Der Osten auch heute noch Gegenentwurf zur Demokratie? Die hohen Umfragewerte der AfD scheinen die These zu bestätigen. Andere Stimmen treiben eine ostdeutsche Selbstviktimisierung voran und wollen postkolonial auf die ehemaligen DDR-Bürger*innen blicken. Ein Gastbeitrag
Nach 36 Jahren in Deutschland soll Pham Phi Son und seine Familie nach Vietnam abgeschoben werden. Der Sächsische Flüchtlingsrat erkennt institutionellen Rassismus. Dabei ist der Fall von Pham Phi Son kein Einzelfall, sondern bittere Realität von Tausenden.
Geschichtsschreibung ist noch immer die Geschichte der Mehrheit, könnte man in Abwandlung einer Redensart sagen. Doch die Erfahrungen von Minderheiten…
Struktureller Antisemitismus wird oft nicht als Antisemitismus erkannt. Dabei gibt es gerade in manchen linken Weltbildern strukturelle Affinitäten zu antisemitischen Denkmustern. Dass es oft nur ein kleiner Schritt von der strukturellen Ähnlichkeit zum offenen Antisemitismus ist, zeigt das Beispiel DDR.
Bis zur Wende wohnten 90.000 ausländische Vertragsarbeiter*innen in der DDR. Sie wurden als Arbeitskräfte aus sozialistischen „Bruderländern“ rekrutiert. Rund 6.000 von ihnen kamen aus Angola – wie Amadeu Antonio. Ihnen wurden gute Ausbildungen und ordentlich bezahlte Jobs versprochen. Doch die Realität sah häufig anders aus. Bis heute kämpfen viele um ihre Löhne von damals.