Weiter zum Inhalt

Der angebliche „Trauermarsch“ in Köthen mit Elsässer, Poggenburg und Neonazis

Eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen hat in der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Köthen am Sonntag wieder eine extrem rechte Demonstration stattgefunden. Neben AfD-Politiker André Poggenburg, und dem „Compact“-Publizist Jürgen Elsässer marschierten wieder zahlreiche gewaltbereite Rechtsextreme mit.

 
(Quelle: BTN)

 

 

In Köthen sind am Sonntag rund 1.400 einem Aufruf extrem rechter Gruppen gefolgt. Sie hatten sich zunächst auf dem Marktplatz getroffen und eine Schweigeminute für den 22-jährigen Markus B. abgehalten, der vor einer Woche in Köthen nach einer Auseinandersetzung mit zwei Afghanen an einem Herzinfarkt gestorben war. Anschließend wurden von verschiedenen Rednern größtenteils rassistische Reden vorgetragen.

Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei zogen die Teilnehmer der Kundgebung anschließend durch Köthen, wo sie auch am Tatort von Markus B. halt machen.

 

IMG_0740

Anmelder der Demo war das extrem rechte Verein „Zukunft Heimat“ aus Cottbus, der sich zwar gerne als harmlose Bürgerbewegung gibt, allerdings viel mehr eine rassistische Gruppierung ist.Kopf des Vereins „Zukunft Heimat“ ist Christoph Berndt, Personalrat an der Berliner Charité.

IMG_0817

Auch AfD-Vertreter waren in Köthen, darunter Ex-Fraktionschef André Poggenburg.

IMG_0724

Da der angebliche „Trauermarsch“ auch von der extrem rechten Publikation „Compact“ unterstützt wurde, durfte auch deren Chefredakteur Jürgen Elsässer nicht fehlen.

IMG_0809

Wie üblich, hatten einige Demonstrationsteilnehmer*innen Schilder mitgebracht. Auf einem stand: „Danke Herr Maaßen für die Wahrheit“.

 

IMG_1035

Ein Großteil der Teilnehmer*innen kam eindeutig aus dem rechtsextremen Spektrum und zeigte seine Gesinnung stolz auf Haut und Kleidung. So waren einige T-Shirts von Rechtsrock-Bands vertreten (wie hier links ein Band-Shirt der rechtsextremen Band „Die Lunikoff Verschwörung“), Shirts des faschistischen Kampfsports-Events „Kampf der Nibelungen“ und eines, dass Solidarität mit der verurteilten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck fordert.

 

IMG_0887

Die Schwarze Sonne dient in der rechtsextremen Szene als Ersatz für das verbotene Hakenkreuz.

IMG_0803

Auch Sven Liebich fehlte am 16. September in Köthen nicht. Auf seinem Blog „Halle-Leaks“ verbreitet der ehemalige Kader des verbotenen „Blood and Honour“-Netzwerkes Desinformationen und Lügen der übelsten Sorte.

IMG_0929

Mitglieder der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ waren in Köthen anwesend, wie beispielsweise Dorian Schubert aus Halle.

 

IMG_1057

Die Polizei war mit einem Großaufgebot von mehr als 1.000 Beamten, einer Reiterstaffel und Wasserwerfern vor Ort.

 

IMG_1148

Die Demonstranten trafen auf starken und lauten Gegenprotest mit rund 700 Menschen.

 

Unser Bilder aus Köthen:

"Trauermarsch" in Köthen am 16.09.2018

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für alle zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sind immer frei verfügbar und verschwinden nie hinter einer Paywall. Dafür brauchen wir aber auch deine Hilfe.
Bitte unterstütze unseren Journalismus, du hilfst damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

AfD anti

AfD in der Krise Die Corona-Pandemie zeigt die Fahrlässigkeit der AfD

Die AfD steckt momentan in der Krise. Aus der Corona-Pandemie kann die kaum Kapital schlagen. Viele Abgeordnete leugnen die Gefährlichkeit des neuartigen Virus. Doch genau dieses fahrlässige Verhalten bringt Menschenleben in Gefahr. 

Von
bad-nenndorf-start

Bad Nenndorf Trauerspiel statt Trauermarsch

Beim jährlichen „Trauermarsch“ der Neonazi-Szene im niedersächsischen Bad Nenndorf ist die Teilnehmerzahl zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Blockaden und…

Von
Screenshot Video

AfD-Medienkonferenz Von Impfgegnern, Aliens und gefallenen Alt-Right-Ikonen

100 Journalist*innen und YouTuber*innen aus dem Rechtsaußen-Spektrum kamen im Bundestag zusammen. Einige davon dürften selbst für rechtspopulistische Verhältnisse als unseriös gelten. Streit gibt es immer noch um den amerikanischen Stargast.

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.