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Münchner Amokläufer sprach in seinem Manifest vom “ausländischen Untermenschen”

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Am 22. Juli 2016 schoss der 18-jährige David S. am Münchner Olympia-Einkaufszentrum mit einer Waffe um sich und tötete dabei neun Menschen (Symbolbild) (Quelle: Flickr / Christian Hügel / CC BY-NC 2.0)

 

 

Vor knapp einem Jahr schoss David S. am 22. Juli 2016 am Münchner Olympia-Einkaufszentrum mit einer Waffe um sich und tötete dabei neun Menschen. Im März 2017 schloss das Landeskriminalamt seine Untersuchungen zu dem Fall ab. Demnach sei die Tat auf David S. gestörte Psyche zurückzuführen und sei besonders durch jahrelanges Mobbing begünstigt worden. Zwei Monate vor der Tat wurde der 18-Jährige noch stationär wegen seiner sozialen Phobie und Angstzuständen behandelt.

Doch obwohl die Ermittlungen bereits eingestellt sind, kommen stetig weitere Details ans Tageslicht. Das liegt unter anderem am beharrlichen Nachhaken der Grünen Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze im Landtag. Auf ihre schriftliche Anfrage hat das Innenministerium jüngst reagiert und bisher unbekannte Details zu der Tat öffentlich gemacht.

 

“Mein Manifest.docx”

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, fanden die Ermittler_innen nach dem Amoklauf eine von David S. am 24. Juli 2015 erstellte Datei mit dem Namen “Mein Manifest.docx”. Auf zwei Seiten rätselt er darüber, warum er in der Schule gemobbt wird. Aber es offenbart auch eine zutiefst rassistische Gedankenwelt.

Der Stadtteil in dem der Sohn iranischer Eltern aufgewachsen war, Feldmoching-Hasenbergl, sei mit einem “Virus” infiziert. Migrant_innen beschreibt er als “ausländische Untermenschen” und “Kakerlaken”, die er “exekutieren” werde.

 

“Ich werde jetzt jeden Deutschen Türken auslöschen egal wer.docx”

Am Tag des Amoklaufs legte David S, der gebürtig Ali hieß, eine weitere Datei unter dem Namen “Ich werde jetzt jeden Deutschen Türken auslöschen egal wer.docx” an. Inhalt waren offenbar nur zwei Sätze: “Das Mobbing wird sich heute auszahlen. Das Leid was mir zugefügt wurde, wird zurückgegeben.”

Während einer Therapiesitzung soll David S. den Hitlergruß gezeigt haben und Hakenkreuze in einen Block gekritzelt haben.  

Grüne wollen den Fall in den Innenausschuss bringen

Die Ermittler_innen gehen davon aus, das David S. tiefen Hass für seine Peiniger empfunden hat und diesen auf Menschen projiziert hat, die diesen in Alter, Geschlecht und Herkunft ähnlich waren. Schulze pocht nun auf eine genauere Aufklärung der Motivation von David S. und fordert die Einordnung als “PMK-rechts“, also als rechts politisch motivierte Kriminalität, auch wenn dies nicht im Sinne der CSU-Regierung wäre. 

„Das war auch eine rechtsextreme Tat und muss auch so benannt werden. Der Amoklauf am OEZ, bei dem neun Menschen getötet wurden, muss also auch als politische motivierte Kriminalität rechts eingeordnet werden,“ fordert Katharina Schulze gegenüber Belltower.News. „Wir fordern, dass der Radikalsierungsprozess von David S. mit Bezugnahme auf das Manifest im Innenausschuss dargestellt wird.“ 

 

Titelbild: Flickr Christian Hügel / CC BY-NC 2.0

 

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