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Covid-19 Facebook, Twitter und Co gehen konsequent gegen Fake News vor

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Social Media-Plattformen greifen gegen Desinformationen durch (Quelle: pixabay)

Verschwörungstheorien, nach denen es eine Verbindung zwischen neuen 5G-Mobilnetzwerken und der Corona-Pandemie gibt, haben eine Welle von Brandstiftungen an Funkmasten ausgelöst. Behörden in Europa und auch in den USA verfolgen die Entwicklung mit Besorgnis: Sie befürchten, dass die Attacken Telekommunikationsverbindungen lahmlegen könnten, die gerade in dieser Krisenzeit lebenswichtig sein können. Zentrum der Brandattacken gegen Mobilfunkmasten und andere Ausrüstung ist Großbritannien. 

Angriffe auf lebenswichtige Infrastruktur

In Großbritannien hat die Zerstörungswut bereits reale Konsequenzen gefordert. Die Anwohner*innen einer betroffenen Region hatten teilweise stundenlang keinen Empfang und waren so selbst in Notfällen abgeschnitten – und das, obwohl zahlreiche der in UK zerstörten Masten noch gar nicht auf 5G umgerüstet waren. Selbst Menschenleben waren in Gefahr: In Birmingham zündeten die Brandstifter ausgerechnet einen Mast an, der ein örtliches Notfall-Krankenhaus mit Netz versorgte. Auch in Sachsen brannten bereits Mobilfunkmasten.

Fake News werden über soziale Netzwerke verbreitet

Über verschiedene Social-Media-Kanäle rufen rechte, rechtsextreme und rechtsterroristische Gruppen und Einzelpersonen dazu auf,  Funkmasten betriebsunfähig zu machen. Sie posten Aufforderungen, die Masten zu zerstören, bekunden den Willen, sich zur Wehr zu setzen, aber auch Karten, auf denen eingezeichnet ist, wo vorgeblich Antennen zu finden sind, oder Fotos von vermeintlichen Funkmasten mit Adressen  

Facebook entfernt Fake News zu 5G

Facebook, das größte soziale Netzwerk, reagiert nun auf diese gefährliche Falscherzählung zu 5G. „Im Rahmen unserer Richtlinien gegen gefährliche Falschinformationen entfernen wir falsche Behauptungen, nach denen der 5G-Mobilfunkstandard COVID-19-Symptome verursacht“, so eine Facebook-Sprecherin gegenüber Belltower.News.

Dies schließe Beiträge ein, die falsche Aussagen über Heilmittel, Behandlungen, oder die Schwere des Ausbruchs machen. Dabei steht Facebook in regelmäßigen Austausch mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weiteren Gesundheitsbehörden. Zum anderen arbeitet Facebook mit amtlichen Quellen und Medien zusammen, um seriöse Informationen hoch zu ranken und ihnen Platz einzuräumen.

Facebook im Kampf gegen Falschinformationen zu Covid-19

Es geht dabei allerdings nicht nur um Falscherzählungen zu Covid-19, sondern um zahlreiche Falscherzählungen, die zu körperlichem Schaden führen können. Darunter fallen etwa gesundheitsgefährdende Behauptungen wie „der Konsum von Bleichmitteln heile das Virus“, und Theorien wie die, dass eine physische Distanzierung die Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern könne. Bisher habe Facebook Hunderttausende solcher Falschmeldungen zum Corona-Virus entfernt. Unterstützt wird Facebook dabei durch externe und unabhängige Faktenprüfer*innen. Mittlerweile seien es mehr als 60 Organisationen, die Inhalte in mehr als 50 Sprachen auf der ganzen Welt überprüfen, heißt es dazu in einer Stellungnahme von Facebook.

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Facebook aktiv gegen Falschbehauptungen vorgeht, die zu physischen Schaden führen können. Die Plattform wurde bereits aktiv während eines Masern-Ausbruchs im Pazifikstaat Samoa und während einer Notimpf-Kampagne gegen Polio in Pakistan.

Auch Twitter löscht Fake News zu 5G und Covid-19

Nicht nur Facebook geht momentan aktiv gegen Falscherzählungen zu Covid-19 vor. Auch andere Plattformen bekämpfen Falschmeldungen  konsequenter als zuvor, zum Beispiel Twitter. Am Mittwoch, den 22. April, teilte der Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass er Falschnachrichten die einen Zusammenhang zwischen 5G und Covid-19 herstellen, löschen würde, da solche Desinformationen zur Zerstörung von relevanter Infrastruktur, zu Panik und sozialen Unruhen führen könnten. In der Registerkarte „Entdecken“ sammelt Twitter zudem aktuelle Nachrichten zu Covid-19. „Unsere Suchabfrage zu Covid-19 ist in mehr als 50 Ländern live“, sagt Del Harvey, Leiterin Vertrauen und Sicherheit bei Twitter. 

Google unterdrückt Falscherzählungen

Wer bei Google nach „Coronavirus“ sucht, findet nur mühsam Fake News. Seitenweise werden Informationen von Behörden und seriösen Medien aufgelistet. Die Algorithmen tun, was sie sonst nie getan haben: Sie unterdrücken Falschnachrichten. 

YouTube löscht mehr Videos als üblich

Auch Google-Tochter YouTube übernimmt Verantwortung. Auf Twitter gab YouTube bekannt, dass wegen der vielen Falschbehauptungen zum Corona-Virus mehr Videos als üblich gelöscht würden. Der Grund dafür sei, dass kein Mitarbeiter die vom Algorithmus gelöschten Videos auf tatsächliche Verstöße überprüfen könne. Trotzdem wolle YouTube seine Plattform auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie sicher halten.

Beim Corona-Sucherergebnissen verweist YouTube zudem auf die WHO und lokale Gesundheitsbehörden. Auf der Plattformen werden amtliche Informationen priorisiert behandelt.  Youtube hat angekündigt, zahlreiche vermeintlich medizinische Inhalte zum Coronavirus zu löschen. Dabei geht es um Fehlinformationen über die Verbreitung und Behandlung von Covid-19, die den offiziellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation widersprechen.

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Instagram bietet vertrauenswürdige Informationen an

Wer auf der Fotoplattform Instagram nach „Coronavirus“ sucht, bekommt das Bundesgesundheitsministerium verlinkt und den Instagram-Account der WHO angezeigt. Instagram gehört, wie WhatsApp auch, zu Facebook.

Dark Social, bisher keine Lösungsansätze für das größte Problem

Das wohl aber größte Problem sind Gruppen auf WhatsApp oder Telegram. Besonders hier werden Desinformationen verbreitet. Eine Lösung, wie das Schüren von Hass oder die Verabredung von Straftaten hier verhindert werden können, ist bisher noch nicht in Sicht.

Das Problem hier ist, dass Inhalte in entsprechende Gruppen gepostet werden. Der Informationsfluss in solchen Gruppen ist unabhängig von Algorithmen. Die Informationen gelangen direkt auf die Smartphones der Nutzer*innen – und zwar in dem Moment, in dem ihn jemand postet. Deshalb ist Telegram gerade für Mobilisierungen und für das Schüren von Hass sehr beliebt. Der direkte, ungefilterte Zugang ist dafür perfekt.

 

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