Weiter zum Inhalt

Österreich Beratungsstelle #GegenHassimNetz berät in zwei Jahren über 3.000 Hass-Fälle

Insgesamt 3.192 Vorfälle von Hass im Netz wurden der Beratungsstelle #GegenHassimNetz seit ihrer Gründung im September 2017 gemeldet. Nach zwei Jahren Unterstützung und Beratung von Betroffenen und Zeug*innen ist aus Sicht von ZARA – Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit der Bedarf nach einer zentralen Anlaufstelle gegen Hass im Netz nicht nur weiterhin gegeben, sondern auch größer denn je. Bereits im zweiten Jahr der Beratungsstelle gingen um 30% mehr Meldungen bei ZARA ein – die gemeldeten Fälle sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

 
Statistik aus dem Zwei-Jahres-Bericht von #GegenHassimNetz (Quelle: GegenHassimNetz, ZARA)

Hass im Netz hat massive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft: Menschen gewöhnen sich an Online Hass, verlieren an Empathie und wenden Hassrede in Folge selbst an. Für direkt Betroffene kann Hass im Netz extrem belastend sein, das kann von Depressionen bis zu Suizidgedanken führen. Am häufigsten gemeldet wurden rassistische und sexistische Inhalte, häufig auch beides in einem – sie machen insgesamt fast 80% der gemeldeten Fälle aus. „Dass weniger Fälle von Homo-, Inter-, Transphobie, Ableism oder Ageism gemeldet werden, heißt keinesfalls, dass es dazu keine hasserfüllten Inhalte im Internet gibt. Umso mehr wollen wir Betroffenen und Zeug*innen zeigen, dass wir eine Anlaufstelle für alle Formen von Hass im Netz sind. Niemand muss damit alleine fertig werden!“, betont Caroline Kerschbaumer, Leiterin der ZARA Beratungsstellen.

Meldungen, die bei der Beratungsstelle #GegenHassimNetz eingehen, werden von den Berater*innen geprüft und dokumentiert – bei Bedarf wird eine Löschung beantragt. Auf Wunsch der Betroffenen werden Entlastungsgespräche geführt und gemeinsam mit den Klient*innen Handlungsoptionen erarbeitet. In bestimmten Fällen ermöglicht der ZARA Rechtshilfefonds gegen Hass im Netz finanzielle Unterstützung bei Gerichtsverfahren. „Es ist einfach sehr wichtig, dass es jemanden gibt, der einen unterstützt. Das hat mir echt gut getan“, erzählt Hanna Herbst, Journalistin, die sich als Betroffene an die Beratungsstelle #GegenHassimNetz gewendet hat.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Im 2-Jahres-Bericht kann man die Entwicklungen und Erfolge der Beratungsstelle #GegenHassimNetz nachlesen.

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für ein breites Publikum zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sollen immer frei verfügbar sein und nie hinter einer Paywall verschwinden.
Dafür brauchen wir aber auch Ihre Hilfe.
Bitte unterstützen Sie unseren Journalismus, Sie helfen damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

hatenotfound

Neue Studie Deplatforming stört rechtsextreme Netzwerke nachhaltig

Nazis nutzen soziale Netzwerke, um ihren Hass so weit wie möglich zu streuen. Aber wenn Netzwerke sie nach Regelverstößen verbannen,…

Von
zeitgeist_0

Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Web 2.0

Verschwörungstheorien haben Tradition, pflegten aber lange ein Nischen-Dasein. Durch die Reichweite sozialer Netzwerke hat sich dieser Zustand verändert und bietet nun den perfekten Nährboden für ihre Verbreitung. Dabei wird oft unterschwellig Antisemitismus transportiert.

Von Johannes Baldauf

Von
1280px-Department_of_Justice,_Washington,_D.C._2012

USA Geplanter Incel-Anschlag in Ohio verhindert

Ein 21-Jähriger plante 3.000 Menschen zu ermorden.

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.