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Rassistischer Angriff im Erzgebirge Ermittlungen gegen Polizisten

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(Quelle: Wikimedia / Aagnverglaser / CC BY-SA 4.0)

Am 17. Juli 2021 wurde ein 20-jähriger Mann aus Somalia in einem Linienbus in Aue-Bad Schlema im Erzgebirge rassistisch beleidigt und angegriffen. Eine Gruppe von acht Männern zwischen 37 und 49 Jahren soll die Tat begangen haben. Nach den Beleidigungen gingen zwei der Männer auf den 20-Jährigen los, stießen ihn zu Boden und traten auf ihn ein. Der Busfahrer alarmierte die Polizei, die die Personalien der Gruppe kontrollierte und Platzverweise aussprach. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Das junge Opfer erlitt leichte Verletzungen.

Jetzt stellt sich heraus: Zu der Gruppe der Angreifer gehörte auch ein Polizist aus Zwickau. Die zuständige Chemnitzer Polizei teilte mit, dass der Mann an dem Abend nicht im Dienst war. Offenbar war er nicht an dem körperlichen Angriff beteiligt, so die Chemnitzer Behörde: „Nach Sichtung der Videoaufnahmen aus dem Linienbus ist ein aktiver Beitrag des Beamten an der gefährlichen Körperverletzung nicht ersichtlich.“ Allerdings griff der Mann offensichtlich auch nicht ein oder half dem 20-Jährigen.

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Neben dem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wird jetzt auch ein Disziplinarverfahren gegen den Zwickauer Polizisten eingeleitet. Der Vorwurf lautet, dass er gegen „auch außerdienstlich bestehende“ beamtenrechtliche Pflichten verstoßen habe.

Die Polizei versucht, die Wogen bereits jetzt zu glätten: „In den Reihen der Polizei Sachsen haben Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nichts zu suchen“, heißt es vom zuständigen Polizeipräsidenten Lutz Rodig.

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Clara Anna Bürger, die für die Linke im Wahlkreis für den Bundestag kandidiert, kritisiert das Statement der Polizei, die betont, dass der Beamte nicht am eigentlichen Angriff beteiligt gewesen wäre. Bürger fordert Aufklärung über den Sachverhalt.

Aue Bad-Schlema ist die Kreisstadt im Erzgebirgskreis, einer Hochburg der AfD. Bei den Europawahlen 2019 erhielt die rechtsradikale Partei hier die meisten Stimmen und landete mit 28,1 Prozent sogar vor der CDU. Bei den Landtagswahlen im gleichen Jahr wurde sie zur zweitstärksten Kraft.

Erst im Februar 2021 hatte sich in der Region eine neue Rechtsaußenpartei unter dem Namen „Freies Sachsen“ gegründet. Dabei handelt es sich um eine Sammlungsbewegung unterschiedlicher rechtsextremer Aktivist:innen zum Beispiel aus NPD, der rechtsradikalen Kleinstpartei „Pro Chemnitz“, aber auch anderen rechtsextremen Gruppierungen.

Foto: Wikimedia / Aagnverglaser / CC BY-SA 4.0

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