Wenn Thierry Sebaganwa, Überlebender und Zeuge des Genozids an den Tutsi in Ruanda, über die Shoah spricht, kann er atmen. Von seinen eigenen Erfahrungen zu berichten, war ihm lange Zeit unmöglich. Seit 2005 unterhält er ein Museum über die Shoah, das „Schalom House“.
Film und Fernsehen sind wichtige Unterhaltungsmedien in Deutschland. Doch besonders hier sind Filmschaffende recht unsensibel, wenn es um die Reproduktion von diskriminierenden Stereotype geht und das trifft in erschreckend hohem Maße auf die Verbreitung antiziganistischer Klischees zu.
Sinti und Roma werden im Film immer noch viel zu häufig als Kriminelle oder feindlich gesinnte Fremde dargestellt. So werden Stereotype und Vorurteile reproduziert, die etwa in der Literatur seit Jahrhunderten wirksam sind. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Antiziganismus und Film ist bisher nebensächlich geblieben. Eine Konferenz in Berlin will das nun ändern.
Im Juni 1943 wurde Berlin für “judenrein” erklärt. Rund 7.000 Juden und Jüdinnen konnten jedoch vorerst der Deportation entgehen. Sie tauchten unter, wurden unsichtbar. 1.700 von ihnen überlebten. In “Die Unsichtbaren – Wir wollen leben” werden vier dieser 1.700 Schicksale erzählt.
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wirft dem staatlich geförderten Kinderfilm “Nellys Abenteuer“ Antiziganismus vor – zu Recht. Dieser Film strotzt nur so vor rassistischen Stereotypen und es ist ein Armutszeugnis, dass diese während der Entwicklung des Films nicht bemerkt wurden. Noch erschreckender: Die Verantwortlichen sind sich bis heute keiner Schuld bewusst. Der Film soll bald im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal ausgestrahlt werden.