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29. Juli 2008 … Nach dem Rechten sehen

Hitlerbärte und Hakenkreuze in Kinderferienlager in Sachsen, deutsche Namen für migrantische Sportvereine, weniger EU-Subventionen für Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger und vorerst kein Berufsverbot für rechtsextremen Schornsteinfeger in Sachsen-Anhalt.

 

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In einem sächsischen Ferienlager hat ein 20-Jähriger drei Kinder mit Hakenkreuzen und Hitlerbärtchen bemalt, berichtet der Spiegel. Der junge Mann hatte in einem Kindererholungszentrum in Weißwasser (Niederschlesischer Oberlausitzkreis) den zehn und elf Jahre alten Kindern u.a. Hakenkreuze auf die Körper gemalt. Gegenüber der Polizei bezeichnete der Täter sein Verhalten als ?Dumme-Jungen-Streich?.

Immer mehr Sportvereine von Migranten ändern ihre Vereinsnamen in deutsche Namen, schreibt die tageszeitung in einer Reportage. Denn viele Migrantenklubs haben die Erfahrung gemacht, dass sie mit türkischen Vereinsnamen keinen Sportplatz erhalten. Das Resümee des Autors: Im Sport ist die Integration nicht gelungen.

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Magdeburg hat das Berufsverbot für einen rechtsextremen Schornsteinfeger in Sachsen-Anhalt im Eilverfahren vorerst aufgehoben, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Damit hat das OVG zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Massnahme des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt gegen Rechtsextremisten wieder außer Kraft gesetzt. Vor kurzem hatten die Richter das vom Innenministerium verhängte Verbot des Hooligan-Vereins „Blue White Street Elite“ vorerst aufgehoben. Die Entscheidungen haben aufschiebende Wirkung bis zu den Hauptverfahren.

Die schwedischen Behörden haben dem Hamburger Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger erneut die EU-Subventionen für sein schwedisches Landgut erheblich gekürzt, schreibt die tageszeitung. Insgesamt haben die schwedischen Behörden rund 76 Prozent der Subventionen für das Jahr 2007 gestrichen. Bislang ist Rieger mit gerichtlichen Schritten gegen diese Kürzungen erfolglos geblieben.

Mit der Auffordungen zum Handeln hat der Zentralrat der Juden in Deutschland auf die Neonazi-Angriffe nach der Beerdigung des ehemaligen FAP-Chefs Friedhelm Busse in Passau reagiert, berichtet die Frankfurter Rundschau. Es sei ?ungeheuerlich, dass braune Banden ungehindert durch die Innenstadt Passaus marschieren und ihre Hetzparolen kundtun konnten“, sagte Zentralrats-Präsidentin Charlotte Knobloch. Sie forderte entschlosseneres Handeln gegen Rechtsextremisten.

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