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25. August 2008…Nach dem Rechten sehen

NPD-Aufmarsch in Berlin, Tierpraxis als bayerische Wahlkampfzentrale, ein Rechtsrock-Konzert in Rostock.

 

Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de

Hunderte Menschen haben am Sonnabend in Neukölln gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD demonstriert – Netz-gegen-Nazis.de berichtete. Es gab acht Festnahmen. Gegen einen stadtbekannten Rechtsextremisten wurde ein bestehender Haftbefehl vollstreckt. Fünf Anhänger der linken Szene kamen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht in Gewahrsam, zwei weitere wegen Landesfriedensbruch.

Seit dem gescheiterten Verbotsverfahren im Jahr 2003 hat sich die Mitgliederzahl der NPD im Saarland offenbar fast verdoppelt, das berichtet die Saarbrücker Zeitung. Ende 2003 hatte die NPD nach Angaben des Verfassungsschutzes 80 Mitglieder, Ende 2004 90 und Ende 2005 110 Mitglieder. Im November 2007 hatte Innen-Staatssekretär Gerd Müllenbach in einem von 122 NPD-Mitgliedern an der Saar gesprochen.

Die NPD hat im niederbayerischen Straubing ihre erste Wahlkampfzentrale in Bayern eingerichtet, das schreibt die Süddeutsche Zeitung. Wie das Landesamt für Verfassungsschutz bestätigt, hat die Partei Anfang August die ehemaligen Praxisräume des Straubinger Skandal-Tierarztes Roland Fechter bezogen. Sie verfügt damit erstmals seit Schließung der alten Münchner NPD-Geschäftsstelle vor neun Jahren wieder über Büroräume im Freistaat.

Mit Bierkästen und Feuerlöschern sind in Rostock Besucher eines rechten Rockkonzerts auf Polizisten losgegangen, die die Veranstaltung auflösen wollten, das berichtet der Tagesspiegel. Mehr als 30 Neonazis wurden festgenommen ? darunter auch gewaltbereite Rechtsextreme aus Berlin.

Gegenaktivitäten

Zahlreiche Einwohner von Templin, so die Märkische Allgemeine Zeitung, wollen über rechtsextreme junge Männer und Frauen in der Stadt künftig nicht mehr hinwegsehen, als gäbe es sie nicht. „Und nicht wegsehen bedeutet wiederum: Mut beweisen und handeln?, appellierte der parteilose Bürgermeister Ulrich Schoeneich an die mehr als 300 Gäste, die sich am Samstag Abend zu der Benefizveranstaltung zusammengefunden hatten, zu der ein Verwandter des am 23. Juli von zwei Neonazis ermordeten 55-jährigen Bernd Krüger eingeladen hatte.

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