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Lexikon: Halbe

Der Waldfriedhof Halbe in Brandenburg ist eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Nach der Wende wird der Friedhof Halbe zu einem Treffpunkt von Alt- und Neonazis. Höhepunkte waren die Aufmärsche zum Volkstrauertag 1990 und 1991 mit mehreren tausend Teilnehmenden der rechten Szene. Mit ihrer Gedenkveranstaltung für die gefallenen Soldaten der Wehrmacht, Waffen-SS und Volkssturm knüpfen sie an die zuerst in der Weimarer Republik eingeführten „Heldengedenken“ an. Die Versammlungsbehörde verbot diese Versammlungen in Halbe zunächst, scheiterte aber ab 2003. Das „Heldengedenken“ in Halbe wurde ein fester Termin für Rechtsextreme, meist organisiert vom Kameradschaftsverbund Widerstand Nord. Die Wohnbevölkerung wehrte sich gegen die Aufmärsche. 2006 wurde das Gräberstätten-Versammlungsgesetz erlassen, das fortan Aufmärsche auf Grabstätten verbot.

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Kein Gedenken mehr in Halbe?

Der Waldfriedhof im brandenburgischen Halbe soll Rechtsextremen endgültig als Wallfahrtsort entrissen werden. Eine Expertenkommission hat dafür ein Konzept entwickelt, das am Montag an den brandenburgischen Landtagspräsidenten übergeben wurde. Ist jetzt endlich Schluss mit dem „Heldengedenken“ in Halbe?

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