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Für eine Schule ohne Rassismus

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Und die haben einen guten Grund zum Feiern. Ab sofort ist ihre Schule offizielles Mitglied im Netzwerk ?Schule ohne Rassismus ? Schule mit Courage?. Direkt am Schuleingang haben sie das große Schild angebracht, damit jeder es sofort sehen kann.

Was zählt ist die Eigeninitiative der Schüler

?Auf die Idee kamen wir im letzten Sommer, als wir eine Klasse der jüdischen Oberschule Berlin getroffen haben, die uns erzählt haben, wie sie in der U-Bahn angepöbelt wurden?, erzählt Fritz Marquardt. Der 18-Jährige hat anschließend mit anderen Schülern eine AG gegründet und sich bei ?Schule ohne Rassismus? gemeldet. Die Voraussetzungen den Titel zu erhalten sind nicht einfach. Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in der Schule lernen und lehren müssen sich mit ihrer Unterschrift verpflichten, sich gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen.

Mit Infotischen und Veranstaltungen haben die 15 Schüler der AG über Monate hinweg ihre Mitschüler auf das Projekt aufmerksam gemacht. Der Aufwand hat sich gelohnt. Am Ende haben 88 Prozent der Schüler und Lehrer die Selbstverpflichtung unterschrieben. ?Obwohl es bei uns zum Glück noch keine rassistischen Vorfälle ga,b wollten wir ein Zeichen gegen zunehmende rechte Tendenzen in der Gesellschaft setzen?, sagt Fereydoun Forghani, der auch in der AG mitarbeitet.

Im Saal geht das Licht aus. Schulleiter Anselm Salinger steht auf der Bühne, um seinen Schülern zu gratulieren. ?Aber ich übernehme jetzt heute nur eine Nebenrolle, die Hauptrolle spielt heute ihr selbst.? Eine lange Rede will er deshalb nicht halten. ?Das ist der Traum jedes Schulleiters, dass die Schüler von sich aus so ein hervorragendes Projekt starten?, sagt er später.

Eingreifen bei rassistischen Vorfällen

Auch Sanem Kleff, Leiterin von ?Schule ohne Rassismus?, ist zur Titel-Verleihung gekommen. ?Wenn das Schild jetzt bei euch hängt, bedeutet das nicht, dass es hier keine Diskriminierung mehr gibt?, betont sie. ?Jetzt geht es für euch erst richtig los.? Der Titel ?Schule ohne Rassismus? sei weder ein Preis und noch eine Auszeichnung. Vielmehr sei es eine Selbstverpflichtung Verantwortung für den Umgang der Schüler untereinander zu übernehmen und sich bei rassistischen Vorfällen einzumischen.

Seit vielen Jahren engagiert sich das von der Bundesregierung geförderte Projekt gegen Rassismus im Alltag. Inzwischen beteiligen sich über 435 Schulen mit rund 350.000 Schülern an der Aktion. Wichtig ist Sanem Kleff vor allem, dass die Schüler selbst aktiv werden und das Klima an ihrer Schule mitgestalten, in dem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. ?Die Schüler müssen das von sich aus starten, anders funktioniert es nicht?, sagt Kleff. Daran, dass die Jugendlichen an der Eckener-Schule es mit ihrem Engagement ernst meinen, hat sie keinen Zweifel.

?Wir sind uns bewusst dass der Titel ?Schule ohne Rassimus? nur ein symbolischer Akt ist?, sagt Fritz Marquardt, als er anschließend die Bühne betritt. Er und seine Freunde haben sich deshalb für die nächste Zeit viel vorgenommen. Neben Projekttagen zu Rassismus und Rechtsextremismus soll es in Zusammenarbeit mit anderen Schulen im Sommer auch ein großes ?Konzert gegen Hass? geben. Die Lehrer sind dann auch wieder herzlich eingeladen ? als Gäste.

Zum Thema

| Video Schule ohne Rassismus

Weblinks

| Webseite von Schule ohne Rassismus

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