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Argumente gegen Verschwörungstheorien Impfungen retten Leben

Eine Spritze und Medizinbehälter
Symbolbild Impfung. (Quelle: Pixabay / MasterTux)

Seit einigen Jahren treten Krankheiten wieder auf, die als ausgelöscht galten, wie z.B. Kinderlähmung (Polio). Auch die Masern wurden zwischen 2000 und 2017 durch Impfungen soweit eingedämmt, dass die Todesrate um 80 % reduziert werden konnte. 2017 allerdings starben weltweit 110.000 Menschen an Masern, hauptsächlich Kinder unter fünf Jahren. Wer angesichts dieser Zahlen dennoch die verschwörungstheoretische Lüge verbreitet, Impfungen seien ein Komplott der Pharmaindustrie, um Menschen krank zu machen und daran Geld zu verdienen („Impflüge“), der ist nicht nur falsch informiert, sondern gefährdet sich selbst und andere. Es stimmt, dass Impfstoffe Geld kosten und die Pharmaindustrie an diesen verdient – dasselbe gilt jedoch für alle Waren, die wir für unser (Über-)Leben benötigen. Sicher ist kritikwürdig, dass medizinische Produkte und Behandlungen marktwirtschaftlichen Interessen folgen, das sollte jedoch ihre grundsätzliche Nützlichkeit nicht infrage stellen.

Impfungen dienen nicht nur dem Schutz der eigenen Gesundheit, sondern auch der Gemeinde, Nachbarschaft, Schule etc., zu der man gehört. Denn manche Menschen können nicht geimpft werden, weil sie z.B. zu alt, zu jung oder zu krank sind. Wenn jedoch mindestens 85 % einer Gemeinschaft geimpft sind, dann genießt auch der Rest der Gruppe den Impfschutz, da die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die Krankheit überhaupt zu ihnen findet. Dies wird „Herdenschutz“ genannt. Sind in einer Kita weniger als 85 % der Kinder gegen Masern geimpft, so sind hingegen alle nicht geimpften Kinder hochgradig gefährdet, sich mit dieser schwerwiegenden Krankheit anzustecken. Impfstoffe werden mehrfach intensiv getestet, bevor sie eingesetzt werden. Die meisten Nebenwirkungen sind geringfügig und vorrübergehend, wie leichtes Fieber oder Ausschlag. Starke Nebenwirkungen, die auftre-ten, werden genauestens untersucht. Im Gegensatz zu einer Ansteckung regen Impfstoffe das Immunsystem zur Abwehr der Krankheit an, ohne dass man sie tatsächlich bekommt. Jede natürliche Infektion mit einer Krankheit wie Masern oder Hepatitis dagegen birgt die Gefahr, sich schwere Begleiterscheinungen zuzuziehen oder daran zu sterben. In Deutschland muss niemand an Krankheiten sterben, gegen die es Impfstoffe gibt. Das ist ein großes Privileg und eine Verantwortung für uns alle.

Hier geht es zu den Widerlegungen gängiger Verschwörungstheorien (wird fortlaufend veröffentlicht):

Die Broschüre

„Wissen, was wirklich gespielt wird … Widerlegungen für gängige Verschwörungstheorien“.

Herausgegeben von der Amadeu Antonio Stiftung und von der „Gemeinnützige Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH“, Berlin 2019

Zu beziehen über: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/wissen-was-wirklich-gespielt-wird/

Als PDF zum Download: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2019/10/Verschw%C3%B6rungstheorien_widerlegen.pdf

No World Order – Handeln gegen Verschwörungsideologien

Das Projekt „No World Order. Handeln gegen Verschwörungsideologien“ wurde im Jahr 2015 ins Leben gerufen, um die Zivilgesellschaft über die Gefahren aufzuklären, die von Verschwörungsideologien ausgehen und Gegenstrategien aufzuzeigen. Das Besondere an „No World Order“ ist seine Expertise zum Verhältnis von Verschwörungsideologien und Antisemitismus. Das Projekt richtet sich an Multiplikator*innen aus der Politik, dem Bereich schulischer und außerschulischer Bildung, Mitarbeitende von Beratungsstellen und NGOs sowie Fachpersonen des Forschungsfeldes Conspiracy Theory Studies. Als eines der ersten Projekte hat No World Order das Themenfeld „Verschwörungstheorien“ konstant bearbeitet und führt diese Arbeit bis heute fort.

Kontakt:

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zzz-freudenberg

Ein wachsamer Förderer demokratischer Kultur

Hermann Freudenberg, Unternehmer aus Weinheim, kämpfte Zeit seines Lebens gegen Fremdenhass. Er starb am 15. November im Alter von 86 Jahren. Mit der Freudenberg-Stiftung hat er auch die Amadeu Antonio Stiftung und Netz-gegen-Nazis.de entscheidend gefördert.

Von Anetta Kahane

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