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Mai 2017 Islamfeindlichkeit

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Fordert Alice Weidel hier etwa Denkverbote? Und hat sie in diesem Satz nicht auch an die Scharia gedacht? (Quelle: Screenshot Facebook, 02.06.2017)

 

Zusammengestellt von Alina Darmstadt

 

Zwickau: Pyro-Anschlag auf muslimischen Gebetsraum

In Zwickau haben Unbekannte versucht, mit Pyrotechnik Anschläge auf einen muslimischen Gebetsraum und einen Döner-Imbiss zu verüben. Die unbekannten Täter brachten Pyrotechnik von außen an eine Fensterscheibe im Erdgeschoss eines muslimischen Gebetsraumes an. Diese gelangte allerdings nicht zur Umsetzung bzw. wurde nicht gezündet, teilte das Operative Abwehrzentrum Sachsen (OAZ) IslamiQ mit. Einige Stunden später wurden durch Unbekannte ebenfalls Pyrotechnik an einen „Döner Imbiss“ im Lutherviertel angebracht. Diese kam jedoch zur Umsetzung. Es entstand ein Sachstanden, verletzt wurde niemand (islamiq.de).

 

Islamfeindlichkeit in Frankfurt (Oder): Schweinehufe an Bäume genagelt, wo “Muslim Cup” stattfinden sollte

Unbekannte Täter beschädigten durch Zerschneiden, in der Nacht zum 01.05.2017, die Netze von insgesamt zwölf Fußballtoren des Sport- und Erholungszentrums in der Landhausstraße. Weiterhin wurden mehrere rohe Schweinespitzbeine (Schweinehufe) an Bäumen genagelt. Im Rahmen der Ermittlungen/ Tatortarbeit wurden auf einem Basketballplatz des SEP weitere Schweinespitzbeine (Schweinehufe) aufgefunden. Am 01.05.2017 sollte auf dem Gelände des Sport- und Erholungsparks der Muslim Cup 2017 des Islamic Relief Deutschland (IRD) statt (RBB).

 

Bopfingen: Brand an zukünftiger Moschee

In der Nacht zum Sonntag wurde die im Bau befindliche DITIB Kocatepe Moschee in Bopfingen angegriffen. Unbekannte Brandstifter haben die Mülltonnen vor der Einrichtung des Türkisch Islamischen Kulturvereins in der Alten Nördlingerstrasse in Brand gesetzt. „Die Fassade wurde etwas verrußt und zwei Holzklappläden wurden leicht beschädigt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 300 Euro“ teilte die Polizei mit. Die Polizei geht nicht von einer islamfeindlichen Intention aus und ermittelt wegen Sachbeschädigung an Mülltonnen (islamiq.de).

 

Angriffe gegen muslimische Frauen – Zeichen eines gesellschaftlichen Missmanagements

Muslimische Frauen erfahren nicht nur Diskriminierungen und Pöbeleien, sondern werden auch massiv angegriffen. Ein Bericht darüber, welche folgen islamfeindliche Straftaten für die Gesellschaft haben und warum sie als solche erfasst werden müssen (islamiq.de).

 

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel fordert “Korrekturen” im Umgang mit Islam

Die Umfragewerte der AfD waren auch schon mal besser. Beim Auftakt ihres Bundestagswahlkampfes im Südwesten gibt sich die Partei geeint und setzt auf altbewährte Themen wie Islam, Flüchtlingspolitik und Kriminalität. Alice Weidel wandte sich am Donnerstag beim Bundestagswahlkampf-Auftakt vor mehr als 200 Bürgern in Stuttgart etwa gegen eine Vollverschleierung von Frauen im öffentlichen Raum und gegen eine Finanzierung von Moscheen und Moscheevereinen aus dem Ausland (islamiq.de). Dem  Tagesspiegel sagt sie im Interview: “Kopftücher gehören aus dem öffentlichen Raum und von der Straße verbannt.” und “Mit dem Kopftuch wird die Apartheid von Männern und Frauen zur Schau gestellt.”

 

Baden-Württemberg: Landtag verabschiedet Kopftuchverbot im Gericht

Baden-Württemberg verabschiedet als erstes Bundesland eine gesetzliche Grundlage für ein Verbot von religiösen Symbolen im Gericht. Dabei gibt es aber umstrittene Ausnahmen. Richter, Staatsanwälte und Rechtsreferendare im Südwesten dürfen künftig keine religiösen oder politischen Symbole im Gericht tragen. Ein entsprechendes Gesetz verabschiedete der Landtag am Mittwoch mit den Stimmen der grün-schwarzen Koalition und gegen das Votum von SPD und FDP. Die AfD enthielt sich der Stimme. Somit sind Kopftücher oder Kippas für Berufsrichter tabu. Das Gesetz schaffe Rechtssicherheit, sagte Justizminister Guido Wolf (CDU). Es verhindere, dass Verfahrensbeteiligte das Gefühl bekommen könnten, dass jemand entscheide, der religiös oder der politisch nicht neutral sei. Schöffen und ehrenamtliche Richter sind allerdings von dem Gesetz ausgenommen. Grund für das Gesetz: In Baden-Württemberg hatte sich  eine Rechtsreferendarin an das für die Ausbildung zuständige Oberlandesgericht gewandt und angekündigt, künftig in Ausübung der Sitzungsvertretung der Staatsanwaltschaft ein Kopftuch zu tragen. Es habe dringender Handlungsbedarf, bestanden resümierte Justizminister Guido Wolf (CDU) (islamiq.de).

 

Elmshorn: Muslime und Musliminnen sprechen über ihre Probleme im Alltag

Elmshorn.  Dem Thema Islamfeindlichkeit im Kreis Pinneberg ist der Einwandererbund bei einer Diskussionsveranstaltung am Freitagabend nachgegangen. „Es hat Vorfälle gegeben“, sagte Harun Öznarin, Präsident des Einwanderbundes und von Beruf Polizeibeamter. 50 Gäste waren in den Kollegiumssaal des Elmshorner Rathauses gekommen. Einige trugen, bewusst ohne Namensnennung, Beispiele über „antimuslimischen Rassismus“ im Alltag vor (Hamburger Abendblatt).

 

Uni Duisburg-Essen befragt Jugendliche zu Islamfeindlichkeit

Ein neues Forschungsprojekt an der Universität Duisburg-Essen erforscht, wie stark Islamfeindlichkeit unter jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen verbreitet ist. Dazu befragt ein Team unter Leitung der Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der Ungleichheitsforscherin Nicolle Pfaff in den nächsten zwei Jahren Jugendliche und junge Erwachsene, wie die Hochschule am Freitag in Duisburg mitteilte. Ziel sei es, Politik und vor allem Schulen dabei zu unterstützen, Islamfeindlichkeit frühzeitig zu bekämpfen, und Maßnahmen für Schulalltag und Lehrerbildung zu entwickeln (WAZWDRRundschau Duisburg).

 

Film über muslimische Feministinnen

Islamfeindlichkeit bekämpfen: Das will Sarah Zouak mit ihrer Doku-Reihe „Women SenseTour“. Die Reihe porträtiert fünf Frauen, die sich engagieren. Sie bieten Alleinerziehenden ein Dach, verhelfen verstoßenen Frauen zu einer Ausbildung oder interpretieren den Koran aus einer feministischen Perspektive. Der Film fragt nach dem Ursprung ihres Engagements, ihrer Beziehung zur Religion und zum westlich geprägten Feminismusbegriff (taz).

 

Farid Hafez im Gespräch über “Kampfbegriff Islamophobie”

Politikwissenschaftler Farid Hafez im Gespräch über den in der “Presse” erschienenen Gastkommentar „Kampfbegriff Islamophobie“ von Helmut Pisecky. Seit der Solidarisierung des Bundespräsidenten mit Frauen als von Islamophobie am meisten betroffene Subjekte ergehen sich Kritiker über ihn, von der Pop- über die Sport-Szene bis hin zur Politik. So auch Helmut Piseckys in seinem Gastkommentar „Kampfbegriff Islamophobie“. Dabei wird fundamental kritisiert, dass alleine die Verwendung des Begriffes höchst problematisch sei, weil es sich um einen Kampfbegriff der Islamisten handeln würde, die die jedwede Kritik am Islam sowie am politischen Islam abwürgen würde. Hafez lehrt an der Uni Salzburg und gibt jährlich das “ Jahrbuch für Islamophobieforschung” heraus – und plädiert für den Begriff (kismetonline.at).

 

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