Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Brandstiftung beginnt im Netz – Neue Handreichung zu Hate Speech im Netz

Von|
Titelbild der Broschüre "Geh sterben" - Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Internet (Quelle: Amadeu Antonio Stiftung)

Aktuell erregen Bedrohungen gegen Politiker im Internet großes Aufsehen. Aber auch Engagierte, die sich fern der öffentlichen Aufmerksamkeit für Flüchtlinge und gegen Rechtsextremismus einsetzen, werden immer wieder bedroht. „Häufig bleibt es nicht bei Hassreden, oft sind Worte die Vorstufe von Taten“, erklärt Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz in seinem Vorwort für die Broschüre. „Dass aus ‚geistiger Brandstiftung‘ viel zu oft Gewalt wird, zeigt der sprunghafte Anstieg von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte.“„Wie im richtigen Leben wird auch Online der Lauteste zuerst gehört. Wo rassistische und beleidigende Kommentare die Debatte bestimmen, ziehen sich Nicht-Hasser schnell zurück“, erklärt Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung. „Es geht um den Kampf um eine zukünftige Kultur der Kommunikation. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass jetzt die Weichen gestellt werden für die Normalisierung einer hasserfüllten Rede.“Die Sprache des Hasses – Hate Speech – hat sich in der digitalen Kommunikation breit gemacht und droht die Debattenkultur zu dominieren. Deshalb hat die Amadeu Antonio Stiftung nun die Publikation „‘Geh sterben!‘. Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Internet“ veröffentlicht. Sie hilft, Hate Speech und ihre Codes zu identifizieren und gibt Anregungen zum Widerspruch. In die Broschüre sind die Erfahrungen einzelner Betroffener ebenso eingeflossen wie die großer deutscher Leitmedien wie Spiegel Online, tagesschau.de, Welt online und Zeit.de. Sie alle sind täglich mit Hate Speech konfrontiert und müssen sich dieser Herausforderung stellen.Das alleinige Löschen von Beiträgen kann keine dauerhafte Lösung des Problem sein. Wir brauchen eine grundsätzliche Veränderung in der Debattenkultur, auf Seiten von Politik, Betreibern und Usern. Die Publikation ist der erste Versuch einer Definition des Phänomens Hate Speech, um darauf aufbauend wirksame Gegenstrategien zu entwickeln.„‘Geh sterben!‘. Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Internet“40 Seiten, Farbabbildungen

Hier steht die Broschüre zum Download bereit (PDF-Dokument, 1.5 MB)Die Publikation wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz Fördern – Kompetenz Stärken“

Hate Speech ist unser Schwerpunkt im April 2015. Auf das Bild klicken, um alle Texte zu lesen.

Weiterlesen

20130410_staatsversagen

Nur eine Bagatelle? Wie der Staat den Rechtsextremismus verharmlost

Nach der Selbstenttarnung des NSU beeilte sich die Politik zu beteuern, dass so etwas wie die rechtsextreme Mordserie nie wieder passieren dürfe und werde. Eine neue Sensibilität vor allem der Behörden wurde versprochen. Doch der neue Report „Staatsversagen. Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden“ der Amadeu Antonio Stiftung zeigt, dass das nur Worthülsen waren.

Von Alice Lanzke

Von|
will-francis-ZDNyhmgkZlQ-unsplash

Podcast Desinformation im Superwahljahr 2024

Im neuen Podcast von Faktenstark dreht sich alles um Desinformation: Lügen, Fake News und erfundene Fakten, die dazu dienen, Wahlen zu beeinflussen und der Demokratie schaden. 

Von|
29213495157_42a91ce799_o

Einige Anmerkungen zu #metwo

Dass in Deutschland über Rassismus gesprochen wird ist gut. Ja, in unseren Zeiten ist das fast ein Wert für sich. Und wer sich dazu äußert, wer von rassistischen Herabsetzungen oder Angriffen berichtet, braucht ohne Frage den Schutz aller. Aber – jetzt kommt das große ABER – gehen wir die ganze Sache nicht völlig falsch an? Ein Beitrag von Anetta Kahane.

Von|
Eine Plattform der