Weiter zum Inhalt

Was ist Gruppenbezogene Menschenfeindichkeit?

Der Begriff „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (GMF) bezieht sich auf Abwertungen, die Menschen erleiden, weil sie Gruppen zugeordnet werden. Die GMF-Forschung beobachtet Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Antiziganismus, Homophobie, Sexismus, Feindlichkeit gegenüber Behinderten, Obdachlosen und Arbeitslosen (Heterophobie = Angst vor Menschen, die als „anders“ definiert werden), das Pochen auf Etabliertenvorrechte.

 
Demonstration "NSU-Terror: Staat und Nazis Hand in Hand – Rassismus in der Gesellschaft bekämpfen!", Berlin 2014 (Quelle: flickr / Creative Commons / Sozialfotografie StR)

Gruppenbezogen menschenfeindlich sind nicht nur Rechtsextreme – diese Vorurteile und Abwertungen ziehen sich durch die ganze Gesellschaft.

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) umfasst also Einstellungen, die Feindlichkeit gegenüber Gruppen von Menschen ausdrücken. Die Forschungsgruppe der Universität Bielefeld um Professor Wilhelm Heitmeyer und Professor Andreas Zick stellte außerdem in der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ fest, dass es sich um ein Syndrom handelt – das heißt, die verschiedenen Faktoren beeinflussen und verstärken sich gegenseitig. Wer zu einer Art der Abwertung neigt, ist auch schneller bereit, eine weitere Gruppe abzuwerten. Dies heißt aber auch: positive Einstellungsänderungen haben weitreichende Auswirkungen für das gesellschaftliche Zusammenleben.

| Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – der wissenschaftliche Hintergrund

| Zahlen zur Verbreitung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

| Alle Artikel zu GMF

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für alle zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sind immer frei verfügbar und verschwinden nie hinter einer Paywall. Dafür brauchen wir aber auch deine Hilfe.
Bitte unterstütze unseren Journalismus, du hilfst damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

2020-12-17-trusttheplan-tit

dehate-report „QAnon in Deutschland“ QAnon, Verschwörungsideologien und Antisemitismus

QAnon saugt andere Verschwörungsideologien auf wie ein Schwamm und integriert sie ins eigene Weltbild. Eine Grunderzählung dabei bleibt ein tief…

Von
zeittext

Herrn Chans Kampf in Cottbus

Viele Migranten in Deutschland erleben Vorurteile und Rassismus. Wie gehen sie damit um? Mit diesen Blicken, Worten, Rangeleien oder sogar…

Von
Hart erkämpft: Seit 2012 erinnert das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas an den Porajmos

Bau der City-S-Bahn Wird das Denkmal für Sinti* und Roma* zu einer Dauerbaustelle?

Die neue „City-S-Bahn“ gilt als eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Deutschen Bahn in Berlin. Doch auf der Trasse liegt das…

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.