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Chemnitz Wie kann jeder Einzelne gegen Menschenfeindlichkeit aktiv werden?

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(Quelle: Chris Slupski / Unsplash)

 

 

AfD, Pegida und Co. behaupten zwar gerne von sich, für die Mehrheit der Menschen in Sachsen oder gar in ganz Deutschland zu sprechen, tatsächlich tun sie das aber nicht. Immer noch ist es eine laute Minderheit, die Hass verbreitet. Gegen das laute Grölen stellen sich kleine und große Initiativen. In ganz Deutschland und auch in Sachsen. „Die Landesregierung war über Jahre hinweg nicht willens oder nicht in der Lage dazu, dem grassierenden Rechtsextremismus etwas entgegenzusetzen. Diese Lücke versuchen zivilgesellschaftliche Initiativen zu füllen, die großartige Arbeit direkt vor Ort leisten und die Demokratie verteidigen. Solche Initiativen kann jeder direkt unterstützen. Entweder finanziell oder durch Beteiligung“, so Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung, zu der auch Belltower.News gehört.

 

Opferfond Cura

Die Stiftung selbst betreibt dafür den Opferfond Cura. CURA unterstützt bundesweit Betroffene rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt schnell und unbürokratisch mit finanziellen Mitteln. 2017 konnten mit insgesamt 18.208,53 Euro aus dem Opferfonds 22 Betroffene rechter Gewalt und Institutionen wie Opferberatungsstellen finanziell unterstützt werden. Die Koordinatorin des Fonds, Sarah Haupenthal, beschreibt warum Cura gerade heute so wichtig ist: „In Zeiten, in denen menschenverachtende Einstellungen eine zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz erhalten und die Grenzen des Sagbaren und Machbaren deutlich verschoben werden, ist es besonders wichtig, sich offen mit denjenigen zu solidarisieren, die diese gesellschaftlichen Entwicklungen häufig am eigenen Leib zu spüren bekommen.“ Wie alle Initiativen ist auch der Opferfond auf Spenden angewiesen.

Den Opferfond Cura können Sie hier unterstützen.

 

Chemnitz Nazifrei

Direkt in Chemnitz ist das Bündnis „Chemnitz Nazifrei“ aktiv. Die Aktivist*innen organisieren die Gegenproteste zu den aktuellen Naziaufmärschen in der Stadt. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Facebookseite oder auf Twitter.

Chemnitz Nazifrei können Sie hier unterstützen.

 

Sächsischer Flüchtlingsrat

Der sächsische Flüchtlingsrat sitzt in Dresden und setzt sich schon seit 1991 für Geflüchtete und ihre menschenwürdige Unterbringung ein. Dabei geht es um ganz praktische Hilfen, zum Beispiel beim Umgang mit der Arbeitsagentur und andere Behörden, Patenschaftsvermittlungen und viel mehr. Auch der Flüchtlingsrat ist direkt von den Vorgängen in Chemnitz betroffen. Am 01.09., also am morgigen Samstag wollte der Rat in der Stadt das SommerTraum Open Air veranstalten, aber dann kamen die Neonazi-Ausschreitungen: „Aufgrund der pogromartigen Ausschreitungen im Chemnitzer Stadtgebiet, sehen wir uns als Veranstalter zusammen mit dem Haus Arthur nicht in der Lage für die Sicherheit aller Besucher*innen sorgen zu können. Da für Samstag, dem 01. September 2018, wieder mehrere rechtsradikale Kundgebungen angemeldet sind, wollen wir das Risiko auf Kosten Dritter nicht eingehen und verzichten daher auf die Durchführung des Sommerfestes.“

Sie können den Sächsischen Flüchtlingsrat hier unterstützen.

 

RAA Sachsen – Opferberatung

Die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Sachen e.V. (RAA Sachsen) unterstützt Opfer rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt – direkt vor Ort mit Beratungsteams und mittlerweile auch online. Per Chat, E-Mail oder Telefon sind die Expert*innen erreichbar. Zu den Vorgängen in Chemnitz zitiert die RAA eine Sprachmittlerin aus der Stadt, die bei der Arbeitsstelle mitarbeitet: „So etwas hat es in den letzten 10 Jahren noch nie gegeben, dass ich mir überlegen muss, ob ich das Haus verlassen sollte und so geht es vielen meiner Bekannten.“

Die Arbeit der RAA Sachsen können Sie hier unterstützen.

 

Netzwerk für Demokratische Kultur Wurzen

Das Netzwerk für Demokratische Kultur Wurzen (NDK) fördert eine aktive demokratische Zivilgesellschaft, unterstützt Bürgerbeteiligung und organisiert Veranstaltungen und Projekte. Zum Beispiel stellt Nahid Shahalimi am 14.09. in Wurzen ihr Buch über Frauen in Afghanistan vor. Am 20.09. spricht der Soziologe Andreas Kemper über die Strukturen in der sogenannten „neuen“ Rechten. Beiträge zu einer besseren Diskussionskultur in Wurzen und ganz Sachsen.

Unterstützen können Sie das NDK hier.

 

Netzwerk Tolerantes Sachsen

Etwa 100 Initiativen die direkt in Sachsen für eine offene und demokratische Zivilgesellschaft arbeiten und streiten haben sich im „Netzwerk Tolerantes Sachsen“ zusammengetan.  Auf der Website finden Sie Informationen, Materialien und Ansprechpartner*innen. 

Dazu gehört zum Beispiel auch das „Kulturbüro Sachsen“ mit Sitz in Dresden. Die Mitarbeiter*innen bieten eine mobile Beratung an, die vor Ort bei Problemen mit Rechtsextremen Hilfe liefert. Das Büro recherchiert, informiert und berät im ganzen Freistaat.

Sie können das Kulturbüro Sachsen hier unterstützen.

***Noch mehr Initiativen in Sachsen finden Sie hier.***

 

Was passiert gerade in Chemnitz? Unsere Artikel dazu auf Belltower News:

Die Lust am Ausnahmezustand: Chemnitz und das Narrativ vom “Bürgerkrieg”

Rassistischer Mob in Chemnitz: „Für jeden toten Deutschen einen toten Ausländer!“

Was am Montag in Chemnitz passiert ist

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Neonazis im Web 2.0 Erscheinungsformen und Gegenstrategien (Download)

Die Broschüre fußt auf den Erfahrungen von netz-gegen-nazis.de seit 2009 in unseren eigenen Diskussionsforen, im Projekt „Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis“ und der Kampagne „Soziale Netzwerke gegen Nazis“.

In der Broschüre werden die folgenden Themen behandelt:

| Grußwort von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

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