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21. Juli 2008…Nach dem Rechten sehen

Die NPD ist im Minus, Entwicklungsministerin fordert das NPD-Verbot und eine Studie zeigt: Frauen sind genauso anfällig für rechtsextremes Gedankengut wie Männer. Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de

 

Die rechtsextreme NPD hat ihre Finanzen nicht im Griff. Der „Spiegel“ hat herausgefunden, dass sie mit 160 000 Euro im Minus ist. Andere Zeitungen, etwa die SZ Online, greifen das auf. Die NPD ist erstmals seit mehr als zehn Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Demnach weist die Partei in ihrem jüngsten Rechenschaftsbericht für das Jahr 2006 ein Minus von annähernd 162 000 Euro aus. Der ehemalige NPD-Bundesschatzmeister Erwin Kemna sitzt wegen Untreue-Vorwürfen seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft.

Die Bundesregierung erinnerte gestern an die Helden des 20. Juli 1944, es war der 64. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Hitler. Sie feierten mit einer Gedenkfeier und Kranzniederlegung im Bendlerblock in Berlin. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, nahm Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) dies zum Anlass, sich erneut für ein Verbot der rechtsextremen NPD einzusetzen. ?Diese Partei erinnert bewusst und provozierend an die Frühzeit der NSDAP?, sagte sie. Daher sollte der Bundestag erneut darüber nachdenken, diese verfassungsfeindliche Partei verbieten zu lassen. Die Ministerin würdigte die Männer des 20. Juli um den früheren Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

Der Nachrichtensender ntv berichtete am Samstag über rechte Frauen: Frauen seien Sozialforschern zufolge nicht weniger anfällig für rechtsextreme Einstellungen als Männer. Beide Geschlechter neigten Umfragen zufolge in gleichem Maße zu rechten Ansichten, sagte Michaela Köttig von der Universität Göttingen der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings stiegen Frauen weniger häufig in die Szene ein. Die Vorstellung, dass Frauen in rechtsradikalen Gruppierungen in der Regel jung seien, ein konservatives Familienbild pflegten und nach Halt im Leben suchten, stimme überhaupt nicht. „Das kann man vergessen“, sagte sie.

Die taz schreibt am Wochenende über die rechtsradikalen Anhänger von der kuriosen Vereinigung „Neuschwabenland“ in Berlin. Wie der Autor meint, glaubten diese Leute an die Existenz von Neuschwabenland. Angeblich wurde schon während des Zweiten Weltkrieges in der Antarktis eine unter dem Eis liegende deutsche Stadt gegründet. 1945 flüchteten führende Nazis, Wissenschaftler und Militärs auf diese geheime Basis. Interessant.

Gegenaktivitäten

Etwa 1000 Menschen haben am Samstag in Gera mit mehreren Aktionen friedlich gegen eine Veranstaltung der rechtsextremen NPD protestiert, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet. Diese Rechten seien Gäste, die die Stadt nicht haben wolle, sagte Oberbürgermeister Norbert Vornehm (SPD) bei einer Kundgebung. Er sprach sich für ein NPD-Verbot als Teil einer Strategie gegen den Rechtsextremismus aus. Mit ?Nazis raus?-Sprechchören zog danach ein Demonstrationszug von etwa 300 Leuten durch die Innenstadt, teilte die Polizei mit.

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