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3. September 2008 … Nach dem Rechten sehen

Mehr Stimmen für NPD-Abgeordnete in Sachsen, erneute Forderung nach NPD-Verbot, die Karriere eines hochrangige SS-Führers im Nachkriegsdeutschland und eine neue Initiative gegen Neonazis im Internet.

 

Die tägliche Presseschau von Belltower.news

Nicht nur in Nordsachsen erhalten NPD-Abgeordnete Stimmen anderer Parteien, haben die Frankfurter Rundschau und das Neue Deutschland recherchiert. Allein im Meißner Regionalparlament erhielten die NPD-Abgeordneten bei der Besetzung von Gremien in fünf Fällen zusätzliche Stimmen. Nun sitzen NPD-Vertreter unter anderem im Verwaltungsrat der Sparkasse und im wichtigen Verwaltungsausschuss. Der NPD-Kreischef erhielt bei der Wahl für eine Sportstiftung sogar fünf Fremdstimmen.

Der Zentralrat der Juden hat Instrumentalisierung des gewaltsamen Tods der achtjährigen Michelle in Leipzig durch Neonazis verurteilt, berichtet der MDR. Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats, erneuerte ihre Forderungen nach einem NPD-Verbot. Es sei an der Zeit, dass man die Wahlkampfgelder für die NPD einfriere und die Partei endlich verbiete.

Die Karriere des ?Henkers von Warschau? im Nachkriegsdeutschland hat der Stern neu aufgerollt. Der SS-Führer Heinz Reinefarth war für die Niederschlagung des Warschauer Aufstands im August 1944 verantwortlich, mehr als 150.000 polnische Zivilisten wurden von der SS und Wehrmachtseinheiten ermordet. Die polnischen Behörden wollten den „Henker von Warschau“ vor Gericht bringen, doch der beginnende Kalte Krieg bewahrte Reinefarth vor der Auslieferung. Für den „Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten“ (BHE) wurde Reinefarth 1951 zum Bürgermeister von Westerland auf Sylt gewählt, danach wurde er Landtagsabgeordneter in Kiel.

Gegenaktivitäten

Um sich gegen die zunehmende Präsenz von Neonazis bei Online-Computerspielen zu wehren, haben sich nicht-rechte Spieler zusammengeschlossen. In einem Interview mit der Wochenzeitung ?Jungle World? geht es um rechtsextreme Aktivitäten rings um Computerspiele. Neonazi-Spielgruppen fallen immer häufiger durch rechtsextreme Sprüche und Drohungen gegen Mitspieler auf.

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