Lexikon: Antislawischer Rassismus
Antislawischer Rassismus trifft Menschen, die in Deutschland als „Russen“ oder „Russinnen“ gelesen werden – meist wegen ihrer Sprache oder ihres Akzents. Betroffen sind nicht nur Russen:Russinnen selbst, sondern auch russischsprachige Migrant:innen aus allen ehemaligen Teilrepubliken der riesigen Sowjetunion, z.B. aus der Ukraine, aber auch Russlanddeutsche Spätaussiedler:innen und jüdische Kontingentflüchtlinge – zwei Gruppen, die in der Sowjetunion Opfer staatlich verordneter Unterdrückung waren. Rassistische Anfeindungen gegen Menschen, die aus Russland oder anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks stammen, haben in Deutschland eine lange Tradition: Menschen einer vermeintlichen „slawischen Rasse“ wurden in der Zeit des wilhelminischen Kaiserreichs und im Nationalsozialismus abgewertet, verfolgt, angegriffen und getötet.