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Monatsüberblick Mai 2016 Homofeindlichkeit und Sexismus

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Schöne Aktion: Für "Keep calm. It's just a kiss" küssen sich hetero- und homosexuelle Männer und Frauen - als Zeichen von Nächstenliebe, Toleranz, Respekt. (Quelle: Screenshot Facebook, 20.06.2016)

 

Sexismus +++ Gender +++ Homo- und Transfeindlichkeit

Sexismus 

Twitter-Studie: Frauen beleidigen online genauso oft in sexistischer Weise wie Männer

Eine am vergangenen Donnerstag veröffentlichte Studie des britischen Thinktanks ‚Demos‘ kommt auf ein erstaunliches Ergebnis. Die Hälfte der sexistischen Bemerkungen, denen Frauen auf Twitter ausgesetzt sind, kommt von anderen Frauen. Demos’ Untersuchung zeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen im selben Maß auf Twitter ein frauenfeindliches Verhalten an den Tag legen: Beide Geschlechter benutzen Ausdrücke wie “Schlampe” oder “Hure”, welche Indikatoren für geschlechtsbezogene Beleidigungen im Internet darstellen. Der Thinktank beobachtete britische Twitter-User über drei Wochen und stellte fest, dass  6500 Userinnen  insgesamt 10.000 „eindeutig aggressiven und frauenfeindlichen“ Tweets im Vereinigten Königreich ausgesetzt waren. Als die Untersuchung auf die internationale Ebene ausgeweitet wurde, fanden die Forscher sogar über 200.000 Tweets mit denselben Kraftausdrücken, die im gleichen Zeitraum an 80.000 Menschen gesendet wurden (NachrichtenExpress.de). 

Mansplaining: Erklär mir mein Leben

Der Begriff Mansplaining verbreitet sich so schnell, als hätte die Welt nur auf ihn gewartet. Dank ihm ist das Maskuline nicht mehr automatisch der Normalfall. Allen hartnäckigen Klischees über schwatzhafte Frauen zum Trotz zeigen linguistische Studien, dass Männer keineswegs weniger sprechen als Frauen. Wenn sie dann außerdem noch einer Frau etwas erklären, von dem sie eigentlich mehr Ahnung hat als er, gibt es mittlerweile ein Wort dafür, was da vor sich geht: Mansplaining. Als Erfinderin des Wortes gilt die amerikanische Autorin Rebecca Solnit, die 2008 in der Los Angeles Times den Essay Men Explain Things to Me veröffentlicht hatte.  Das Wort legte daraufhin eine beachtliche Karriere hin. Google Trends etwa zeigt einen massiven Anstieg der Suchanfragen nach Mansplaining seit 2012. (In Deutschland wird das Wort übrigens von Internetnutzern am häufigsten in Berlin verwendet.) Spätestens 2012 hatte der Neologismus seinen festen Platz im analytischen Instrumentarium der Medien. Mansplaining wurde zum Standardbegriff. Blogs wie Academic Men Explain Things to Me blühten, Memes wie das des Republikanerführers Paul Ryan beim Training verbreiteten sich munter, die New York Times kürte den Begriff gar zum Wort des Jahres (Die ZEIT). 

Neues Buch von Alice Schwarzer: Sexismus vs. Rassismus

In „Schock“ beschreibt Schwarzer die Gewalt an Silvester in Köln als ein muslimisches „Inferno“. FeministInnen werfen ihr Rassismus vor.  Wenn man derzeit beobachtet, wie FeministInnen noch immer über die Gewalt in der Silvesternacht in Köln streiten, geht es um die Frage, wer hier wen und wie diskriminiert. Die Vorwürfe: Sexismus und Rassismus. Und zwar auf beiden Seiten. Die eine Seite wird vertreten von dem feministischen Magazin Emma: Wer die Tatbeteiligung von Einwanderern relativiert und sie etwa mit Sexualgewalt von Inländern vergleicht, sei sexistisch, weil er oder sie die sexistischen Taten dieser Männergruppe verharmlost. Nachzulesen ist diese Position ab heute in Alice Schwarzers Sammelband „Der Schock – Die Silvesternacht von Köln“, der allerdings zum Großteil aus einer Sammlung von Texten besteht, die in der Emma bereits erschienen sind. Der Duktus: Silvester war „die Horrornacht“, ein „Inferno“, die sexuelle Gewalt eine „Kriegswaffe“. Dass die Täter Muslime waren, gilt ihr als Hauptursache der Ausschreitungen. Die andere Seite, das sind jüngere Feministinnen aus dem Umfeld des Missy Magazins, die einen Aufruf mitsamt Twitterkampagne starteten, unter dem Titel „Ausnahmslos“: Sie sehen es genau umgekehrt: Die Emma sei es, die zusammen mit einigen Mainstreammedien und –politikerInnen das „Othering“ betreibe: „Sexualisierte Gewalt darf nicht nur dann thematisiert werden, wenn die Täter die vermeintlich „Anderen“ sind: die muslimischen, arabischen, schwarzen oder nordafrikanischen Männer – kurzum, all jene, die rechte Populist_innen als „nicht deutsch“ verstehen. Sie darf auch nicht nur dann Aufmerksamkeit finden, wenn die Opfer (vermeintlich) weiße Cis-Frauen sind“. „Cis“ meint Personen, deren Geschlechtsidentität mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt (taz). 

Sexismus, Homophobie, Restriktionen: Sind die Maghreb-Staaten wirklich sichere Herkunftsländer?

Auch als Reaktion auf die Übergriffe von Köln beschließt der Bundestag, Tunesien, Algerien und Marokko zu sicheren Herkunftsländern zu erklären. Grüne und Linke kritisieren die Entscheidung scharf. Ein Blick auf die Situation von Frauen und Homosexuelle in den Maghreb-Staaten sowie die Einschränkung von Meinungs- und Versammlungsfreiheit scheint der Opposition recht zu geben (n-tv). 

„Abgesehen von ihren tollen Brüsten, wie ist sie?“

Mit einem Appell wollen französische Politikerinnen rund um Christine Lagarde auf Sexismus im Alltag aufmerksam machen. Sie seien selber schon Opfer von Belästigungen gewesen. Und nennen Beispiele. Im Kampf gegen sexuelle Übergriffe wollen ehemalige französische Ministerinnen künftig männliches Fehlverhalten offensiv anprangern. „Wir werden nicht mehr schweigen“, heißt es in dem unter anderem von IWF-Chefin Christine Lagarde unterzeichneten Appell.  „Wir waren Ministerinnen“, schrieben die 17 Politikerinnen am Sonntag in der Wochenzeitung „Journal du Dimanche“, „wie alle Frauen, die in zuvor ausschließlich männliche Domänen gelangten, mussten wir das hinnehmen und gegen Sexismus kämpfen.“ Als Beispiele werden Aussagen genannt wie: „Abgesehen von ihren tollen Brüsten, wie ist sie?“, „Dein Rock ist zu lang, der muss gekürzt werden“ oder die Frage „Trägst Du einen String?“. Die Ex-Ministerinnen von Sozialisten, Konservativen oder Grünen sagen nun: „Schluss mit der Straffreiheit“ (Welt). 

Rassistisches und sexistisches Mobbing an der Polizeischule Eutin

– ohne Konsequenzen für die Polizeianwärter, die  Kolleginnen herabsetzten und Kollegen mit Migrationshintergrund beleidigten. Siehe Monatsüberblick Mai 2016: Rassismus

 

Gender 

AfD-Probleme: Warum sich das Feindbild Gender und das Rassismus so schlecht vertragen

Die AfD und ihre europäischen Freunde fordern eine konservative Familienpolitik. Dumm nur, dass davon besonders Zuwanderer profitieren würden, die sie leben. In gleich drei Passagen zieht der Entwurf des AfD-Bundesprogramms über eine „Stigmatisierung traditioneller Geschlechterrollen“ her. Der AfD-Bundesvorstand kostet beim Programmparteitag bei der „Genderfrage“ jedes Detail aus. Die Rechtspopulisten fordern, dass „Bund und Länder keine Sondermittel für die Gender-Forschung mehr bereitstellen“, dass „bestehende Genderprofessuren nicht nachbesetzt“ und „laufende Gender-Forschungsprojekte nicht weiter verlängert werden“. Ein paar Seiten später geht es „entschieden“ gegen eine „einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität im Unterricht“, anschließend noch gegen „Quotenregelungen“ und – von wegen ProfessorIn – „eine Verunstaltung der deutschen Sprache“. Nur: Die propagierte traditionelle Rollenverteilung wird in Milieus mit Migrationshintergrund mehr gepflegt als anderswo. So würden Zuwanderer_innen  von der finanziellen Förderung der häuslichen Betreuung kleiner Kinder ebenso profitieren wie von einer solchen Förderung für die häusliche Pflege alter Menschen, ebenso von Maßnahmen zur Geburtenförderung sowie vom von der AfD geforderten Famlien- statt Ehegattensplitting (Welt). 

Österreich: Männer wählen Rechtspopulisten – und nun?

Die Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten am 22. Mai 2016 hielt neben einer Patt-Situation am Wahlabend auch und vor allem die Erkenntnis bereit, dass die Gender Gap inzwischen auch in der Politik angekommen ist. So offenbarten die Wähler-Analysen überwältigende weibliche Zustimmung zum unabhängigen Kandidaten Alexander van der Bellen, während der rechtspopulistische, von der FPÖ unterstützte Aspirant Norbert Hofer von etwa 60 Prozent der Männer gewählt wurde. Ähnlich deutliche Unterschiede ergaben die Analysen der Bildungshintergründe und der Arbeitnehmer-Kohorten. So hat Hofer seine Unterstützer überwiegend im Arbeiter-Lager, während AkademikerInnen mehrheitlich für van der Bellen votierten. Was sagt uns das? Zunächst einmal liegt die Deutung nahe, dass wir eine zunehmend gespaltene Gesellschaft sind. Und die Spaltung verläuft besonders deutlich entlang der Geschlechter-Grenze. Nur warum? Spätestens seit PISA wissen wir, dass das vermeintlich starke Geschlecht bildungstechnisch auf dem Zahnfleisch geht. Längst stellen die Frauen zudem den Großteil der Studienanfänger und sie sind es auch, die die besseren Abschlüsse machen. Noch sitzen vor allem Männer in Führungspositionen, aber auch das wird sich ändern. Dies macht Dinge mit Männern, die die Gesellschaft beobachten muss:  Und zwar nicht deshalb, weil Männer nun eine benachteiligte Spezies wären, sondern weil wir es uns nicht leisten können, dass sich Männer radikalisieren, weil sie an verschiedenen Stellen den Anschluss verpassen. In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, dass insbesondere Männer eine Erweiterung ihres Handlungsspielraums und ihres Reaktions-Repertoires benötigen. Wo Chancen sich verschlechtern, sind Alternativen gefragt. (Robert Franken in der Huffington Post

Verteidigung:  Nur 0,4 Prozent aller Professuren widmen sich Gender

Seit geraumer Zeit fungiert „Gender“ als Kampfvokabel. Die Genderforschung an den Hochschulen fühlt sich von den nicht enden wollenden Kampagnen inzwischen dermaßen unter Druck gesetzt, dass sich ihre Berliner Vertreterinnen, Professorinnen aus verschiedenen Disziplinen, nun zu einer unkonventionellen Maßnahme entschlossen. Um ihre Forschung zu verteidigen, trafen sie sich in der vergangenen Woche mit der Politik und der interessierten Öffentlichkeit zu einem Austausch im Berliner Abgeordnetenhaus. „Dialog statt Hass“, lautete die Devise. Wie kommt es, dass sich so aggressiver Widerstand gegen ein so kleines Forschungsgebiet formiert hat?, fragte Sabine Hark, Soziologin an der TU Berlin, in ihrem Einführungsvortrag. Von bundesweit hauptamtlich besetzten 35.000 Professuren sind nur 0,4 Prozent der Genderforschung gewidmet, die meisten davon aus einer Disziplin heraus (Germanistik, Wirtschaft usw.). Von dem behaupteten „Boom“, der angeblich Millionen bis Milliarden schlucke, könne gar keine Rede sein. Anschlussfähig an die großen populistischen Felder des Anti-Etatismus und des anti-europäischen Nationalismus wird das Thema Hark zufolge durch die falsche Behauptung, die Gender Studies seien Teil der staatlichen Gleichstellungspolitik („Gendermainstreaming“) Deutschlands und der EU. „Auf dem Spiel steht nicht nur die Reputation der Gender Studies“, schloss Hark, „sondern auch die Universität als Teil einer offenen, demokratischen Gesellschaft“ (Tagesspiegel). 

Feminismus-Glossar: Von A wie Aufschrei bis Z wie Zorn

Was ist ein Maskulinist? Und was meinen die, wenn sie von Cis-Frauen sprechen? Ein Lexikon der aktuellen Gleichberechtigungs-Debatte, knapp und korrekt zusammengetragen von „Die Recherche“ der Süddeutschen Zeitung, als Teil des Dossiers „Gleichberechtigung heute“. 

Wenn eine Boulevard-Zeitung den Gender*Star verstehen lernt…

… kommt dabei eine interessante Geschichte heraus. Jedenfalls, wenn der Intendant des Friedrichsstadt-Palastes im E-Mail-Schlagabtausch den populistischen „B.Z.“-Motzer Gunnar Schupelius so weit vom Gender*Star überzeugt, dass dieser nicht mehr meckern kann. 

Katholikentag: Als Mann und Frau und … schuf er sie

Gender ist gerade für konservative Christen ein Reizwort, denn sie sehen dadurch Gottes Schöpfungsplan in Frage gestellt. Doch die Veränderungen der Geschlechterbilder machen nicht vor den Toren der Kirche Halt. Zwei große Podien widmen sich auf dem Katholikentag in Leipzig dem Thema Gender. „Was ist schon natürlich?“ fragt die katholische Frauenseelsorge auf einem Podium. Unter dem Titel „Zwischen Lehre und Lebenswirklichkeit“ werden auf einem anderen die Ergebnisse der Familiensynode bilanziert. Papst Franziskus kritisiert die „Gender-Ideologie“, die Laien auf dem Katholikentag suchen einen Weg, die hoch emotional geführte Debatte um das soziale und das biologische Geschlecht zu entschärfen. Die Teilnehmer_innen des Katholikentags waren allerdings gelassener (Deutschlandfunk). 

Pinker Buggy für einen Jungen? Mutter wehrt sich gegen Gender-Klischees

Ein Fremder will einen kleinen Jungen vom Puppenwagen abbringen. Doch er hat die Rechnung ohne die Mutter gemacht. Auf Facebook knöpft sich die junge Frau den Mann vor – und wird dafür von der Netzgemeinde gefeiert (n-tv).

 

Homo- und Transfeindlichkeit 

Rehabilitierung Homosexueller längst überfällig

Rund 50.000 Männer sind in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg verurteilt worden, nur weil sie schwul sind. Die Rechtsgrundlage dafür war Paragraph 175, der Unzucht unter Männern unter Strafe stellte. Er galt bis 1969 und in einer entschärften Form sogar bis 1994. Die Opfer sollen nun rehabilitiert werden. Dafür spricht sich ein Rechtsgutachten aus, das von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Auftrag gegeben wurde, und so sieht es jetzt auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Es ist höchste Zeit, dass dieses Unrecht, begangen an Zigtausenden Homosexuellen, in unserem Rechtsstaat endlich beseitigt wird. Es ist eines Rechtsstaats schlicht unwürdig, dass Männer, die nach dem berüchtigten „Homosexuellenparagrafen 175“ verurteilt wurden, bis heute mit diesem Strafmakel leben müssen. Ihre Kriminalisierung besteht also fort, nur weil sie anders lieben als die Mehrheit (NDR). 

Homophobie für alle: Die AfD beschließt ihr Grundsatzprogramm

Der fünfte Bundesparteitag der AfD hat am Sonntag in Stuttgart erstmals ein Grundsatzpapier beschlossen, das die Haltung der Partei zu vielen Fragen zusammenfasst. Für LGBT direkt relevante Fragen wurden auf dem Parteitag nur kurz angerissen, spielen in dem beschlossen Programm aber eine deutlichere Rolle. queer.de hat es sich angesehen: 

Die AfD will

die Ehe aus Mann und Frau „schützen“.Schulaufklärung über Homo- und Transsexualität bekämpfen“Gender-Forschung“ abschaffen

Das ist quasi eine in ein Parteiprogramm gegossene „Demo für alle“, die wie die Kundgebung selbst offen für darüber hinausgehende Forderungen ist und allerlei Möglichkeiten zur homo- und transphoben Stimmungsmache bietet. Auszüge aus dem beschlossenen Programm:

Präambel: „die Familie mit Kindern“ und „unsere abendländische und christliche Kultur (…) auf Dauer bewahren“.“Insbesondere Ehe und Familie garantieren als Keimzellen der bürgerlichen Gesellschaft den über Generationen gewachsenen gesellschaftlichen Zusammenhalt“.Das bezieht die AfD ausdrücklich nur auf die „traditionelle Familie“, die sie zum „Leitbild“ erklärt: „In der Familie sorgen Mutter und Vater in dauerhafter gemeinsamer Verantwortung für ihre Kinder. Diese natürliche Gemeinschaft bildet das Fundament unserer Gesellschaft.“Die Partei setze „sich für eine Willkommenskultur für Un- und Neugeborene ein“, heißt es weiter im Programm, man wende sich „gegen alle Versuche, Abtreibungen zu bagatellisieren, staatlicherseits zu fördern oder sie gar zu einem Menschenrecht zu erklären“.“Gender Mainstreaming und die generelle Betonung der Individualität untergraben die Familie als wertegebende gesellschaftliche Grundeinheit.“AfD will eine Debatte gegen die „propagierte Stigmatisierung traditioneller Geschlechterrollen anstoßen“.Die Partei wendet sich gegen eine „Diskriminierung der Vollzeit-Mütter“fordert Hilfen für Alleinerziehende; Einelternfamilien dürften aber nicht als „normaler, fortschrittlicher oder gar erstrebenswerter Lebensentwurf“ propagiert werden.Bildung: „Gender-Forschung abzuschaffen“, da sie nicht seriös, sondern „politisch motiviert“ sei. „Bund und Länder dürfen daher keine Sondermittel für die Gender-Forschung mehr bereitstellen. Bestehende Genderprofessuren sollten nicht mehr nachbesetzt, laufende Gender-Forschungsprojekte nicht weiter verlängert werden.“Schule dürfe „kein Ort der politischen Indoktrination sein“: „Die einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität im Unterricht lehnen wir ebenso entschieden ab wie die ideologische Beeinflussung durch das ‚Gender Mainstreaming‘. Das traditionelle Familienbild darf dadurch nicht zerstört werden. Unsere Kinder dürfen in der Schule nicht zum Spielball der sexuellen Neigungen einer lauten Minderheit werden“.Die AfD verlangt, „keine Frühsexualisierung an den Schulen zuzulassen und die Verunsicherung der Kinder in Bezug auf ihre sexuelle Identität einzustellen“. Auch „Geschlechterquoten“ werden abgelehnt.

Das krude Weltbild der „Homosexuellen in der AfD“: AfD-Homos werben für „gesunde Gesellschaft“ aus Hetero-Familien

Bei einem entlarvenden Auftritt der „Homosexuellen in der AfD“ in Nürnberg wurde gegen „schrille“ Schwule gepoltert. Mirko Welsch bezeichnete Volker Beck als „Krebsgeschwür der Schwulenbewegung“. Bei Vorträgen ausgerechnet zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie haben die führenden Vertreter der „Homosexuellen in der AfD“ am Dienstag in Nürnberg gezeigt, wie egal ihnen die Belange und Rechte von Schwulen und erst Recht von Lesben oder gar Transsexuellen sind. Die Veranstaltung am 17. Mai unter dem Titel „Schwule und Lesben gegen den Genderwahn“ war vorab mit einem Banner in Regenbogenfarben auf dem rechten Hetzportal „Politically Incorrect“ beworben worden und wurde im kleinen Saal der Meistersingerhalle von der AfD Nürnberg durchgeführt. Deren Kreisvorsitzender Martin Sichert, den der frühere Parteichef Bernd Lucke noch wegen revisionistischer Aussagen aus der Partei werfen wollte, behauptete zur Einführung, dass sich viele Homosexuelle an seine Partei wenden würden, da sie sich von Organisationen wie dem örtlichen LGBT-Zentrum Fliederlich nicht vertreten fühlten, „sondern gar in ein schlechtes Licht gerückt sehen: Sie wollen schlicht, ganz normal, Teil der Gesellschaft sein. Sie wollen nicht ihre Sexualität zum Markte tragen, vor allem nicht in einer schrillen Form.“ Ein Homosexueller habe ihm berichtet, wie „verstörend“ diese Schwulen für ihn seien: Sie sorgten für „Unverständnis“ in der Bevölkerung, weil diese Zurschaustellung vielen Menschen „zu schrill und zu belästigend“ sei. Während also Schwule möglichst unauffällig sein sollen, beklagte Sichert „Denk- und Sprechverbote“ u.a. durch ein Gender Mainstreaming und durch (vermeintlich) linke Organisationen, die in Wirklichkeit einer Diskriminierung Homosexueller Vorschub leisteten, indem sie gegenüber dem Islam und im Rahmen der Zuwanderungswelle „eine falsch verstandene Toleranz“ zeigten (queer.de).

Liebe ist Liebe: Handballerinnen der „Wildcats“ aus Halle positionieren sich zum letzten Heimspiel der Saison gegen Homophobie im Sport

 „Liebe ist Liebe, es ist keine Krankheit und man muss wegkommen von irgendwelchen Klischees“, klar und deutlich äußerst sich Handball-Bundesligaspielerin Nadine Smit vom Zweitligisten SV UNION Halle-Neustadt zum Thema Homosexualität im Leistungssport. Die Rückraumspielerin ist jetzt ein Jahr bei den Wildcats und geht offen mit diesem Thema um und freut sich, das Kampagnengesicht bei den Wildcats zu sein. „Ich musste nicht lange überlegen, als ich die Anfrage zu diesem Thema erhalten habe, ob ich mich dazu öffentlich äußern möchte. In den letzten Jahren habe ich in mehreren Erstliga- und auch Zweitligavereinen Handball gespielt und ich habe nur positive Erfahrung mit meiner Zuneigung zu Frauen gemacht. Nur durch positive Beispiele, so wie ich es erlebt habe, kann mehr Verständnis erreicht werden und dass Homosexualität auch im Leistungssport keine Ausnahme mehr ist“, so Nadine Smit (Hallespektrum). 

 

17.05.: Internationaler Tag gegen Homophobie

Schwulenfeindliche Gewalt gebe es weltweit und nach wie vor auch in Deutschland, so Sebastian Finke, von „Das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin“/ MANEO. Aus Anlass des Internationalen Tages gegen Homophobie wirft er der deutschen Politik mangelndes Problembewußtsein vor. Schwulenfeindliche Gewalt trete vor allem dort auf, wo schwule Männer für die Öffentlichkeit sichtbar werden. Die Dunkelziffer der Fälle hält Sebastian Finke für viel höher als es öffentliche Zahlen dokumentieren. Das einzige Bundesland, wo es eine Kooperation zwischen Schwulenverbänden, Polizei und Staatsanwaltschaften gebe, sei Berlin. Dort würden auch Anti-Gewalt-Projekte gefördert. Das wäre für ganz Deutschland wünschenswert, so Finke bei tagesschau.de.

 

 

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