Das schleichende Gift rechtsradikaler Meinungsmacher*innen: Am 18. September 2021 tötet ein 49-jähriger Maskenverweigerer einen jungen Tankstellenmitarbeiter. Der Täter wurde jetzt zu einer lebenslangen Haft verurteilt.
Nazis mobilisieren mit Hass – aber der Hass auf Geflüchtete funktioniert aktuell nicht mehr so gut. Eine neue Hass-Gruppe muss her. Abgeschaut aus den USA, stürzt sich die Szene mehr denn je auf das Thema Gender und Transfeindlichkeit, im Schulterschluss mit Verschwörungsgläubigen wie Querdenken – und auch etablierte Medien greifen das Thema auf.
Bei den Rechtspopulisten läuft es nicht mehr rund. Die Pressesprecher-Affäre belastet Alexander Gauland. Der Verfassungsschutz stuft den Bundestagsabgeordneten Jens Maier als rechtsextrem ein und die Partei verliert massiv Wählerstimmen im Osten.
Feroz Khan, ein AfD-Wähler mit deutsch-pakistanischen Wurzeln, hetzt seit 2016 ziemlich erfolgreich auf YouTube gegen Migrant*innen und den Islam. In der rechten Wutbürger*innen-Blase kommt er damit extrem gut an. Auf den ersten Blick mag das paradox wirken, es passt jedoch in die rechtsradikale Logik.
Alice Weidel kennt sich mit dem Klima auf dem Mars besser aus, Beatrix von Storch will erstmal Beweise “und sonst was” und andere glauben, dass Windräder Stürme produzieren.
51 Menschen wurden ermordet, 50 zum Teil schwer verletzt, darunter sind auch Kinder. Einer der Täter hat vor dem Anschlag ein „Manifest“ veröffentlicht, in dem unter anderem zum Mord an Angela Merkel aufruft und das Ähnlichkeiten zur Ideologie der sogenannten „neuen“ Rechten zeigt. Ein Täter hat seine Attacke live im Internet gestreamt.
Am Dienstag hat die Berliner AfD-Politikerin Beatrix von Storch den Bundeswahlkampf in Osnabrück eröffnet. Wegen der geringen Teilnehmerzahl und des starken Gegenprotestes ist diese Wahlkampfveranstaltung zur Farce geraten. Doch es ist auch gut möglich, dass die AfD genau daraus Kapital schlagen wird.