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Dezember 2017 Homo- und Transfeindlichkeit, Sexismus, Gender

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(Quelle: Flickr / Fare network/ CC BY-NC 2.0 )

 

Homo- und Transfeindlichkeit

64-Jährigen aus Homophobie getötet: 16-Jähriger gesteht: In Ulm hat ein 16-jähriger Obdachloser, dem ein Mord aus Schwulenhass vorgeworfen wird, ein Geständnis abgelegt. Das berichtet die Südwestpresse. Der Bursche soll am 23. Mai einen 64 Jahre alten Mann aus Schwulenhass in dessen Wohnung brutal ermordet haben. Seit November wird der Fall am Landgericht Ulm verhandelt.GGG.at

Zwei Männer schwulenfeindlich ange?griffen: Zwei homosexuelle Männer sind in Berlin Opfer eines schwulenfeindlichen Angriffs geworden. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, sind die beiden 23- und 28-Jährigen am Freitag von einer Gruppe von sechs Männern angesprochen worden, als sie auf der Neuköllner Sonnenallee in Richtung Hermannplatz unterwegs waren. Dabei hätten sie den Älteren gefragt, warum er Ohrringe trage und ob er schwul sei. Auf die Antwort, dass seine sexuelle Orientierung egal sei, sei er von zwei Tätern aus der Gruppe angegriffen und mit einer leeren Obstkiste beworfen worden. Beide Opfer erlitten leichte Verletzungen an Kopf, Arm und Beinen. Berliner Morgenpost

Homosexuelle und Transgender in Angst: Immer wieder kommt es in Bayern zu Straftaten aufgrund der sexuellen Orientierung des Opfers. Im Münchner Glockenbachviertel, einem bekannten Ausgehviertel für Homosexuelle, wurde ein Mann krankenhausreif geprügelt. Auch nach dem Christopher Street Day ist es in den letzten Jahren zu Übergriffen gekommen. So verwundert es nicht, wenn die Zahl der Straftaten gegen Schwule und Lesben 2016 bundesweit deutlich angestiegen ist. In den ersten drei Quartalen 2016 gab es bundesweit 205 Straftaten im Bereich „Hasskriminalität aufgrund sexueller Orientierung“. Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann wollte daher von der Staatsregierung wissen, wie viele Anzeigen es in Bayern gab und welche Maßnahmen die Staatsregierung gegen einen weiteren Anstieg unternimmt. Bayerische Staatszeitung

„Demo für alle“ plant Symposium in Fra?nkfurt: Das umstrittene rechte Bündnis „Demo für alle“ will am 20. Januar ein Symposium in Frankfurt abhalten. Es gehe um die Entscheidung des Bundestages, die Ehe für homosexuelle Paare zu öffnen, bestätigte Sprecherin Hedwig von Beverfoerde der Frankfurter Rundschau. Der Ort der Konferenz mit dem Titel „Öffnung der Ehe – Folgen für alle“ werde rechtzeitig bekanntgegeben. Frankfurter Rundschau

Studie: Ordnungsliebende Menschen sind eher ho?mophob: Menschen sind anfälliger für Homophobie und Rassismus, wenn sie Unordentlichkeit nicht ausstehen können. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Yale-Universität im US-Bundesstaat Connecticut, die Ende November im Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ veröffentlicht wurde. Queer

 

#metoo geht auch im Dezember weiter 

Wider die Weinsteins: Bislang duckt sich die deutsche Wirtschaft bei dem Thema weitgehend weg. Dabei würde mehr #MeToo-Debatte sie auch ökonomisch voranbringen. Damit das gelingt, brauchen Firmen eine Kultur der Offenheit. Handelsblatt

Britischer Vize-Premier Damian Green tritt zurück: Der britische Vize-Premier Damian Green hat seinen Posten verloren. Der 61-jährige Kabinettschef war wegen Belästigungsvorwürfen und Berichten über Pornografie auf seinen Dienstrechnern unter Beschuss geraten. MerkurShz.de

Sexismusvorwürfe auf offener Bühne beim AfD-Parteitag: Eine 34-jährige Bundestagsabgeordnete warf beim AfD-Parteitag Petr Bystron, dem Chef des bayerischen AfD-Landesverbandes, Sexismus vor. Er habe zu ihr gesagt, Frauen wie sie sollten „eigentlich besser an der Stange tanzen“. Welt

Miss-America-Chef wegen sexistischer Sprüche suspendiert: 49 frühere Schönheitsköniginnen in den USA klagten in einem offenen Brief über vulgäre, sexistische Mails der Wettbewerbsmanager. Jetzt ist Miss-America-Chef Sam Haskell seinen Job los. Spiegel

 

Homo- und Transfeindlichkeit im Fußball

Kommentar zur „Schwuchtel“-Beleidigung Null Toleranz bei Homophobie: Der Umgangston auf dem Fußballplatz ist rau. Das wird jeder bezeugen, der selber mal ab der Kreisliga gekickt hat. Da wird gemeckert, beleidigt, provoziert  – und im besten Falle ist das alles mit dem Handschlag nach Abpfiff wieder vergessen. Mitteldeutsche ZeitungQueer

Fußballmeister sagt Training in Dubai wegen dortiger Homophobie ab: Die Fans des norwegischen Fußballmeisters Rosenborg Trondheim haben ein klares Wertesystem. Dazu gehört auch, dass Menschenrechte unverhandelbar sind und Homophobie ein No-go ist. Diese Werte sahen sie durch die Pläne ihres Vereins, ein Trainingslager in Dubai abzuhalten, beschädigt. Weil Frauenrechte in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht geachtet werden und Schwulsein dort strafrechtlich verfolgt wird. Die Fans forderten die Absage des Trainingslagers. Mit Erfolg! Blu.fm

Pascal Erlachner outet sich als erster Spitzen-Schiri!: Als erster Aktiver im Schweizer Fussball outet sich Spitzen-Schiedsrichter Pascal Erlachner (37) als schwul. Er redet über Vorurteile, Versteckspiele und Homophobie im Fußball. Blick.ch

 

Schweiz

Schwulenfeindliche Aussagen: Die SVP ist sehenden Auges in den Schlamassel geschlittert: Der Zürcher SVP-Gemeinderat Daniel Regli sorgt für Empörung. In der Budgetdebatte im Zürcher Gemeinderat erklärte er die erhöhte Selbstmordrate unter Homosexuellen mit deren Sexualpraktiken. Mehrfach wurde er dabei in seinem mehrminütigen, wirren Votum von Gelächter und Zwischenrufen von Ratskollegen unterbrochen. Regli hatte sich in seiner Rede eigentlich auf die Arbeit der Fachstelle für Sexualpädagogik und Beratung eingeschossen. Er echauffierte sich über das Angebot der Fachstelle und verlangte in einem Sparantrag eine Kürzung der Beiträge. Es gehe dabei doch nur um «Sex, Sex, Sex». Über die Themen Freundschaft und Liebe finde man dagegen fast nichts. Neue Zürcher Zeitung

 

Österreich

Was die FPÖ an eingetragenen Partnerschaften stört: Die Ehe für alle lässt die FPÖ eingetragene Partnerschaften für alle infrage stellen. Grund dafür, wie schon seit Jahren: Furcht um die Ehe. Der Standard

 

USA

Mormonenkirche: Onanieren macht schwul! Ein von der amerikanischen Mormonenkirche 1981 herausgegebener Ratgeber mit dem schlichten Titel „Homosexuality“ ist am Dienstag vom Whistleblower-Portal MormonLeaks online gestellt worden. Örtliche Führungskräfte der homofeindlichen Kirche sollten mit diesem Dokument homosexuelle Mitglieder zur „Umkehr“ bewegen.

Mit dem Ratgeber sollten Mormonen informiert werden, um „das Problem der Homosexualität zu verstehen und zu behandeln“. Die gleichgeschlechtliche Liebe, heißt es darin, „pervertiert die ordnungsgemäße Nutzung der Zeugungskraft“, enthalte „Gottes Kindern“ das Familienleben vor, würde alle Beteiligten „entwerten und herabwürdigen“ und sei „genauso sündhaft wie heterosexuelles Fremdgehen“. Außerdem, so warnt das Dokument ausdrücklich, könne Homosexualität „gewalttätiges und kriminelles Verhalten“ umfassen. Queer 

 

Niederlande

Der niederländische »Politiker des Jahres« heißt Thierry Baudet, der Anti-Feminist: Aus dem Nichts erhielt der 34-Jährige bei der letzten Parlamentswahl in den Niederlanden im März dieses Jahres 187 162 Stimmen und besetzte mit seiner Partei Forum voor Democratie zwei Sitze im Parlament. Damals ging ein Aufschrei durch die Social-Media-Kanäle. Der Grund der Aufregung: Baudet ist bekannt für seine Kontakte zur Neuen Rechten in den USA und seine Sympathien für den »Pickup-Artist« Julien Blanc, der Kurse anbietet, in denen es darum geht, Frauen zum Sex zu überreden. Neues Deutschland

 

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Titelbild: Flickr / Fare network/ CC BY-NC 2.0 

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