Ein 19-Jähriger plante offenbar einen Anschlag auf die Synagoge in Halle. Bei der Festnahme in der Schweiz wurde auch eine funktionsfähige Langwaffe sichergestellt. Bereits 2019 wollte ein Rechtsterrorist in die Synagoge eindringen, um dort Menschen zu töten. Es war der Beginn der Gamification von Terror in Deutschland.
„Bei dem Attentat hat es mich als Jüdin getroffen. Aber die vom Angeklagten repräsentierte Gesinnung trifft mich auch als Migrantin, als Frau und als Teil der deutschen Gesellschaft.“
Das Urteil ist gefallen: Der Halle-Attentäter wird zu einer lebenslangen Haftstrafe mit Sicherheitsverwahrung verurteilt. Doch die Nebenklage zeigt sich von der Begründung des Senats enttäuscht: Der Anschlag sei entpolitisiert worden und die Angriffe auf Aftax Ibrahim und İsmet Tekin wurden nicht als versuchter Mord gewertet.
Der Angeklagte hat das letzte Wort im Prozess: Seine Hasstirade dauert kaum drei Minuten, bevor er die Shoah leugnet und von der Nebenklage unterbrochen wird. Unser Bericht aus dem Gerichtssaal.
Der Halle-Prozess neigt sich dem Ende zu, doch die Netzwerke, Ideologie und Radikalisierung des Angeklagten bleiben weitgehend unaufgedeckt. Das kritisieren Überlebende des Anschlags in ihren Plädoyers. Unser Bericht aus dem Gerichtssaal.
Vier Rechtsanwält*innen der Nebenklage hielten am 2. Dezember 2020 ihre Schlussplädoyers. Dabei geht es vor allem um Schuld: Die Schuld des Angeklagten, die Schuld der Familie des Angeklagten und die Mitschuld der Gesellschaft. Unser Bericht aus dem Gerichtssaal.
Der Halle-Prozess neigt sich dem Ende zu: Am 1. Dezember 2020 hielt die Nebenklage ihre ersten Schlussplädoyers. Sie betonte dabei die Online-Vernetzung des Angeklagten – und fand für den Generalbundesanwalt scharfe Worte. Unser Bericht aus dem Gerichtssaal.
Am 19. Verhandlungstag werden zwei Sachverständige vor Gericht geladen: Die Autorin Karolin Schwarz und ein BKA-Beamter. Das sorgt für einen großen Kontrast: Schwarz zeigt den Behörden, wie eine ausführliche Ermittlungsarbeit tatsächlich aussieht. Später sorgt ein Antrag des Verteidigers für Aufruhr: Er will eine Aussetzung des Verfahrens bewirken. Er dürfte allerdings erfolglos bleiben. Unser Bericht aus dem Gerichtssaal.
Wie steht es um die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland, fast ein Jahr nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle? Was hat sich getan und vor allem, was muss noch geschehen?
Auf der Mahnwache vor dem Landgericht in Magdeburg, spricht Kamil Majchrzak über die Nachwirkungen der Gewalterfahrungen in den Familien von NS-Verfolgten, seine Erlebnisse während der Baseballschlägerjahre und Einschätzungen zum Halle-Prozess.
Am 21.07.2020 beginnt vor dem Oberlandesgericht Naumburg der Prozess gegen Stephan B., der einen Anschlag auf die Synagoge in Halle und einen Imbiss ausübte, dabei zwei Menschen ermordete und weitere verletzte. Viele Fragen sind offen.
Ezra Waxman ist einer von insgesamt 43 Nebenkläger*innen im Prozess gegen den rechtsextremen Halle-Attentäter. Zum Tatzeitpunkt befand er sich in der Synagoge, die der Täter angriff. Ein Gespräch über die religiöse Bedeutung des Anschlags, die Begegnung mit dem Täter und die unterschiedlichen Aspekte von jüdischer Erinnerung und Identität.
İsmet Tekin ist einer von 43 Nebenkläger*innen im Prozess gegen den Attentäter des Halle-Anschlags. Ein Gespräch über die Folgen des Anschlags, das Recht auf Aufklärung und die Hoffnung auf eine gemeinsame und solidarische Zukunft.
Jeremy Borovitz ist einer von 43 Nebenkläger*innen im Prozess gegen den Attentäter des Halle-Anschlags. Ein Gespräch über die eigene Rolle während des Anschlags, fehlende Sensibilität seitens der Polizei und die gesellschaftliche Verantwortung als Nebenkläger im Gerichtsverfahren.
Naomi Henkel-Gümbel ist eine von 43 Nebenkläger*innen im Prozess gegen den Attentäter des Halle-Anschlags. Ein Gespräch über offene Fragen, die eigene Rolle in der Aufarbeitung und solidarische Bündnisse.
Die Rabbinerin Rebecca Blady ist eine der 40 Nebenkläger*innen im Prozess gegen Stephan B. Ein Gespräch über verlorenes Vertrauen, familiäres Trauma und die Rolle der Nebenklage im anstehenden Gerichtsverfahren.
Ezra Waxman is one of 43 co-plaintiffs in the trial against the far-right Halle-attacker. A conversation about the religious meaning of the attack, personally facing the attacker and conflicting aspects of collective Jewish memory and identity.
Ten court dates in, the trial against the far-right Halle shooter has been marked by a lacklustre investigation and a string of poor expert testimonies from the authorities. But while the attacker attempts to use the trial as a platform for his antisemitic ideology, the survivors have had a far greater impact through their moving statements – and harsh words for the police. A half-time report.
İsmet Tekin, owner of the “Kiez Döner” kebab shop, is one of 43 plaintiffs in the trial against the far-right Halle shooter. We spoke with him about the consequences of the attack and his motivations for joining the trial.
Max Privorozki is president of the Jewish Community in Halle and one of 43 plaintiffs in the trial against the far-right and antisemitic Halle shooter. A discussion about community work after the attack, Privorozki’s own role as a co-plaintiff and the challenges of security measures for Jewish communities.
Rabbi Jeremy Borovitz is one of 43 co-plaintiffs in the trial against the far-right Halle-attacker. A conversation about his own role during the attack, the lack of sensitivity on behalf of the police and his social responsibility as a co-plaintiff in the court proceedings.
Adiraxmaan Aftax Ibrahim is one of 43 co-plaintiffs in the trial against the far-right Halle attacker. We spoke with him about the consequences of the attack, his experiences of racism in Germany and why it’s important to politically recognise racist attacks.
Conrad Rößler is one of 40 co-plaintiffs in the trial against the far-right Halle-attacker. A conversation about coping strategies, the attack’s political dimension and social responsibilities.
Rabbi Rebecca Blady is one of the 40 co-plaintiffs in the trial against the far-right Halle-attacker. A conversation about lost trust, family trauma and the meaning of being a co-plaintiff in the upcoming trial.
Anderhalb Wochen nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle bleiben grundlegende Reaktionen auf den Anschlag holzschnittartig: Staatliche Akteure fordern…
Während in Deutschland auch 2019 noch jeder Attentäter reflexhaft zum „Einzeltäter“ kleingeredet werden soll, trifft und inspiriert sich eine internationale…
Der antisemitische Attentäter von Halle steht mit seiner Tat in der Tradition einer neuen Form des rechten Terrorismus, deren Keimzelle eine von Rechtsextremismus, Antisemitismus und toxischer Männlichkeit geprägte Netzgemeinde ist. Stephan Balliet ist ein Beispiel für die zunehmende „Gamification“ des Hasses.
In Halle gab es einen Terroranschlag auf eine Synagoge und einen jüdischen Friedhof. Ein Mann wurde in einem Döner-Imbiss ermordet. Eine Frau wurde in der Nähe des Friedhofs getötet. Eine Person wurde bisher festgenommen. Die Generalbundesanwaltschaft geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus.