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Desinformations-Trends Diese Falschinformationen gefährden den gesellschaftlichen Frieden

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Symbolbild Desinformationen online. (Quelle: Pixabay / geralt)

Desinformationen sind bewusst gestreute Falschinformationen, die Menschen täuschen und zur gesellschaftlichen Destabilsierung beitragen sollen. Menschen sollen unsicher werden über Sachverhalte – und zu Handlungen gebracht werden, die schlimmstenfalls anderen schaden.

Diese Narrative werden aktuell verbreitet. Also: Bitte nicht teilen oder glauben.

1) Antisemitische Verschwörungserzählungen werden auf die Kriegssituation übertragen, wie sie zuvor auf die Pandemie übertragen worden waren.

  • Das heißt: Der Krieg sei vor allem ein Mittel, um die wahren Ziele der „Globalisten“, d.h. der jüdisch imaginierten Eliten, zu verheimlichen. Welche? Je nach Verschwörungserzählung:
    • Krieg soll verschleiern: Dass Regierungen nicht für ihre Wähler:innen arbeiten, sondern gegen „das Volk“
    • Krieg soll verschleiern: Dass es Corona gar nicht gibt und nie gegeben hat.
    • Krieg soll verschleiern: Dass gerade etwas Monströses, Verschwörerisches umgesetzt wird, etwa der „Great Reset“, der „große Austausch“ oder die „Neue Weltordnung“. Teil der Verschwörung sei entweder nur der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, weil jüdisch, oder Putin und Selenskyj zusammen, weil beide Teil der „Elite“ seien.
    • In QAnon-Kreisen kämpft Putin im Krieg (gern auch imaginiert in Kooperation mit Donald Trump) gegen pädophile Kinderhändler-Ringe, die in der Ukraine operieren.
    • vgl.: Analyse-Papier: COVID-Leugner unterstützen Putins Infokrieg — Deutsche Nazis unterstützen ukrainische Ultranationalisten
  • Gefahr in Deutschland für: Jüdische Menschen. Diese wurden bereits während der Pandemie aufgrund von Corona-Verschwörungsnarrativen angegriffen. Diese Gefahr existiert erneut.

2) Desinformationen über „Russophobie“ in Deutschland

  • Vor allem auf TikTok gibt es viele Berichte von Menschen, die Menschen kennen wollen, denen schreckliche Dinge passiert sind oder die von schrecklichen Dingen gehört haben, die Russen und Russinnen in Deutschland, vor allem durch ukrainische Geflüchtete, widerfahren sein sollen.
  • Auf TikTok ist das Publikum leider gewöhnt, Informationen ohne Quellen geliefert zu bekommen – so geht es hier leicht, auch völlig erlogene Morde zu verbreiten, wie im Fall Daniel (vgl. Russische Propaganda: Die neue Lisa heißt Daniel)
  • Russische Staatsmedien verbreiten diese Desinformationen – aber auch einfach User:innen, die diese Desinformationen glauben, und kremlnahe Desinformationskanäle wie „Neues aus Russland“ auf Telegram.
  • Hier werden auch viele angebliche Kriegsverbrechen aus der Ukraine geteilt, die sich aus Deutschland schwer widerlegen lassen und die Angst anheizen.
  • Gefahr in Deutschland für: Ukrainische Menschen, die als potenziell gewaltbereit und gefährlich dargestellt werden.

3) Übernahme russischer Propaganda

  • Russische Propaganda übertreibt die Menge von Rechtsextremen in der Ukraine, stellt alle Ukrainer:innen als potenzielle Nazis da, vor denen alle sich schützen müssten – auch, wenn sie als Geflüchtete nach Deutschland kämen.
  • Gefahr in Deutschland für: Ukrainische Menschen, die als rechtsextrem und potenziell gefährlich dargestellt werden.
  • Russische Propaganda verbreitet viel LGBTQIA*-Hass durch Kriegsrhetorik wie der Ukraine und der Nato als „gay states“, Sprüchen von „gayropa“
  • Gefahr in Deutschland: Abwertung, die eine Legitimation für Hass gegen LGBTQIA*sein kann.

4) Die „ungeimpften Ukrainier“

  • Vor allem Impfgegner:innen-Medien verbreiten, die meisten Ukrainer:innen seien nicht geimpft und würden sich auch nicht impfen lassen wollen.
  • Die Impfgegner:innen erhoffen sich hier offenbar Unterstützung für ihre Position.
  • Es könnte aber auch eine Versuch sein, Angst vor ukrainischen Geflüchteten zu schüren und damit dafür zu sorgen, dass diese nicht mehr so viel Unterstützung bekommen wie zuvor.

 5) „Pseudo-Ukrainier“

  • Rechtsextreme und verschwörungsideologische Blogs suchen nach People of Colour unter den Geflüchteten aus der Ukraine, um zu suggerieren, dass sich hier Menschen ungerechtfertigterweise Zugang zu einem Aufenthalt in Deutschland / Europa erschlichen, die gar keine Ukrainer:innen seien – als sei es undenkbar, dass es auch POC in der Ukraine gibt (vgl. Rassismus an der Grenze: „Sie haben uns wie Müll behandelt“)
  • Gefahr in Deutschland für: POCs aus der Ukraine, denen die Rechtmäßigkeit ihrer Flucht abgesprochen wird, um damit Rassismus zu schüren.

 

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