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Herrmann, Hajo

Oberst a.D. Hajo Herrmann (Jg. 1913) ist als hochdekorierter deutscher Wehrmacht-Veteran eine Ikone der extremen Rechten und lebt heute als Rechtsanwalt in Düsseldorf.

 

Herrmann ist einer der letzten noch lebenden Größen der Hitlerschen Erlebnisgeneration und damit ein viel gefragter Gesprächspartner in rechtsextremen Kreisen. Im Januar 2007 hielt er auf dem Bundesparteitag der Deutschen Volksunion (DVU) einen 60-minütigen Vortrag ohne Manuskript. Als Redner war er auch beim 5. „Freiheitlichen Kongress“ des NPD-Verlages Deutsche Stimme im November 2007 zugegen. 2005 outete sich Herrmann in einer Gastkolumne in der Deutschen Stimme (5/2005) als NPD-Wähler. „Die Diffamierung der kleinen Parteien seitens solcher“, so Herrmann, „die sich wegen ihrer Fehler nicht schämen, ist schamlos und undemokratisch.“

Herrmann gehörte zu einem geheimen Vorauskommando im Spanischen Bürgerkrieg, noch bevor er bei der „Legion Condor“ Einsätze flog. Während des Zweiten Weltkrieges war Herrmann als Jagd- und Kampfpilot im Einsatz. Ende 1944 wurde er zum Inspekteur der deutschen Luftverteidigung ernannt. „Seine bahnbrechenden Ideen der Luftkriegsführung in den Luftschlachten über Deutschland … brachten der Jagdwaffe“, so das einschlägige Standardwerk Die Eichenlaubträger, „manch unerwartete Erfolge.“ Artur Axmann, einst Reichsführer der Hitlerjugend (HJ), lobte Herrmann in den 90er Jahren als „intelligenten Draufgänger“, der „die Taktik der ?Wilden Sau? und das Rammen der feindlichen Flugzeuge eingeführt hatte! Diese Tapfersten stiegen noch auf, um ihre Heimat zu verteidigen, als der Kampf gegen eine vielfache Übermacht am Himmel schier aussichtslos erschien.“

Als Rechtsanwalt stand Herrmann, Inhaber des 43. Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Holocaustleugnern wie David Irving, Fred Leuchter, Otto-Ernst Remer und Udo Walendy zur Seite. Für seinen „bewunderungswürdigen Einsatz für Volk und Vaterland sowohl als tapferer Soldat … als auch in der Nachkriegszeit als mutiger Zeitzeuge, Buchautor und Strafverteidger angeklagter Patrioten“ wurde Herrmann im April 2004 von der rechtsextremen Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) mit der „Ulrich von Hutten-Medaille“ ausgezeichnet.

Bundesweite Schlagzeilen lieferte Herrmann zuletzt Ende 2005. Damals wurde erstmals öffentlich bekannt, dass der geschichtsrevisionistische „Verein Gedächtnisstätte“ (Sitz: Vlotho / NRW) in der sächsischen Kreisstadt Borna, südlich von Leipzig, ein „Denkmal für deutsche Kriegsopfer und ein Dokumentationszentrum“ errichten will. Die Idee für das Projekt hatte Herrmann.

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