Weiter zum Inhalt

2. Juli 2008 … Nach dem Rechten sehen

Rechtsextreme Straftaten und Fussball, Streit um Thor-Steinar-Laden in Leipzig und Bauvorhaben des Firmeninhabers in Königs Wusterhausen (Brandenburg) sowie Straßenparade gegen Rechtsextremismus bei Kommunalwahlen.

 

Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de

Die ZEIT untersucht heute den Zusammenhang zwischen Fussball, Patriotismus und nationalistischer Zuspitzung. Zwei Jahre nach der Fußball-Weltmeisterschaft sind laut Bundesinnenministerium die Gesamtzahlen rechtsextrem motivierter Straftaten um 14 Prozent auf 18.142 Fälle gestiegen ist – ein neuer Höchststand.

In Burg bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) randalierten nach dem EM-Endspiel Informationen der Volksstimme rund 20 Neonazis sowie ebensoviele Aktivisten der verbotenen Hooligangruppe „Blue White Street Elite“. Die Rechtsextremen griffen Polizeiwagen und Polizisten an. Bei weiteren Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und frustrierten Fans u.a. in Magdeburg ist eine Beteiligung von Rechtsextremisten unklar.

Leipziger Richter verhandeln am Donnerstag, ob eine „Tönsberg“-Filiale der bei Rechtsextremisten beliebten Kleidermarke Thor-Steinar schließen muss. Wie die tageszeitung schreibt, waren Verhandlungen über eine freiwillige Räumung des Thor-Steinar-Ladens gescheitert. Daher hatten die Vermieter den Ladenbetreibern im Dezember 2007 fristlos gekündigt. Die Begründung: Bei der Anmietung sei die Immobilienfirma getäuscht. Nach den Verhandlungen vor dem Leipziger Landgericht veranstaltet das „Ladenschluss“-Bündnis eine Kundgebung am „Tönsberg“-Laden unter dem Motto „Time to say goodbye“.

Informationen der Märkischen Allgemeine zufolge, plant Uwe Meusel offenbar den Ausbau eines zweistöckigen Wohnhauses in Königs Wusterhausen (Brandenburg). Meusel ist Chef der Firma Mediatex und für die Modemarke Thor Steinar verantwortlich.Die Objektgröße und Geschäftstätigkeit von Meusel seien Anlass für die Spekulationen, dass dort ein Schulungsheim der rechtsextremen NPD entstehe, so die Zeitung. Meusel bestreitet derartige Pläne, die Stadt überprüft inzwischen das Bauvorhaben.

Gegenaktivitäten

Unterstützt vom Bernauer Netzwerk für Toleranz und Weltoffenheit organisiert u.a. der Jugendtreff Dosto am 12. Juli eine Straßenparade unter dem Motto „Keine Stimme den Nazis“ in Bernau (Brandenburg). Wie die Märkische Oderzeitung berichtet, wollen die Jugendlichen besonders in Bezug auf die bevorstehenden Kommunalwahlen in Brandenburg ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzen.

Belltower.News macht gemeinnützigen Journalismus, denn wir klären auf und machen das Wissen von Expert*innen zu Antisemitismus, Rassismus und
Rechtsextremismus und allen anderen Themen der Amadeu Antonio Stiftung für alle zugänglich.
Unsere Reportagen, Recherchen und Hintergründe sind immer frei verfügbar und verschwinden nie hinter einer Paywall. Dafür brauchen wir aber auch deine Hilfe.
Bitte unterstütze unseren Journalismus, du hilfst damit der digitalen Zivilgesellschaft!

Weiterlesen

Nach Angriff in Halle/Saale

Anti-semitic attack in Halle The „Gamification“ of Terror – when hate becomes a game

„Hello, my name is anon, and I think the holocaust never happened“, says Stephan Balliet into a camera before killing…

Von
2019-10-03 WfD 2 (1354)

Podcast Der „Hasshändler“ aus Halle

Ein neuer Podcast beleuchtet einen bekannten Neonazi aus Sachsen-Anhalt. Wie gehen Justiz, Gesellschaft und Medien mit der Dauerprovokation von Sven Liebich um?

Von
IB-Demo-Halle

Sieg für die Demokrat*innen in Halle Die „Identitäre Bewegung” gibt ihr „Haus Flamberg” auf

Es sollte das Vorzeigeprojekt der „Identitären Bewegung” werden: Das „Haus Flamberg”, 2017 in Halle selbstbewusst neben der Universität platziert mit…

Von

Schlagen Sie Wissenswertes in unserem Lexikon nach.