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18. Juni 2008 … Nach dem Rechten sehen

Eine Hotline für homosexuelle Opfer rechter Gewalt in Brandenburg, eine Reportage über das Schicksal von zwei berühmten Sportlern im Nationalsozialismus und eine Anti-Antifa-Aktion auf einer Neonazi-Website.

 

Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de

In Brandenburg gibt es jetzt einen Notruf für homosexuelle Opfer rechter Gewalt, berichtet der Tagesspiegel. Das Überfalltelefon wurde am Dienstag in Potsdam offiziell frei geschaltet. Die Opfer erhalten je nach Bedarf Hilfe bei der Verarbeitung des Gewalterlebnisses, werden zur Polizei oder zum Gericht begleitet und bekommen auf Wunsch einen Rechtsanwalt vermittelt.

Seitdem ein Sexualstraftäter nach einer Justizpanne wieder auf freiem Fuß und in eine brandenburgische Kleinstadt zurückgekehrt ist, gibt es lin der Bevölkerung lautstarke Proteste, berichtet die tageszeitung. Auch NPD-Parolen wie „Todesstrafe für Kinderschänder“ fallen dabei. Manche fürchten Selbstjustiz.

Der Boxer „Rukeli“ Trollmann und der HSV-Fussballer Tull Harder waren in der Weimarer Republik Stars in ihren Sportarten, schreibt Spiegel online in einer bewegenden Reportage. Trollmann kam 1942 als Sinto ins Konzentrationslager Neuengamme, Tull Harder ging zur SS und als Aufseher nach Neuengamme. Trollmann wurde 1944 in einem Außenlager von Neuengamme ermordet.Tull Harder wurde noch vor Kriegsende als Kommandant in das KZ Ahlem bei Hannover versetzt.

Eine Liste mit Unterschriften und Adressen von GegnerInnen der Schließung des RBB-Radio-Sender „Multikulti? ist auf der Neonaziwebsite „Altermedia? veröffentlicht worden, hat die tageszeitung recherchiert. Die Unterschriften sollen aus einem Studentencafé an der Technischen Universität Berlin gestohlen worden sein. Ein Foto zeigt unscharf eine Unterschriftenliste, auf der Namen und auch Adressen der Unterzeichner zu erkennen sind.

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