unbehelligt in die Jugendfeuerwehr (JF) aufgenommen worden sein, und es zeichnet sich ab, dass diese Gruppe andere JF-Mitglieder auf das rechte Gedankengut umzustimmen versucht, so hat die betroffene Jugendfeuerwehr das Recht, diese aus dem Verband auszuschließen.

Die grundsätzliche Schwierigkeit besteht darin, die Gefahr zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren. Es kommt eben immer wieder vor, dass politisch rechtsextrem motivierte Jugendliche in den Verbandsstrukturen bleiben, solange sie sich politisch nicht „outen“. Hier ist absolute Sensibilität, Aufmerksamkeit und vor allem Kenntnis rechtsextremistischer Symbolik und Taktik gefragt.

Die Deutsche Jugendfeuerwehr steht für die Grundsätze der freiheitlich demokratischen Grundordnung und für eine Welt der Vielfalt und Toleranz. Mit der jüngst gestarteten Kampagne „Unsere Welt ist bunt“ will der Jugendverband die „bunte Mischung“ und die akzeptierte Vielfalt seiner Mitglieder aufzeigen, aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten und Ansprüche thematisieren.

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der Kampagne zählen die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, der Umgang mit schwierigen Jugendlichen sowie eine deutliche Positionierung gegen rechtsextremistisch orientiertes Gedankengut. Integration bedeutet aber auch die Begleitung des Übergangs jedes Jugendlichen in die Einsatzabteilung der Feuerwehr. Mit der Implementierung der Integrationskampagne setzt der Verband deutlich Zeichen gegen rechtsextremistische Versuchungen im Gemeinwesen. Engstirnigkeit, Hass und Gewalt sowie rechte Ideologien, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben in der Feuerwehr keinen Platz. Wir leben Offenheit und Toleranz und stellen uns so symbolisch und praktisch gegen Menschenverachtung.

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Seit September 2009 gibt es die Kampagne „Heidentum ist kein Faschismus – Heiden für Menschenrechte“. Die Initiatoren hatten es satt, dass Rechtsextreme das Heidentum missbrauchen und in Tradition des Nationalsozialismus rassistisch interpretieren – und klären auf.

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