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Statistisch fast täglich eine Rechtsrock-Veranstaltung in Deutschland

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Besucher des rechtsextremen "Schild und Schwert"-Festivals in Ostritz (Quelle: BTN/za)

Rechtsextreme Musik live zu erleben bedient aktionistische Teile der rechtsextremen Szene, die ihre Ideologie mit „Kamerad*innen“ feiern wollen und dabei – in der Regel – den Kick des Verbotenen, Verschworenen spüren wollen. Oft sind die Veranstaltungen konspirativ organisiert, Veranstaltungsorte werden erst kurz zuvor an Teilnehmer*innen kommuniziert und das Betreten ist erst nach Kontrollen durch die Veranstaltenden und/oder die Polizei möglich. Wer diese Hürden überwunden hat, kann dann mit Gleichgesinnten Rassismus, Antisemitismus oder Hass auf Demokratie und Staat zelebrieren. Das gefällt Rechtsextremen so gut, dass sich daraus für die rechtsextreme Szene eine gute Einnahmequelle ergeben hat.

Der Verfassungsschutz erfasst Konzerte, Liederabende und „sonstige Musikveranstaltungen“ der Szene – das sind etwa Parteiveranstaltungen oder Kampfsport-Events mit Livemusik. Im Jahr 2018 gab es – nach aktueller Fassung – insgesamt 320 rechtsextreme Musikveranstaltungen, darunter 70 Konzerte, 108 Liederabende und 142 „sonstige Musikveranstaltungen“.

Insgesamt haben rund 29.400 Rechtsextreme diese Veranstaltungen besucht: rund 8.000 waren bei den Konzerten, 3.700 bei den Liederabenden und, 17.600 bei den „sonstigen Musikveranstaltungen“.

Von der Polizei aufgelöst wurde übrigens keine dieser Veranstaltungen – wohl aber 6 im Vorfeld verboten (in Sonneberg/Thüringen, Nohra/Thüringen, Prenzlau/Brandenburg, Memmimgen/Bayern, Allstedt-Sotterhausen/Sachsen-Anhalt und Burg/Brandenburg). 3 Konzerte in Leipzig, Ronneburg/Thüringen und Eibenstock/Sachsen wurden verhindert.

69 Tonträger mit rechtsextremen Inhalten wurden von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.

Im Jahr 2017 gab es weniger Konzerte (296), aber fast etwas mehr Teilnehmer*innen (29.700), 2016 waren es 252 Konzerte und 30.000 Teilnehmer*innen.

Zu den in der rechtsextremen Szene besonders beliebten Bands 2018 (gemessen an besonders vielen Auftritten) gehörten

 

Mehr

Einen ausführlichen Bericht zur Rechtsrock in Thüringen 2018 hat die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus „mobit“ veröffentlicht:

 

Die „Kleinen Anfragen“ der Bundestagsfraktion der „Linken“ zu Rechtsextremismus veröffentlicht Petra Pau:

 

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