Weiter zum Inhalt

Hassgesang

„Hassgesang“ ist ein neonazistisches Untergrundprojekt aus Teltow (Brandenburg). Das erste Album „Helden für’s Vaterland“ wurde 2001 von einem schwedischen Label veröffentlicht, das zweite „Bis zum letzten Tropfen Blut“ 2003 beim US-amerikanischen Neonazi-Label Micetrap. Beide wurden indiziert (das zweite am 28.02.2004).

 
Ausschnitt aus einem Hassgesang-Albumcover (Quelle: Screenshot)

Die Band bekennt sich offensiv zum Nationalsozialismus: „Adolf Hitler, im Kampf für unser Land, Adolf Hitler, sein Werk verteufelt und verkannt, Adolf Hitler, du machtest es uns vor! Adolf Hitler, Sieg Heil tönt zu dir empor!“, singen sie in einem ihrer Songs. Im Lied „Israel“ verbreiten die Band antisemitische Hassparolen.

So heißt es:
„Jeden Tag das selbe, es raubt mir den Verstand,
Seh ich Juden, wie sie morden im fremden Land,
Es heißt Palästina und nicht Israel,
Doch dort herrschen Zionisten unter Mordbefehl,
Und dann darf man hier nicht sagen, was man denkt,
Wenn mal ein Araber verzweifelt die Besatzer sprengt
Das tapfere Volk von Palästina sollte man verehren
Weil sie allein sich auf der Welt noch gegen die Juden wehren.“

2005 erschien bei PC-Records die CD „Alte Kraft soll neu entstehen“. 2007 folgte beim gleichen Label die CD „Frei sein“, beide unter dem Kürzel H.G. Weitere Alben erschienen 2009 und 2010: „Generation, die sich wehrt“ und das Akustikalbum „Augenblicke“.

Sänger Maik Bunzel studierte neben der Bandkarriere Jura und wurde Rechtsanwalt und schließlich Richter auf Probe im bayerischen Lichtenfels. Dann fiel einem Polizisten seine Beteiligung an diversen demokratiefeindlichen und NS-verherrlichenden Rechtsrock-Projekten auf, u.a. bei „Hassgesang“, der Band, die Bunzel mit 15 Jahren gegründet hatte (weitere Bands: Agnar, Burn Down, No Escape). Bunzel kam 2013 der Entlassung aus dem Staatsdienst zuvor.

Aktualisiert am 08.04.2019

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für ein breites Publikum zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sollen immer frei verfügbar sein und nie hinter einer Paywall verschwinden.
Dafür brauchen wir aber auch Ihre Hilfe.
Bitte unterstützen Sie unseren Journalismus, Sie helfen damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

Bloody-justiz

Rechtsextreme Musik Bloody Justiz

Rechtsrock-Band, die auf der NPD-Schulhof-CD vertreten war, die 2011 in Berlin verteilt wurde. Songs heißen „Armes Vaterland“ (auf der CD)…

Von

Sounds zum Frauenhassen Incels und ihre Lieblingsmusiker

Musik dient dazu, sich von der Masse des Mainstreams abzugrenzen, der Identifikation mit der eigenen Szene und ihrer Weltanschauung. Kein Wunder, dass auch antifeministische Incels ihren ganz eigenen Musikgeschmack haben.

Von
20131217_rechtsrock_pa_1387

Polizei hat jetzt „Nazi-Shazam“ Angriff auf die „Bonzenjäger“

Nazi-Shazam: Das sächsische LKA hat eine Software entwickelt, mit der sich rechtsextremistische Musik auf CDs und in Online-Radios leichter überprüfen…

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.