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Memes Bildsprache politischer Netzkultur

Debatten und Diskussionen im Internet werden nicht nur rhetorisch geführt, sondern auch durch Bilder – die sogenannten Memes. Auch Nazis und Rassist_innen haben das Potential dieser Bilder für sich entdeckt. Die neue Broschüre „Meme: Die Kunst des Remix“ der Amadeu Antonio Stiftung bietet eine Einführung in diese Ausdrucksform und gibt Anleitungen, wie demokratische Akteur_innen Memes nutzen können.

 
Titelbild der Broschüre "Meme: Die Kunst des Remixes" der Amadeu Antonio Stiftung (Quelle: Amadeu Antonio Stiftung)

 

 

Memes – Konzepte in Form von Links, Bild-, Ton- oder Videodateien, die sich schnell über das Internet verbreiten, spielen eine große Rolle in einem öffentlichen Klima, das zunehmend digital geprägt ist. Am Anfang waren Memes vor allem in der Internet-Subkultur auf 4chan oder reddit anzutreffen, inzwischen kursieren gute Bilder sehr viral im gesamten Internet und gehören so sehr zum Kommunikations-Standard, dass selbst Unternehmen das markante Stilmittel für Werbekampagnen nutzen. Inzwischen wird jedes große öffentliche Weltereignis von einem Strom von Memes begleitet. Ein Großteil fungiert als Unterhaltungs-Content, wobei „LOLcats“, also lustige Katzenmemes, gefühlt 99% aller Memes ausmachen. Als moderne Ausdrucksform von Meinungen spiegeln Memes die dynamische Welt der Onlinekommunikation wieder: Sie sind bunt, anarchisch, sehr visuell, aktuell, kreativ, lustig, innovativ und im Zustand des ständigen Kontextbruchs.

Leider haben auch Nazis und Rassist_innen das Potential der Bilder für sich entdeckt und verbreiten ihren Hass in dieser Form im Internet. Dabei vermischen sie ihre Botschaften mit popkulturellen Elementen, zum Beispiel Figuren aus beliebten Serien, die an sich nicht spezifisch politisch sind. Dadurch ist es manchmal schwierig für die Leser_innen zu erkennen, dass es sich dabei um eine politische Botschaft handelt. Wie kann die digitale demokratische Zivilgesellschaft damit umgehen?

Die Amadeu Antonio Stiftung erklärt in ihrer neuen Broschüre „Meme: Die Kunst des Remix“  die Wirkung der Memes und ihre Methodik, gibt aber auch Tipps, wie die Memes von Vertreter_innen der demokratischen Kultur möglichst wirkungsvoll genutzt werden können. Im Fokus steht dabei vor allem der pädagogische Umgang mit dem Internetphänomen, da Memes besonders gern vor allem von den sogenannten „Digital Natives“, also jüngeren Nutzer_innen, verwendet werden, die mit dem Social Web aufgewachsen sind. Autorin Flora untersucht speziell Memes als Instrument rechtsextremer Propaganda und gibt Hinweise und Beispiele für eine pädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

Aktuelle Beiträge und weitere Informationen zu digitaler Zivilgesellschaft und demokratischer Kultur gibt es auch auf der neuen Webseite „debate//de:hate“.

 

Die Handreichung als pdf zum Download:

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/meme-internet.pdf

Als Print-Version können Sie die Handreichung „Meme: Die Kunst des Remixes“ bestellen unter netzwerke@amadeu-antonio-stiftung.de.

 

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