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„MaKss Damage“ Mein Kampf gegen „FSN.tv“

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Der NS-Rapper "MaKss Damage" warf "FSN.tv" in seinem neulich erschienen Lied "FCK F$N" eine "jüdische Art" vor und begründete das mit deren Geldgier. Die beiden Moderatoren des Neonazi-Senders, Patrick Schröder und Daniel Franz, reagierten daraufhin mit einer antisemitischen Karikatur. (Quelle: Screenshot: Daily Motion)

 

Der Ursprung des internen Streits zwischen „FSN.tv“ und „MaKss Damage“ (Julian Fritsch) ist ein Posting des NS-Rappers zur extrem rechten „Identitären Bewegung“. Darin fordert er eine Distanzierung von der „konservativen Gruppe“ und beschwört die reine NS-Lehre á la „Mein Kampf“:

 

„Warum denken Kameraden, die sich selbst als Nationalsozialisten bezeichnen, dass eine konservative Gruppe, die sich ausschließlich auf den Islam als Feind fokussiert, den Erzfeind aller Völker leugnet, Mischlinge als Deutsche anerkennt, den NS als menschenverachtenden Müll bezeichnet, Verräter wie Stauffenberg zu Helden stilisiert, auf die großen Vorkämpfer seines Volkes spuckt, dass diese Gruppe damit allen Ernstes etwas zur Rettung unseres Volkes beiträgt. Hat er (Adolf Hitler, Anm. d. Redaktion) uns damals nicht eine akurat-exakte Schrift mitgegeben, die mindestens im Thema „Juden“ absolut zeitlos ist?“

 

Nach Überzeugung des NS-Rappers ist die „Identitäre Bewegung“ lediglich ein „rechtskonservativer Abklatsch der 70er-CDU“. Stattdessen könne Deutschland „nur durch eine Idee gerettet werden“ – durch die „Idee“ des Nationalsozialismus.

 

Patrick Schröder: „Das ist einfach Realität“

Schröder reagierte auf den Post und löste eine strategische Debatte in der Neonazi-Szene aus. In zwei „FSN.tv“-Sondersendungen klagten die beiden Moderatoren über den Zustand der „nationalen Bewegung“. Es handelt sich um eine erstaunlich offene Bestandsaufnahme der Neonazi-Szene in Deutschland aus Sicht der beiden Moderatoren. Zugleich lobten sie die Strategie und das Auftreten der „Identitären Bewegung“. Momentan sei sie der Neonazi-Szene „in allen Belangen überlegen“. Im Gegensatz zur eigenen Szene gebe es an ihr „wenig zu kritisieren“. Schröder gestand: „Das ist einfach Realität.“

 

Nun offenbare „MaKss Damage“ mit seiner Nachricht seine „nackte Angst“, dass Neonazis zur „Identitären Bewegung“ überlaufen könnten. Schröder zufolge sei diese Angst „nicht unbegründet“. Er prophezeit: „Wenn wir uns nicht völlig anders aufstellen als nationaler Widerstand, dann wird die IB uns völlig zerf*****.“ Der NS-Rapper nannte die „FSN.tv“-Sendung in einem Facebook-Kommentar „katastrophal“ (Facebook, 01.08.2017). Er sieht in den Äußerungen Schröders „ein(en) Grund mehr für eine umfassende Reformation unserer Bewegung und eine Rückbesinnung auf die Säulen unseres Kampfes“ (Facebook, 01.08.2017)

 

„MaKss Damage“: „Für deine jüdische Art gibt’s eine lyrische Steinigung“

Der bisherige Gipfel der Auseinandersetzung zwischen „FSN.tv“ und „MaKss Damage“ ist die Veröffentlichung des Songs „FCK F$N“ des NS-Rappers: Im Video marschiert er mit mehreren Vermummten vor Schröders Wohnung auf und wirft den beiden „FSN“-Moderatoren in mehrfacher Hinsicht Verrat an der „nationalen Bewegung“ vor.

Schröder habe die Gästeliste eines seiner Konzerte an den Staatsschutz weitergeleitet, rede hinterrücks schlecht über seinen „Kameraden“ Tommy Frenck, beleidige die Gäste seiner Konzerte in einer WhatsApp-Nachricht als „menschlichen Abfall“, wolle durch sein Business in der Szene „nur an Hitler verdienen“, sympathisiere mit der „Identitären Bewegung“ und betrachte „Halb-N*“ als „Deutsche“. Franz wirft er vor, er habe im Fall einer Schlägerei in der Silvesternacht 2009/10 eine Aussage bei der Polizei gemacht, die einen seiner früheren „Kameraden“ schwer belastet habe.  Mit einer „FSN.tv“-Sondersendung („Die Antwort“) reagierten Schröder und Franz auf die schwerwiegenden Vorwürfe des NS-Rappers; nach eigenen Angaben wollten sie das Lied einem „Fakten-Check unterziehen“. Die beiden dementierten die Vorwürfe weitestgehend: Zunächst gingen sie – über eine Stunde lang – die Gesprächsprotokolle aus dem Verfahren Franz‘ wegen verursachter Strafvereitelung durch. Vor laufender Kamera rechtfertigte Franz seine damaligen Aussagen bei der Polizei und bekräftigte, dass er nichts Verwerfliches gesagt habe und lediglich seinen „Kameraden“ mit einer Falschaussage schützen wollte. Dennoch sieht „MaKss Damage“ in Franz‘ Aussagen eine Kooperation mit den Sicherheitsbehörden und wittert Verrat. Laut Facebook-Kommentar (18.08.2017) habe die Polizei die Verantwortlichen der Schlägerei „erst durch Franz‘ Aussage zweifelsfrei belegen“ können.

 

Patrick Schröder: „Ich bereichere mich nicht an der Szene!“

Schröder wehrte sich gegen den Vorwurf, er sei geldgierig und ziehe persönlichen Nutzen aus dem Geschäft mit extrem rechter Musik und Kleidung. Er entgegnete: „Ich bereichere mich nicht an der Szene!“ Zwar würden teilweise Gelder einbehalten, sie würden allerdings „nie für private Zwecke ausgegeben“. Schließlich wohnten beide nach wie vor in kleinen Wohnungen und besäßen alte Autos. In der Sendung legten die beiden mehrere Spenden und Darlehen offen. Pikant: Patrick Schröder und Daniel Franz spendeten bereits 500€ an „MaKss Damage“ und sein Label „Reconquista Records“, um den zunehmend erfolgreichen NS-Rap bekannter und attraktiver zu machen. Zudem wehrte sich Schröder gegen den Vorwurf, er habe die Gästeliste eines Konzerts an den Staatsschutz gesendet – „das wäre Hochverrat“. Jedoch gestand er ein, beleidigende Nachrichten über die Besucher*innen seiner Konzerte verschickt zu haben. Zwar entschuldigte er sich bei seinen „Kameraden“, bemühte sich aber gleichzeitig um’s Kleinreden: „Es ist natürlich – und das wisst ihr auch – nie so gemeint und ihr wisst auch, dass nicht 99 Prozent von euch Untermenschen sind.“Die beiden bemühten sich sichtlich um Transparenz – natürlich, um ihre Glaubwürdigkeit in der Szene zu verteidigen. Schließlich stehen die beiden nach den erheblichen Vorwürfen des NS-Rappers unter Druck. Ließen sie die Vorwürfe unkommentiert im Raum stehen, würde das ihr Ansehen und Geschäft nachhaltig gefährden. Am Ende beschwerte sich Schröder mit Tränen in den Augen über die Diskussionskultur in der Neonazi-Szene: „Der Tenor […] schockiert mich.“ Nachdenklich und mit leicht gesenktem Kopf gesteht er ein: „Das trifft mich schon – ich würde nicht sagen, dass das spurlos an mir vorübergeht.“

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