Am frühen Morgen des 21. Mai 2022 kam es in Brandenburg an der Havel zu einem brutalen Angriff auf einen syrischen Studenten. Wie der rbb berichtet waren bis zu zehn Personen an dem Überfall auf den 22-Jährigen beteiligt.
Der Student hatte zuvor an einem Campus-Fest der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) teilgenommen und war auf dem Weg zum Bahnhof. Gegenüber dem rbb gab er an, zunächst von einem fremden Mann schwulenfeindlich beleidigt worden zu sein. Kurz danach wurde er von einer Gruppe mehrerer Männer von hinten angegriffen. Augenzeug:innen berichten, dass bis zu zehn Angreifer:innen in einem Auto heranfuhren und auf den jungen Mann einprügelten, vor allem ins Gesicht schlugen und traten, bis der 22-Jährige bewusstlos wurde.
Der Angriff fand in unmittelbarer Nähe zum Gelände der Technischen Hochschule Brandenburg statt. Studierende alarmierten das Sicherheitspersonal des Campus, das dem Bewusstlosen zu Hilfe eilte und die Täter:innen vertrieben haben soll. So wurden wahrscheinlich weitere schwere Verletzungen verhindert. Der AStA-Vorsitzende der THB sagte dem rbb, dass mehrere tatverdächtige Personen in direkter Nähe zum Tatort von der Polizei gestellt worden sein sollen.
Die Kriminalpolizei Brandenburg bestätigte Belltower.News keine Festnahmen oder weitere Informationen zum Stand der Ermittlungen. Es werde „ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung” gegen „mehrere bislang unbekannte Personen” geführt. Der Student erlitt schwere Gesichtsverletzungen, einen Nasenbruch und Prellungen. Nach eigenen Angaben war ein dreitägiger Krankenhausaufenthalt und eine weitere Operation vergangene Woche notwendig.
Die Hintergründe des Vorfalls bleiben bislang unklar. Weder ein rassistischer, noch rechtextremer oder homofeindlicher Hintergrund wurde von der Polizei bisher bestätigt. Ausgeschlossen sind diese Tatmotivationen jedoch nicht. Auch der Verein Opferperspektive – Solidarisch gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V. befasst sich mit dem brutalen Angriff und wird sich, soweit möglich, an der Aufklärung des Vorfalls beteiligen.
Foto oben: Flickr / Christoph Scholz / CC BY-SA 2.0