Weiter zum Inhalt

Brutaler Angriff Mehrere Personen prügeln syrischen Studenten bis zur Bewusstlosigkeit

In Brandenburg an der Havel wurde ein syrischer Student zunächst schwulenfeindlich beleidigt und kurz darauf von bis zu zehn Personen schwer verletzt. Die Hintergründe bleiben bislang unklar.

 
Symbolbild
Symbolbild (Quelle: Flickr / Christoph Scholz / CC BY-SA 2.0)

Am frühen Morgen des 21. Mai 2022 kam es in Brandenburg an der Havel zu einem brutalen Angriff auf einen syrischen Studenten. Wie der rbb berichtet waren bis zu zehn Personen an dem Überfall auf den 22-Jährigen beteiligt.

Der Student hatte zuvor an einem Campus-Fest der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) teilgenommen und war auf dem Weg zum Bahnhof. Gegenüber dem rbb gab er an, zunächst von einem fremden Mann schwulenfeindlich beleidigt worden zu sein. Kurz danach wurde er von einer Gruppe mehrerer Männer von hinten angegriffen. Augenzeug:innen berichten, dass bis zu zehn Angreifer:innen in einem Auto heranfuhren und auf den jungen Mann einprügelten, vor allem ins Gesicht schlugen und traten, bis der 22-Jährige bewusstlos wurde.

Der Angriff fand in unmittelbarer Nähe zum Gelände der Technischen Hochschule Brandenburg statt. Studierende alarmierten das Sicherheitspersonal des Campus, das dem Bewusstlosen zu Hilfe eilte und die Täter:innen vertrieben haben soll. So wurden wahrscheinlich weitere schwere Verletzungen verhindert. Der AStA-Vorsitzende der THB sagte dem rbb, dass mehrere tatverdächtige Personen in direkter Nähe zum Tatort von der Polizei gestellt worden sein sollen.

Die Kriminalpolizei Brandenburg bestätigte Belltower.News keine Festnahmen oder weitere Informationen zum Stand der Ermittlungen. Es werde „ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung” gegen  „mehrere bislang unbekannte Personen” geführt. Der Student erlitt schwere Gesichtsverletzungen, einen Nasenbruch und Prellungen. Nach eigenen Angaben war ein dreitägiger Krankenhausaufenthalt und eine weitere Operation vergangene Woche notwendig. 

Die Hintergründe des Vorfalls bleiben bislang unklar. Weder ein rassistischer, noch rechtextremer oder homofeindlicher Hintergrund wurde von der Polizei bisher bestätigt. Ausgeschlossen sind diese Tatmotivationen jedoch nicht. Auch der Verein Opferperspektive – Solidarisch gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V. befasst sich mit dem brutalen Angriff und wird sich, soweit möglich, an der Aufklärung des Vorfalls beteiligen. 

 

Foto oben: Flickr / Christoph Scholz / CC BY-SA 2.0

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für ein breites Publikum zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sollen immer frei verfügbar sein und nie hinter einer Paywall verschwinden.
Dafür brauchen wir aber auch Ihre Hilfe.
Bitte unterstützen Sie unseren Journalismus, Sie helfen damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

51749960979_8955a3d2a5_o

Jahresrückblick 2021 Brandenburg – Auf- und Ausbau rechter Strukturen

Was wird uns von 2021 in Bezug auf Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit in Erinnerung bleiben? Für den Jahresrückblick befragen wir zivilgesellschaftliche…

Von
1280px-Potsdam_Sanssouci_Palace

„Opferperspektive” 130 Fälle von rechtsextremer und rassistischer Gewalt 2020 in Brandenburg 

Im Zuge des Lockdowns ließe sich eigentlich mit einem Rückgang rassistischer und rechtsextremistischer Angriffe rechnen: verkleinerter Bewegungsradius, weniger Aktivitäten im…

Von
Schleswig-Holstein: Auch im Grünen gibt es Braun.

Monitoring 2021 Kein Rückgang rechter Gewalt in Schleswig-Holstein 

Rechte Gewalttaten bleiben im Bundesland auf einem konstant hohen Niveau, stellt das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe (ZEBRA) im Monitoring-Bericht…

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.