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Krebs, Pierre

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Krebs ist Mitglied der neuheidnisch-rassistischen „Artgemeinschaft – Glaubensbund wesensmäßiger Daseinsgestaltung“. 1980 gründet er das Thule-Seminar mit, das sich eng an die Nouvelle Droite Frankreichs anlehnt, und wird Vorsitzender, der er bis heute ist. In den 1980-er und 1990-er Jahren zählt das Thule-Seminar unter Krebs‘ Führung zu den wichtigsten Theoriezirkeln bei der Modernisierung und Intellektualisierung der extremen Rechten. Zu den wichtigsten von Krebs in diesem Kontext herausgegebenen Bänden zählen Das unvergängliche Erbe. Alternativen zum Prinzip der Gleichheit, welches 1981 im Grabert-Verlag erschien und Mut zur Identität. Alternativen zum Prinzip der Gleichheit welches 1988 vom Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur veröffentlicht wurde. Weitere Buchveröffentlichungen waren u.a. Die Europäische Wiedergeburt (1982), Strategien der kulturellen Revolution, Die Partei des Geistes (1995) und Im Kampf um das Wesen (1997). Krebs ist seit 1986 auch für die Zeitschrift des Thule Seminars Elemente verantwortlich, von der bis heute sieben Ausgaben erschienen. Zwischen 1999 und 2001 leitete er die Herausgabe der Zeitschrift Metapo (Metapolitik), seit 2001 gibt er jährlich einen „Taschenkalender für die Avantgarde“ heraus mit dem Titel Mars Ultor.

Seit Beginn der 80er Jahre reist Krebs durch die BRD und die europäischen Nachbarländer und betätigt sich als Referent auf Schulungen, Veranstaltungen und Seminaren. Anlaufpunkte waren u.a. die Organisationen und Treffen der Bogenhausener Gespräche (1983, 1984), die Politische Akademie in Österreich (1984, 1985, 1991), der Studentenbund Schlesien (1984), der Gesamtdeutsche Studentenbund (1986), Pyramid-Media (1988), die Nationalistische Front (1988, 1990), die Gesellschaft für freie Publizistik (1989, 2006), das Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerk (1993, 1995), die NPD (2003), die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) (2008).

In den letzten Jahren hat die Bedeutung der eigenständigen Organisationen der sogenannten „Neuen Rechten“ abgenommen, ihre Ideen sind allerdings von anderen Teilen der extremen Rechten aufgenommen worden, unter anderem von der NPD. So hat die Bedeutung von Krebs abgenommen. Dieser äußert sich in den letzten Jahren wieder zunehmend offen rassistisch und hat sich der NPD angenähert, was seine Auftritte bei der NPD und seine Beiträge für die Parteizeitung zeigen. Als regelmäßiger Redner auf internationalen Konferenzen des „neu-rechts“ orientierten Teils der extremen Rechten, so 2006 in Moskau und Rom, und wegen seiner umfangreichen publizistischen Tätigkeit, gehört er weiterhin zu den bedeutenden Personen der extremen Rechten.

Krebs ist Vater zweier Kinder, absolvierte das 1. und 2. Staatsexamen für das höhere Lehramt in den Fächern Französisch, Geschichte, und Politik und ist Doktor der Philosophie.

Zum Thema

| Wer ist die „Neue Rechte“

Literatur

| Das Buch Jenseits des Nationalismus. Ideologische Grenzgänger der ?Neuen Rechten?. Von Jean Cremet, Felix Krebs, Andreas Speit (Münster/Hamburg, 1999)

| AK Neue Rechte: Thule-Seminar. Spinne im Netz der Neuen Rechten. (Kassel, 1990)

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20130513_zschaepe_a

„Harmlos, unpolitisch und unbedeutend“ Zur Wahrnehmung rechtsextremer Frauen

In einem offenen Brief hat das Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus dafür plädiert, im NSU-Prozess die Bedeutung von Frauen für die extreme Rechte nicht herunterzuspielen. Beate Zschäpes Rolle, aber auch die Beteiligung anderer Frauen müsse jenseits von Geschlechterstereotypen genau rekonstruiert werden. „Netz-gegen-Nazis.de“ dokumentiert den Brief.

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betriebsrat

Rechtsaußen im Betriebsrat

Völkischen Antikapitalismus wollen extreme Rechte nicht nur auf der Straße propagieren. Mitunter lassen sie sich auch in Betriebsräte wählen. Bei Daimler wurde jetzt ein Ex-Mitglied der bundesweit bekannten Rechtsrockband „Noie Werte“ in den Betriebsrat des Werks in Untertürkheim gewählt.

Von Jan Riebe

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