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Von uns hatten Sie es schon 2017 erfahren Xavier Naidoo ist ein Antisemit

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Einer von vielen Tiefpunkten: Im April 2020 weint Naidoo auf Social Media um "die Kinder", die von "Eliten" in Kellern gefoltert werden, um ihre Blut zu trinken - eine antisemitische Verschwörungserzählung aus dem QAnon-Umfeld. (Quelle: Screenshot YouTube)

Als eine Referentin der Amadeu Antonio Stiftung bei einem Vortrag 2017 in Mannheim um eine Einschätzung gebeten wurde, verwies sie auf Naidoos Liedtexte, von denen einige mit antisemitschen Metaphern und Dog Whistles gespickt sind, und kam zu dem Schluss, wer derart antisemitische Narrative verwende, der müsse man auch einen Antisemiten nennen.

Naidoo war damals gegen die Aussage vor Gericht gegangen und hatte gewonnen, doch inzwischen hat er Telegram mit Hass über „die Juden“, ohne Verklausulierung vollgeschrieben und zahlreiche Videos zu antisemitischen Verschwörungserzählungen, etwas aus dem QAnon-Umfeld, gedreht, und damit selbst bestens belegt, dass er ein Antisemit ist. Das Bundesverfassungsgericht kam nun zu dem Urteil, die Einschätzung, Naidoo sei Antisemit, sei von der Meinugsfreiheit der Referentin gedeckt. Das finden wir allerdings auch!

Gerade auf seinen Telegram-Channel hat Naidoo ab 2020 praktisch alle antisemitischen Verschwörungserzählungen verbreitet, die es gibt.

Meist nutzt Naidoo meist sekundären Antisemitismus, um jüdische Menschen zu delegitimieren. Zu den gängigen Tropen gehören: Trivialisierung des Holocausts; die Unterstellung, dass Juden unehrlich oder betrügerisch sind; Verschwörungsnarrative über eine „Neue Weltordnung“ oder globalistische Eliten; Okkultismus und/oder Satanismus. Anti-Israel-Narrative werden von Naidoo genutzt, um den modernen jüdischen Staat und die Juden insgesamt zu delegitimieren. Naidoo kreiert eine eigene Art von Antisemitismus, die er aus einer Vielzahl von historischer Fehlinformationen oder Desinformationen konstruiert. Seiner Ansicht nach sind die heutigen Juden keine „echte“ Juden.

Naidoo kombiniert seine antisemitischen Tropen regelmäßig mit aktuellen Ereignissen. So verbreitet er etwa im Sommer 2020, der jüdische Schwiegersohn von Donald Trump, Jared Kushner, sei „in Wirklichkeit“ Satanist – eine beliebte antisemitische Narration, Juden:Jüdinnen mit Satanismus in Verbindung zu bringen.

Immer wieder kommt er zum Narrativ zurück, Juden:Jüdinnen seien unehrlich und betrügerisch. So meint er, die heutigen Juden:Jüdinnen seien keine wirklichen Juden:Jüdinnen.

Außerdem postet er wieder und wieder, Jüdinnen:Juden hätten die Sklaverei erfunden und seien damit die Feinde aller Schwarzen Menschen und der Sklavenhandel ist für ihn „der schwarze Holocaust“, eine Trivialisierung des tatsächlichen Holocausts.


Oder er nennt George Soros, der immer wieder von Verschwörungsideolog:innen als Symbol von „mächtigen, strippenziehenden Juden“ verwendet wird, einen „falschen“ Juden aus Khazar.

Auch den Zentralrat der Juden in Deutschland greift er entsprechend an:

Wer solche Dinge schreibt, ist ein Antisemit und muss sich auch als solcher bezeichnen lassen.

Wer mehr in die Materie einsteigen möchte: Wir haben auch auf Belltower.News den einen oder anderen Artikel über Naidoos Abstieg in Verschwörungswelten und Rechtsextremismus geschrieben, vom Adrenochrom-Videos bis zu den Kooperationen mit rechtsextremen Bands.

Gute Analyse zum QAnon-Video:

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