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Grimme Online Award 2017 Preise gegen Hass im Netz

Am Freitag wurden in Köln zum 17. Mal die Grimme Online Awards verliehen. Dabei sollen herausragende Internet-Angebote ausgezeichnet werden.  Gleich zwei Preise konnten die „Datteltäter“ mit nach Hause nehmen. Die Gruppe veröffentlicht Videos wie „6 Situationen, die Muslime im Ramadan kennen“ oder „Haramstufe Rot: Wer sind diese Facebook-Imame“.

 
Screenshot vom YouTube-Kanal der Datteltäter

Mit Satire und Humor sollen auf dem Kanal Vorurteile gegenüber Muslimen ausgeräumt werden. Die meisten der Macher kommen aus Berlin; Muslime und Nicht-Muslime, Frauen und Männer. Dabei ist zum Beispiel die Poetry-Slammerin Nemi El-Hassan. Das Ziel der Gruppe: ein „neues Satire-Kalifat im Herzen der YouTube-Szene.“ Vorurteilen gegen Muslime wird der „Bildungsdschihad“ erklärt.

Damit schließen die Datteltäter eine Lücke. Der sogenannte „Islamische Staat“ weiß genau, wie mit sozialen Medien und YouTube umzugehen ist, genauso wie salafistische Prediger. Muslime, die sich gegen Islamismus, Extremismus und Vorurteile einsetzen, waren allerdings auf YouTube bisher eher schlecht aufgestellt. Das wurde von der Grimme Online-Jury belohnt. Zusätzlich erhielt die Gruppe auch noch den Publikumspreis.

Außerdem wurde auch die Facebookgruppe #ichbinhier ausgezeichnet. Mittlerweile über 35.000 Mitglieder werden aus der Gruppe heraus koordiniert und gehen gezielt in Diskussionen unter Artikeln und in Kommentarspalten, die von Hetzern, Flüchtlingsfeinden und Rassisten gekapert worden sind. Mit Argumenten, viel Geduld und Durchhaltevermögen schaffen sie es so, Diskussionen zu drehen und die Bühne eben nicht mehr denen zu überlassen, die am lautesten und empörtesten schreien.  Im April hat Belltower.News bereits mit Mitgründer Hannes Ley gesprochen, der das Ziel der Gruppe so erklärt: „Subjektiv würde ich sagen, dass die Stimmung besser geworden ist, seit es uns gibt. (…) Unser Ziel ist erstmal eine Stimmung herzustellen, bei der diskutiert werden kann. Dann kann man erst über praktische Lösungen nachdenken. Ob das in den Kommentarspalten möglich ist, weiß ich nicht. Auf der anderen Seite wollen wir auch Druck auf die Medien machen. Dadurch, dass wir auf Hate Speech aufmerksam machen, sind Facebook und staatliche Akteure gezwungen, zu reagieren.“

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