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6. Juni 2008 … Nach dem Rechten sehen

Ehemalige Zwangsarbeiter aus Italien schöpfen neue Hoffnung auf Entschädigung, der Prozess auf die Theatergruppe in Halberstadt wird möglicherweise neu aufgerollt und ein Brandenburger Neonazi wird zu drei Jahren Haft verurteilt.

 

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Deutschland muss nun möglicherweise doch italienische Zwangsarbeiter entschädigen, berichtet die Sächsische Zeitung. Das oberste italienische Gericht hat die Klagen von zwölf Piemontesen zugelassen, die 1943/44 von deutschen Truppen verschleppt worden waren und bei Daimler Benz zur Arbeit gezwungen wurden. Für die bis heute nachwirkenden seelischen und körperlichen Schäden verlangen die Italiener jeweils eine Million Euro. Italiener waren als „Kriegsgefangene? bisher von Entschädigungen aus der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft? ausgeschlossen. Über das Schicksal von Luigi Poggioli, der als 17-Jähriger als Zwangsarbeiter nach Thüringen verschleppt wurde, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Der Prozess um den brutalen Überfall auf eine Theatergruppe in Halberstadt im Juni 2007 durch eine Gruppe von Rechtsextremen muss möglicherweise neu aufgerollt werden, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Der vor einer Woche als Haupttäter verurteilte Christian W. sowie zwei Nebenkläger haben fristgerecht sogenannte Rechtsmittel gegen das Urteil des Amtsgerichts Halberstadt eingelegt. Der 23-jährige Hauptangeklagte Christian W. war am 28. Mai wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Drei Mitangeklagte wurden mangels Beweisen freigesprochen.

Das Amtsgericht Oranienburg hat gestern einen Neonazianführer aus Velten (Brandenburg) wegen dreifacher gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt, teilt der Verein Opferperspektive mit. Einen besonderen Stellenwert räumte das Gericht einem Angriff auf den Mitarbeiter eines türkischen Imbiss in Oranienburg im Juni 2006 ein. Der Betroffene war dabei mit Tritten und Schlägen gegen den Kopf schwer verletzt worden und leidet seither an epileptischen Anfällen.

Wegen der Brandanschläge auf Häuser einer bosnischen und einer türkischen Familie in Berlin-Rudow wird auch gegen einen dritten Tatverdächtigen ermittelt, berichtet der Tagesspiegel. Das rechtsextreme Trio, das in der „Division Rudow? aktiv sein soll, habe die beiden Familien gezielt ausgewählt. Anders als die beiden schon festgenommenen Männer ist der dritte Tatverdächtige der Polizei einschlägig wegen rechter Gewalttaten bekannt. Er soll an dem Überfall auf einen schwarzen Jugendlichen in Schönefeld 2006 beteiligt gewesen sein.

Auf die KZ-Gedenkstätte „Belower Wald“ in Nordbrandenburg ist erneut ein Anschlag verübt worden, berichtet das Magazin Focus. In der Nacht zum Donnerstag demolierten vermutlich Rechtsextreme Blumenkübel am Mahnmal sowie das Eingangstor. Außerdem versuchten die Täter, ein Fenster des Museums für die Opfer des Todesmarsches aus dem NS-Konzentrationslager Sachsenhausen zu zerstören. Bei einem noch immer nicht aufgeklärten Brandanschlag auf die abgelegene Gedenkstätte September 2002 war das Museum fast zerstört worden.

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