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Lexikon: Jalloh, Oury

2005 verbrannte Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle, angeblich durch eine „Selbstentzündung“, an der es Zweifel durch Freunde und NGOs gibt, aber auch durch Ermittlungsakten und Gutachter. Trotzdem wurden die angeklagten Polizisten im 1. Verfahren 2008 freigesprochen, in der Revision wird 2012 der Dienstgruppenleiter wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt. Im April 2014 leitete die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau ein neues Ermittlungsverfahren zur Klärung der Todesursache ein. Gutachten sehen die Beteiligung Dritter als wahrscheinlich an. Das Verfahren wurde 2017 eingestellt. Ein forensisches Gutachten kam im Oktober 2019 zu dem Ergebnis, dass Oury Jalloh vor seinem Tod schwer misshandelt wurde.

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Eine Demonstration im Januar 2021 in Köln, um dem 2005 in Polizeigewahrsam verstorbenen Sierra-Leoner Oury Jalloh zu gedenken.

Polizeiproblem Tod in Gewahrsam

Erschossen, gefoltert, misshandelt, in den Suizid getrieben – mindestens 183 Todesfälle von schwarzen Menschen und People of Colour in Gewahrsam zählt die Recherchegruppe „Death in Custody“ seit 1990. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein.

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Oury Jalloh „Deutschland hat ein Polizeiproblem“

2005 verbrannte Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle. Offiziell habe der Sierra Leone geborene Mann sich angezündet. Doch der Fall hat unzählige Ungereimtheiten. Seit zehn Jahren ist Nadine Saeed Teil der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh. Ein Gespräch über neuen Erkenntnisse, unkooperativen Behörden und strukturellen Rassismus.

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Sachsen-Anhalt 2017 Halle als Zentrum der „Neuen Rechten“

Jahresrückblick 2017: Die 1. Mai Demo in Halle mit schweren Angriffen auf Polizisten und Gegendemonstrant_innen durch die angereisten Neonazis. Das Kontrakultur-Haus der Identitären wird gegenüber des Steintorcampus der Martin-Luther-Universität Halle eröffnet. Offensichtliche Verbindungen zwischen den Identitären und der AfD Sachsen-Anhalt.

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Dessau Demo für Oury Jalloh

Am Sonntag demonstrierten in Dessau 3000 Unterstützer für die Fortsetzung der Ermittlungen im Fall Oury Jalloh. André Poggenburg, AfD-Fraktionsvorsitzender in Sachsen-Anhalt, rief zur Gegenkundgebung auf. Siegfried Daebritz, stellvertretender Pegida-Vorsitzender, verbreitete die Einladung auf mehreren Facebook-Seiten. Auch NPD-Mitglieder aus Dessau sagten ihre Teilnahme am Gegenprotest zu.

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