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Chronik Rechte und Rassistische Gewalt der Woche

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Rechte Gewalttaten sind „Botschaftstaten“: Sie treffen nicht nur die Opfer, sondern sind auch ein Angriff auf die Gruppe, für die die Opfer stehen. (Quelle: AAS)

7. August 2023

Nach Drohbriefwelle an Moscheen: Muslimische Gemeinden fordern Polizeischutz

Nach einer bundesweiten Serie von mutmaßlich rechtsextremen Drohbriefen an Moscheegemeinden fordern muslimische Verbände Polizeischutz. Muslimische Gemeinden in ganz Deutschland erhalten derzeit rechtsextreme Briefe. Bisher geht es um 33 Droh- und Beleidigungsschreiben, die bundesweit verschickt wurden, elf davon allein in Niedersachsen.

Ein Mann telefonierte in Berlin-Kreuzberg auf Hebräisch. Dann prügeln drei Männer auf ihn ein.

Laut einem Polizeibericht war ein 19-jähriger Berlin-Tourist am Samstagabend in der Hedemannstraße in Kreuzberg mit einer 18-jährigen Begleiterin unterwegs. Als er am Telefon auf Hebräisch sprach, hielt ein Auto, das mit drei Männern besetzt war, neben dem Paar. Einer der Männer sprach den 19-Jährigen an, den er aufgrund seiner fehlenden Deutschkenntnisse nicht verstand. Daraufhin schlug das Trio auf den Touristen ein, sodass er zu Boden stürzte. Dennoch sollen die drei nicht von ihm gelassen haben und traten weiter auf den am Boden liegenden Mann ein. Die Täter flohen im Auto.

Baden-Württemberg: Rechtsextreme sprühen Botschaften auf Garagen

Mehrere Garagen in Möglingen (Landkreis Ludwigsburg) wurden am Sonntagnachmittag mit rechtsextremen Schmierereien beschädigt. Mit silberner Sprühfarbe wurde ein Hakenkreuz sowie ein Herz und einen Schriftzug an die Wände geschmiert.

8. August 2023

Hamburg: Zelt auf Ohlsdorfer Friedensfest zerschnitten: Rechtsradikale Täter?

Unbekannte haben das Veranstaltungszelt des Ohlsdorfer Friedensfests nahe den Gräbern der Hamburger Bombenopfer aus dem Zweiten Weltkrieg zerschnitten. Das Bündnis erinnert seit 2009 jährlich an die Befreiung Nazi-Deutschlands durch die Alliierten. Die Organisatoren sprechen von einem rechtsradikalen Hassverbrechen.

9. August 2023

Oberpfalz: Antisemitische Sprühereien in Burglengenfeld aufgetaucht

Ein 54-jähriger Mann entdeckte bei einem Spaziergang eine judenfeindliche Schmiererei. Die Polizei bestätigt, dass es bereits vergangenen Sommer und Herbst eine Serie von ähnlichen Graffitis gab, die von der Schriftart und der Ausführung ähnlich waren.

Grundschulkinder in München antisemitisch beleidigt

Eine 57-Jährige soll eine Gruppe Grundschüler und deren Betreuer in der Münchner Innenstadt antisemitisch beschimpft haben. Die Tatverdächtige ist laut Polizei schon mehrfach straffällig geworden.

Rassistische und queerfeindliche Angriffe auf die Aidshilfe Düsseldorf

In den vergangenen Wochen hat es gleich zwei Angriffe auf die Geschäftsstelle in Bilk gegeben. Unbekannte kratzten ein Hakenkreuz und andere Nazisymbole in eine Glasscheibe der Geschäftsstelle der Aidshilfe. Außerdem wurden im Umfeld des Bürogebäudes mehrere Autos und eine Eingangstür zerkratzt.

10. August 2023

Brandenburg: Familie aus Bosnien in Lieberose von Neonazis bedroht.

Eine Familie aus Bosnien wohnt seit wenigen Tagen in Lieberose und sieht sich massiven Anfeindungen ausgesetzt. Die alleinerziehende Mutter zieht nun Konsequenzen und verlässt den Ort.

Die Intendantin der Staatsoper Hannover wurde online antisemitisch beleidigt. Jetzt kommt es zur Gerichtsverhandlung.

Die Intendantin der Staatsoper Hannover, Laura Berman, soll Opfer von antisemitischen Beleidigungen geworden sein. Wie das Amtsgericht am Mittwoch mitteilte, ist ihm ein Verfahren wegen des Vorwurfs der verhetzenden Beleidigung anhängig.

Nazi-Schmierereien in Vorpommern

Gleich an mehreren Stellen im Ort haben Schmierfinken in Tutow ihre Zeichen hinterlassen. Besonders erschütternd — unter dem Gekritzel, das teils mit Farbdosen hinterlassen wurde, sind auch mehrere Hakenkreuze.

11. August 2023

Baden-Württemberg: Polizei ermittelt wegen Nazi-Parole gegen Feuerwehrleute

Die Polizei ermittelt gegen mehrere Feuerwehrleute aus Gundelsheim (Kreis Heilbronn), die aus einem Mannschaftstransportwagen heraus „Sieg Heil!“ gerufen haben sollen. Die Anzeige sei am Donnerstag schriftlich eingegangen, bestätigte eine Polizeisprecherin dem SWR. Die „Heilbronner Stimme“ hatte zuerst über den Fall berichtet. Die Stadt bestätigt, die entsprechenden Feuerwehrleute vom Dienst freigestellt zu haben.

Rostock: 30-Meter Hakenkreuz in Rasen gemäht

Am Rostocker Fischereihafen haben noch Unbekannte ein riesiges Hakenkreuz in eine fei zugängliche Rasenfläche gemäht. Es habe eine Größe von knapp 30 mal 30 Metern gehabt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. In Schwerin sei auf die „Bank der Menschenrechte“ im Plattenpark ein 10 mal 15 Zentimeter großes Hakenkreuz gemalt worden – mit weißer Farbe.

Allgäu: Hakenkreuz und pro-russische Kriegsbefürwortung geschmiert

An einer Bushaltestelle in der Memminger Braunstraße wird ein Hakenkreuz sowie ein Zeichen zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine entdeckt.

Weimar: Holocaust-Leugner stürmt Gedenkstätte Buchenwald

Kaum zu fassen, was sich in Weimar an der Gedenkstätte Buchenwald zugetragen hat. Ein verurteilter Holocaust-Leugner tauchte dort am Freitag auf und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Lautstark habe er an derGedenkstätte Weimar die Nazi-Verbrechen bezweifelt. Die Konzentrationslager würden auf die „Zionisten“ zurückgehen.

Erfurt: Mehrere Männer skandieren rechtsradikale Parolen. Nachdem sie von Passanten zur Rede gestellt werden, kommt es zu körperlichen Auseinandersetzungen.

Am Freitagabend war es nach Angaben der Polizei in Erfurt zu einer Schlägerei gekommen, nachdem mehrere Männer rechtsradikale Parolen skandiert und volksverhetzende Aussagen gemacht hatten. Demnach wurden mehrere Passanten auf die Parolen der Männer im Alter zwischen 19 und 23 Jahren aufmerksam und stellten die Täter zur Rede. Laut Polizei folgte eine körperliche Auseinandersetzung, an der sich fast 20 Menschen beteiligten. Es gab unter anderem Schläge und Tritte, auch gegen Menschen, die am Boden lagen, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte.

12. August 2023

Sachsen-Anhalt: Hitlergruß und Sieg Heil-Rufe bei CSD

Mutmaßliche Rechtsextremisten haben den Christoper Street Day (CSD) in Weißenfels in Sachsen-Anhalt gestört. Wie eine Polizeisprecherin am Sonntag in Halle mitteilte, stellten Beamte während der Veranstaltung am Samstag die Identität von 23 Beteiligten einer »Störaktion« fest und erstatteten deshalb Anzeigen. In einem Fall zeigte ein Verdächtiger demnach den Hitlergruß und rief »Sieg Heil«.

Berlin: Brandanschlag auf Gedenkstätte „Gleis 17“

Wie die Polizei mitteilte, brannte die Infobox am historischen „Gleis 17“ in der Nacht zum Samstag. Zeugen hatten kurz vor fünf Uhr einen Mann beobachtet, der eine Kiste in die ehemalige Telefonzelle gestellt und diese angezündet habe. Die Feuerwehr löschte den Brand, die Bücher seien jedoch fast vollständig vernichtet worden, teilte die Polizei weiter mit. „Gleis 17“ erinnert an den Beginn der Deportationen Berliner Juden in die Vernichtungslager.

Halle: Spieler von SpVgg Greuther Fürth bei DFB-Pokal Spiel rassistisch beleidigt

Das Erstrunden-Aus vom Fußball-Drittligisten Hallescher FC hat ein unschönes Nachspiel. Trainer Alexander Zorniger von der SpVgg Greuther Führ sprach nach dem 1:0-Erfolg am Samstagabend von einem hässlichen Zwischenfall. „Einer meiner Spieler, Julian Green, wurde im Stadion rassistisch beleidigt und als Affe tituliert.

Rassismus-Attacke im Internet gegen FC Bayern-Spieler nach Supercup

Bayern-Youngster Mathys Tel hat bei der 0:3-Niederlage im Supercup gegen Leipzig einen gebrauchten Abend erwischt. Der junge Franzose ließ mehrere gute Torchancen liegen. Der 18-Jährige wurde im Anschluss in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt.

14. August 2023

Kladow: Polizeinotruf verweigert Hilfe

Die Polizei wollte nach einem Anruf bei 110 wegen eines rassistischem Vorfalls in Kladow keine Streife schicken. Zu Unrecht, ergab eine taz-Nachfrage.

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