Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de
Rund 100.000 Brandenburger haben die beiden rechtsextremen Parteien in die Kommunalparlamente gewählt. Die Berliner Morgenpost berichtet über die Reaktionen auf die neue Präsenz von DVU und NPD. Der ?Deutschlandpakt? zwischen den beiden rechtsextremen Parteien scheint derweil bereits zu bröckeln, berichtet der Tagesspiegel.
Österreich debattiert über die Gründe für den Rechtsruck. Derweil blickt die europäische Rechte zufrieden auf die Alpenrepublik, während andere sich kritisch zu Wort melden. Über die unterschiedliche Stimmen berichten die Wiener Zeitung, die Markenzeitung und der Spiegel.
Es ist einer der immer wieder hervorgeholten Mythen der Neonazis: Der angezweifelte Selbstmord von Rudolf Heß. Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Tod 1987 hat der letzte Beichtvater des Hitler-Stellvertreters sein bisheriges Schweigen gebrochen, berichtet die afp.
Hakenkreuze, „Heil!“-Rufe, Nazi-Fahnen – in vielen deutschen Fußballstadien verbreiten Neonazis unverhohlen ihre braunen Überzeugungen. Die SWR-Dokumentation „Gefahr von Rechtsaußen“ dokumentiert akribisch, wie erschreckend alltäglich rechtsextremes Gedankengut beim Fußball geworden ist, berichtet der Spiegel. Um Fußball und Rassimus geht es auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Theo Zwanziger, Präsident des DFB ist auf Reisen in Thüringen, Sachsen, und Sachsen-Anhalt. Und noch mehr Fußball: Vergangenheitsbewältigung steht auf dem Spielplan: Das neue Buch „Hakenkreuz und rundes Leder“ zeigt die Laufwege der DFB-Mitglieder im Nationalsozialismus – und danach-, berichtet die taz.
Der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich hat sich einen Maulkorb eingefangen. Fenrich und andere CDU-Politiker hatten sich kritsch gegenüber einem Anwalt geäußert, der immer wieder Neonazimandanten betreut. Jetzt ist es Fenrich nicht mehr erlaubt zu sagen: „Dass jemand, der die Interessen der NPD vertritt, dass der Mitglied in der CDU ist, da muss ich sagen, das finde ich in höchstem Maße bedenklich.“ Das Oberlandesgericht bestätigte damit ein vorheriges Urteil, wie ka-news berichtet.
Kritische Stimmen durch Gewalt einschüchtern? In Mügeln wurde in der Nacht zum Sonntag ein 35jähriger Mann zusammengeschlagen. Er hatte in der ARD-Dokumentation „Der Tag, als der Mob die Inder hetzte? Aussagen gemacht, berichtet die Leipziger Volkszeitung.
Gegenaktivitäten
Während noch viele gebannt die Wahlergebnisse beobachteten, wurde im brandenburgischen Blankenfelde bereits demonstriert: Wie die Märkische Allgemeine berichtet, zogen rund 50 Antifaschisten spontan weger der „teilweise erschreckenden Wahlergebnisse der rechtsextremen Parteien NPD und DVU? durch die Stadt.
Die Attacke Rechtsradikaler auf ein Jugendcamp in Schwalm-Eder, bei dem eine 13-Jährige lebensgefährlich und ihr Bruder leicht verletzt wurden, hatte am Montag ein Nachspiel im Kreistag: Alle Fraktionen verabschiedeten gemeinsam eine Resolution gegen Rechtsradikalismus. Nicht nur eine politische Absichtserklärung, berichtet die HNA.
